112.54 Brief RA Willy Katz an Samek

Materialitätstyp:

  • Typoskript mit handschriftlichen Überarbeitungen

Schreiberhände:

  • schwarze Tinte

Sender

Dr. Willy Katz
Friedrichstraße 46
Berlin SW 68
Datum: 28. April 1931

Empfänger

An: Herrn | Rechtsanwalt Dr. Samek,
Wien, I
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

In Sachen Kraus gegen Wolff hatte ich schon selberdaran gedacht, Herrn Spiro für die nächste Verhandlung als Zeugenzu laden. Mir ist aber die schriftstellerische Haftung und Gesinnungdes Herrn Spiro unbekannt und ich möchte mich erst nach dieser Richtunghin erkundigen, bevor ich seine Ladung zu dem ja noch in weiter Ferneliegenden Termin vornehme veranlasse . Wäre nämlich etwa zu erwarten, dass HerrSpiro den Aussagen der Zeugen Schmalz und Pfemfert, die an sich meinesErachtens beweiskräftig genug sind, um die Tatsache der Harden’schenAeusserung über alle Zweifel zu erheben, eine abschwächende oder mil-dernde Darstellung gegenüber stellt, so wäre er besser fortzulassen.

Mit vorzüglicher HochachtungergebenstDr. Katz

KrausWolf 29. APR. 1931