145.11 Brief Samek an RA H.H. Bernstein
Materialitätstyp:
- Durchschlag mit handschriftlichen Überarbeitungen
Schreiberhände:
- Oskar Samek, schwarze Tinte
Sender
Oskar SamekSchottenring
I., Innere Stadt
Empfänger
An: Herrn | Dr. H.H. Bernstein, | RechtsanwaltBriennerstrasse 8A
München 2 NW 5
Sehr geehrter Herr Kollege!
An dem ganzen Schreiben des AugsburgerStadttheaters vom 16. Juni 1930, das Sie mir in Abschriftmitgeteilt haben ist nur richtig, dass das Stadttheater sich von allem An-fang an auf den Standpunkt gestellt hat, dass die Volksbühne die Veranstalterin gewesen sei und sie nur Haus und Schau-spieler zur Verfügung gestellt hat, das ersehen Sie ja auch ausder Ihnen übersendeten Korrespondenz. Nach meinem Dafürhaltenist dies aber vollständig irrelevant. Das Stadttheater hattesich, wenn es ein spielfertiges Haus zur Verfügung stellte,zu vergewissern, dass die Urheberrechte gewahrt sind. Ichwill jedoch Ihrer Meinung nicht vorgreifen. Wenn Sie alsoder Ansicht sind, dass gegen das Stadttheater nicht vorge-gangen werden kann, so ist eben der Verein Volksbühne heran-zuziehen. Herrn Kraus aber wäre es lieber, wenn die Rechts-lage ein Vorgehen gegen das Augsburger Stadttheater möglichmacht.
Ich zeichne mit vorzüglicher kollegialerHochachtung
Betr. Kraus – Augsburger Stadt-theaterexp. 26.6.1930.