125.97 Brief RA Willy Katz an Samek

Materialitätstyp:

  • Typoskript

Sender

Dr. Willy Katz
Friedrichstraße 204
Berlin SW 68
Datum: 11. März 1932
Betreff: Kraus gegen Städt. Bühnen

Empfänger

An: Herrn | Rechtsanwalt | Dr. Oskar Samek
Schottenring 14
Wien I
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Ich übersende Ihnen das bei meinen Akten befindlicheKorrespondenzmaterial sowie eine Nummer der FrankfurterZeitung und des BerlinerMontag Morgen. Die bei den Gerichtsaktenbefindlichen Abschriften werde ich Ihnen nach Erhalt zu-senden. Wollen Sie von dort aus etwas gegen den KollegenWenzel Goldbaum veranlassen? Sie schreiben nichts darüber,ob Herr Kraus mit meinem Verhalten im Terrain einverstandenist. Nach meiner Ansicht musste man nach der klar kundgege-benen Stellung des Gerichts zu den materiellen Streitfragenden Prozess vor dem Bühnenschiedsgericht abbrechen. Inprozessualer Hinsicht bin ich nach wie vor der Meinung, dassdie Zuständigkeit des Schiedsgerichts von der Frage derZugehörigkeit des Autors zu einem der Verbände nicht inAbhängigkeit gebracht werden durfte, wenngleich auch hierdas Schiedsgericht einen anderen Standpunkt einnahm. Ichwäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir hierzu Ihre Ansicht

mitteilten.

Mit herzlichen Grüssen und verhrungs-voller Empfehlung an Herrn Kraus bin ich

Ihr sehr ergebenerDr. Katz

Krausstädt. Bühnen 14. MRZ. 1932