103.44 Brief Samek an RA Max Hirschberg

Materialitätstyp:

  • Durchschlag mit handschriftlichen Überarbeitungen

Schreiberhände:

  • Oskar Samek, Bleistift

Sender

Oskar Samek
Schottenring
Wien
Datum: 27. Februar 1929
Betreff: Kraus – Fränkischer Kurier.
Diktiersigle: Dr.S./Fa.

Empfänger

An: Herrn | Dr. Max Hirschberg, | Rechtsanwalt
Kaufingerstrasse Nr. 30
München 3.C.
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Durch den Verlag „Die Fackel“ habe ich Ihnenheute den Betrag von Mk. 17.–, der Ihnen über den LeipzigerKommissionär zukommen wird, anweisen lassen. Dieser ist fürdie Angelegenheit Völkischer–Beobachter (Weiss).

In der Sache Fränkischer Kurier habe ich,als Sie mir seinerzeit die Anweisung gaben, an Dr. Süssheim denBetrag von M. 40.80 überweisen lassen. Heute erhielt der Ver-lag „Die Fackel“ vom Leipziger Kommissionär, durch den dieseÜberweisung erfolgte, die Verständigung, dass Dr. Süssheim ihmmitgeteilt habe, er könne die Klage nur dann zurückziehen, wennauch die Kosten von Mk. 6.50 bezahlt werden. Herr Dr. Süssheim hatte also die Unverfrorenheit Herrn Kraus zu klagen, obwohl im dasSonderhonorar von Mk. 50.– für jede Instanz bezahlt wurde, dasnach meinem Dafürhalten nur einmal zu bezahlen gewesen wäre. Ichweiss nicht, wie Sie über diese Sache denken. Herr Kraus hatauch die Klage noch nicht zugestellt erhalten. Ich werde aberdiese Mk. 6.50 keinesfalls bezahlen, sondern es auf den Prozessankommen lassen. Nur wenn Ihnen dies persönlich peinlich wäre,

könnte ich eine Aenderung meines Standpunktes einnehmen. Ichersuche Sie also, mir dies mitzuteilen.

Mit vorzüglicher kollegialer Hochachtung

Betr. KrausFränkischer Kurier exp. am 27.2.1929.