125.96 Brief Samek an RA Willy Katz

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Oskar Samek
Schottenring
I., Innere Stadt
Datum: 11. März 1932
Betreff: Kraus – Städt. Bühnen
Diktiersigle: Dr.S/Fa

Empfänger

An: Herrn | Dr. Willy Katz, | Rechtsanwalt
Friedrichstrasse 204
Berlin SW 68
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Ich bekenne mich zum Empfang IhresSchreibens vom 8. März 1932. Ich habe versucht, Ihnen die zurZahlung der gegnerischen Anwaltskosten, des restlichen Ge-richtskostenvorschusse und der Kosten für die Niederlegungdes Schiedsspruches notwendigen Beträge von zusammen Mk. 347.98durch den Kommissionär der Fackel zu überweisen. Ich habe aberdiesen Ueberweisungsauftrag zurückgehen lassen, weil die Mög-lichkeit besteht, dass der Kommissionär nicht so viel Geld zurVerfügung hat, und überdies Herrn Kraus bei der städtischen Oper einen Betrag von Mark 790.– zu bekommen, über die ich Sie jain meinem gestrigen Schreiben unterrichtet habe. Ich bitte Sienun, den gegnerischen Anwalt um einige Tage Frist zu ersuchenund ihm dann den Betrag aus der von der Städtischen Oper ein-fliessenden Zahlung zukommen zu lassen.

Sollte wider Erwarten auch vom Kommissionärder Fackel ein Betrag eingehen, so bitte ich Sie, diesen Betragzurückgehen zu lassen, da nach den österreichischen Devisenvor-schriften eigentlich eine Zahlung aus einem durch Export er-worbenen Betrag nicht zulässig ist und ich mich allerdings, wennes notwendig gewesen wäre, über diese Vorschrift hinweggesetzt

hatte, es aber nicht gerne täte, wenn die Zahlung aus denanderen Mitteln möglich ist.

Ich zeichne mit besten Grüssen und vor-züglicher

Hochachtung

Krausstädt.Bühnen