196.138 Brief RA Felix Gallia an Samek

Materialitätstyp:

  • Typoskript

Sender

Dr. FELIX GALLIA
MASARYKSTRASSE 25/27
BRÜNN
Datum: 28. November 1936
Betreff: Kraus – Sonka, Schramek.
Diktiersigle: Dr.G/b

Empfänger

An: Wohlgeboren Herrn | Dr. Oskar Samek, | Rechtsanwalt
Reindorfgasse 18
Wien XIV.
Datum: 30. NOV. 1936
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege.

Ich bestätige mit bestem Danke den Erhalt Ihresgesch. Schreibens samt Beilagen. Falls es notwendig sein sollte,auch noch den Nachweis zu erbringen, dass Herr Kraus ledigwar, werde ich dies selbstverständlich als Zeuge bestätigen.

Ich hatte heute Gelegenheit mit dem Bezirksrichter über das Programm der nächsten Verhandlung zu sprechen undhabe ihn bei dieser Gelegenheit gefragt, ob es nicht zweckmässigwäre zur Hauptverhandlung vom 9. Dezember l.J. auch noch diesogenannte čsl. Ausgabe der Fackel Nr. 912–915 vorzulegen. DerRichter hat meine Frage bejaht und ich bitte Sie daher, sehrgeehrter Herr Kollege, mir durch den Verlag umgehend die geradegenannte Fackelnummer zugehen zu lassen. Ich weiss nämlichnicht, ob ich mir sie hier in der kurzen noch zur Verfügung ste-henden Zeit beschaffen könnte.

Ich hatte bei meiner heutigen Unterredung mit demBezirksrichter Prokop den Eindruck, dass er die Sache, soweitsie Sonka betrifft, für uns günstig beurteilt. HinsichtlichSchrameks wird sich ein Freispruch wohl kaum vermeiden lassen.

Ich begrüsse Sie herzlichstals Ihr ergebenerDr. Gallia

KrausArbeiterzeitung 30. NOV. 1936