125.24 Brief Samek an Frankfurter Städtisches Schauspielhaus

Materialitätstyp:

  • Durchschlag mit handschriftlichen Überarbeitungen

Schreiberhände:

  • Oskar Samek, schwarze Tinte

Sender

Oskar Samek
Schottenring
Wien
Datum: 5. Februar 1930
Betreff: Kraus – Städtische | Bühnen
Diktiersigle: Dr.S/Fa.

Empfänger

An: die | Direktion der städtischen Bühnen
Hochstrasse 46
Frankfurt a/M.
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Da Sie in gleicher Weise wie vor der Ueber-sendung der Vertragsausfertigung sämtliche Zuschriften undUrgenzen des Verlages „Die Fackel“ ihm den Termin der Vertrags-mässig abgemachten Aufführung mitzuteilen, erstaunlicherweiseunbeantwortet gelassen haben, da Sie ferner auf die Mahnung,den Fakturenbetrag von Rmk. 72.–, für die von Ihnen bestellten20 Exemplare des Werkes zu bezahlen, nicht reagieren, so habeich den Auftrag, Ihnen mitzuteilen, dass ich die Klage aufBezahlung des Fakturenbetrages einzubringen beauftragt bin,wenn diese nicht binnen 8 Tagen erfolgt. Ferner verlangt meinMandant den Ersatz sämtlicher Portoauslaben von S. 3.48. dieihm überflüssigerweise durch Ihr Verhalten entstanden sind,und mit umso grösserer Berechtigung, als alle diese Aufwendun-gen, (deren Arbeitsleistung leider nicht berechnet werden kann),ein Vertragsverhältnis betreffen, das, wie Sie wissen, nichtdurch die Initiative meines Mandanten, sondern durch IhreBewerbung zustande gekommen ist.

Ferner fordere ich Sie auf, mir umgehendmitzuteilen, für welchen Zeitpunkt Sie die Aufführung im Sinnedes Vertrages angesetzt haben. Ich bemerke dazu, dass dieseErkundigung nicht nur einem wichtigen Interesse meines Mandanten

entspricht, sondern auch einer Rücksicht gegen Sie selbst, damein Mandant wegen Abhaltung von Vorlesungen in Frankfurt und benachbarten Städten, die im Zusammenhang mit der Aufführunggeplant sind, in Unterhandlungen steht, die Veranstalter sichdarauf berufen, dass sie gleichfalls von Ihnen den Termin nichterfahren können, und für eine Verhinderung dieser VorlesungenSie Schadenersatz leisten müssen.

Schliesslich fordere ich Sie auf, diedurch meine bisher notwendig gewordenen Interventionen ent-standenen Kosten von 100 Mark gleichfalls binnen 8 Tagen zubezahlen.

Hochachtungsvoll

Rekommandiert.

Betr. KrausStädtische Bühnen exp.