125.76 Brief Samek an RA Willy Katz

Materialitätstyp:

  • Durchschlag mit handschriftlichen Überarbeitungen

Schreiberhände:

  • Oskar Samek, schwarze Tinte

Sender

Oskar Samek
Schottenring
I., Innere Stadt
Datum: 10. Februar 1932
Betreff: Kraus – städtische | Bühnen
Diktiersigle: Dr.S/Fa

Empfänger

An: Herrn | Dr. Willy Katz, | Rechtsanwalt
Friedrichstrasse Nr. 204
Berlin SW 68
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Wie aus den Frankfurter Zeitungen zu ent-nehmen ist, haben die Frankfurter städtische Bühnen trotz demgemachten Protest für heute die Aufführung der „Unüberwindlichendurch ein Gastspiel des Leipziger Komödienhauses und des HerrnPeter Ihle auf den Spielplan gesetzt und es ist wahrscheinlich,dass diese Aufführung auch stattfinden wird. Ich glaube, dasssie mit mir die Ansicht teilen werden, dass diese Aufführungdurch ein Gastspielensemble den getroffenen Vereinbarungen nichtentspricht und dass ein Theater, das ein Stück erwirbt, ver-pflichtet ist, es mit eigenen Kräften aufzuführen. Es ist mirnun eingefallen, ob es nun nicht möglich wäre, schon in denjetzigen Prozess wegen Zahlung der Konventionalstrafe auch einFeststellungsbegehren zustellen, dass erkannt wird, es seidurch die Aufführung durch ein Gastspielensemble der Vertrags-verpflichtung nicht entsprochen worden. Wenn Sie meine Ansichtteilen, so ersuche ich Sie, das Klagebegehren in dieser Hin-sicht zu erweitern.

Ich zeichne mit vielen herzlichen Grüssenund vorzüglicher kollegialer Hochachtung

Ihr ergebener

Betr. Krausstädt. Bühnen exp. 10.2.1932.