146.28 Brief RA Gustav Schoeps an RA Botho Laserstein

Materialitätstyp:

  • Typoskript

Sender

Notar | Justizrat Dr. Gustav Schoeps
Alexander-Straße 53, II
Berlin C. 25
Datum: 20. März 1931

Empfänger

An: Herrn | Rechtsanwalt Dr. Laserstein
Landsberger Allee 55
Berlin, N.O. 18
Datum: 21. MRZ. 1931
Seite von 2

Einschreiben!

Sehr geehrter Herr Kollege!

Namens und im Auftrage meiner Mandantin, der FrauDirektor Margot Aufricht, Berlin-Wilmersdorf, Landau-erstrasse 4, habe ich Ihnen Folgendes mitzuteilen.

Die in Zwangsvollstreckungssachen des SchriftstellersKarl Krauss gegen den Theaterdirektor Ernst Josef Aufricht gepfändeten Gegenstände:

1.) 1 eich. Buffet2.) 1 eich. Vitrine3.) 1 eich. Anrichte4.) 1 rotgemust. Teppich echt 3×45.) 1 Täbris Teppich ca. 3×46.) 1 eich. Piano, Marquardt7.) 1 antiker Schrank8.) 1 antiker Schreibtisch mit Sessel9.) 2 antike Tischchen10.) 1 echter Läufer (/,70×4)11.) 1 echte Brücke (0,90×4)12.) 1 mah. Grammophon13.) 1 Bronce Ständerlampe14.) 1 eich. Ausziehtisch15.) 10 Polsterstühle16.) 2 Polstersessel17.) 1 runder Tisch18.) 2 Klubsessel19.) 1 Bronzekrone20.) 1 Frisiertoilette21.) 1 Singer-Nähmaschine22.) 1 brauner Kleiderschrank23.) 1 Eisschrank24.) 1 grüner Sessel

gehören nicht dem Vollstreckungsschuldner Ernst Josef Aufricht,sondern sind Eigentum seiner Ehefrau Margot Aufricht, geb.Schoeps. Dieses wird glaubhaft gemacht durch die anliegendeneidesstattlichen Versicherungen:

1.) Frau Direktor Margot Aufricht, geb. Schoeps,Berlin-Wilmersdorf, Landauerstrasse 4,2.) Frau Justizrat Emma Schoeps, geb. Friedländer,3.) Justizrat Dr. Gustav Schoeps,zu 2.) und 3.) Berlin-Charlottenburg, Meineckestrasse 24,wohnhaft.

Ich fordere Sie daher ergebenst auf, innerhalb einerFrist von spätestens drei Tagen die gepfändeten, obennäher bezeichneten Gegenstände freizugeben, andernfallsich auftragsgemäss die Interventionsklage gegen Ihren Auftrag-geber erheben muss.

Abschrift für Ihre Partei anbei.

HochachtungsvollDer JustizratDr Schoeps