35.49 Brief RA Willy Katz an Samek

Materialitätstyp:

  • Typoskript

Sender

DR. WILLY KATZ | Rechtsanwalt
Friedrichstraße 48
Berlin SW 68
Datum: 31. Oktober 1932

Empfänger

An: Herrn | Rechtsanwalt | Dr. Oskar Samek
Schottenring 14
Wien I
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Sehr geehrter Herr Kollege!

Auf die Nachricht von dem bevorstehenden Vortrag desHerrn Kuh habe ich sofort gegen die Direktion des DeutschenKünstlertheaters, Direktor Eugen Robert, eine Vorpfändungherausgebracht. Ich habe ferner Herrn Rolf Nürnberg undFrau von Cleve gebeten, festzustellen, ob Herr Kuh etwamit irgend einer dritten Person eine Abmachung getroffenhätte, in Folge derer nicht Kuh sondern jemand anderesGläubiger von Herrn Robert geworden wäre. Meine beidenVertrauensleute haben aber nichts erfahren können. Heuteempfange ich abschriftlich beigefügtes Schreiben der Direk-tion; zu dem ich nur bemerken möchte, dass die Angabe, meineAdresse sei nicht ersichtlich, eine dumme Erfindung ist.Mit wem Robert abgeschlossen hat, und wer überhaupt dieVerträge für Kuh eingeht, konnte ich nicht feststellen. Essollen eine ganze Anzahl Gläubiger bereits seit langer Zeitvergeblich Vollstreckungsmassnahmen gegen ihn versuchen.

Ich bedauere ausserordentlich, dass ich in diesem Fallnichts weiter erreichen konnte und bin mit herzlichen Grüssenund vorzüglicher HochachtungIhr sehr ergebenerDr Katz