125.126 Brief Samek an RA Willy Katz

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Oskar Samek
Schottenring
I., Innere Stadt
Datum: 6. Februar 1933
Betreff: Kraus – Frankfurter | städt. Bühnen
Diktiersigle: Dr.S/Fa.

Empfänger

An: Herrn | Dr. Willy Katz, | Rechtsanwalt
Friedrichstrasse 204
Berlin SW 68
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Es wird Sie vielleicht interessieren, dassin dem Prozess, den ich gegen die Frankfurter städtischenBühnen in Wien anhängig gemacht habe, diese auch in Wien dieEinwendung der örtlichen und sachlichen Unzuständigkeit er-hoben hat, mit diesen Einwendungen aber bereits in zwei In-stanzen unterlegen ist, so dass die Zuständigkeit des WienerGerichtes rechtskräftig als gegeben erachtet wurde. HerrKraus wünscht nun Ihre im Brief vom 3. März 1932 gemachte An-regung aufzugreifen und gegen Herrn Wenzel Goldbaum eine An-zeige an die Anwaltskammer zu erstatten. Ich möchte jedochnicht, dass diese Anzeige etwa dann zu keinem Ergebnis führteund lieber von ihr absehen, als der Gegenseite einen billigenTriumph einer abgewiesenen Anzeige zu bieten. Ich möchte Sienun bitten, mir Ihre genaue Ansicht über den Erfolg der Anzeigemitzuteilen und mir etwa den Entwurf einer solchen Anzeige– damit sie den Formvorschriften entspricht – einzusenden, dieich dann selbst bei der Berliner Anwaltskammer einreichenwürde.

Ich zeichne mit vorzüglicher kollegialerHochachtungIhr ergebener

Betr. KrausStädt. Bühnen exp. 6.2.1933.