144.60 Brief Anton Schroll Verlag für Kunst und Literatur an S. Fischer Verlag

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Anton Schroll Verlag
Graben
I., Innere Stadt
Datum: 9. Oktober 1931
Diktiersigle: Sch/G/K

Empfänger

An: Firma S. Fischer Verlag
Bülowstraße
Berlin
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Fischer

Ihr Schreiben vom 3.X. konnten wir, da Herr Kraus inzwischennach Wien gekommen war, ihm persönlich zeigen. Zugleich erhieltHerr Kraus Kenntnis von Ihrem Brief vom 31.X.28 an Herrn Radecki.Er hatte bisher nicht nur dieses Schreiben nicht zu Gesicht bekommen,sondern auch von dessen Inhalt zu seinem grossen Bedauern nichts er-fahren. Wenn er auch im Interesse der künstlerischen Konzeptionder Auswahl nach wie vor die Beschränkung bedauert, muss er doch,da dieses Schreiben existiert, Ihren Standpunkt begreifen.

Herr Kraus hat sich daher bereit erklärt, die Auswahl auf dasvon Ihnen gegebene Mass von 400 Seiten des Zauberberg-Spiegels zukürzen, so dass zwischen uns keinerlei Differenzen mehr bestehen.

Inzwischen haben wir auch Schrift und Spiegel unserer Ausgabeder Altenberg-Auswahl festgelegt. Eine genaue Berechnung ergibt, dasseine Seite Ihrer Zauberberg-Dünndruckausgabe 2184 Buchstaben enthält,auf unserer Seite 1550 Buchstaben Platz haben. Das Verhältnis istalso wie 7 : 10. Demnach ergeben die 400 Seiten Zauberberg-Spiegeletwa 560 Seiten in unserem Format. Wir geben Ihnen das so genau an,damit sie es nachkontrollieren können.

Da wir nunmehr all Ihre Wünsche erfüllen, bitten wir denursprünglich erbetenen Brief an die Kinderschutz- und Rettungsgesell-schaft, dass Sie mit der Herausgabe des Buches in unserem Verlag einverstanden sind, zu schreiben. Ausserdem wollen Sie so freundlich

sein, und uns umgehend zu bestätigen, dass die Sache in Ordnunggeht, worüber ja ein Zweifel nicht mehr bestehen kann.

In vorzüglicher Hochachtung [Unterschrift]

Beiliegend eine Probe unseres Satzspiegels.Express