196.26 Brief Samek an RA Robert Herrmann

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Oskar Samek
Reindorfgasse
XV., Rudolfsheim-Fünfhaus
Datum: 10. April 1935
Betreff: Kraus – Arbeiter-Zeitung
Diktiersigle: Dr.S/Fa.

Empfänger

An: Herrn | Dr. Robert Herrmann, | Advocat
Masarykstrasse 25-27
Brünn
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Ich bestätige Ihnen mit bestem Dank denEmpfang Ihres freundlichen Schreibens vom 8. April 1935. DaSie Ihre Eingabe beim Untersuchungsrichter von meinem Einver-ständnis abhängig machen, scheinen Sie selbst Bedenken zuhaben und ich teile diese Bedenken vollauf, wenn die Krankheitdes Herrn Schramek eine schwere ist. Ich glaube aber, es wärevorteilhaft zuerst zu verlangen, dass Schramek ein amtsärzt-liches Zeugnis vorlege, aus dem man ersehen kann, welche Artseine Krankheit und sein Zustand sind. Sollte eine Einvernahmeüberhaupt möglich sein, so würde ich doch vorschlagen, dass mannicht den Antrag macht Schramek durch die Rettungsgesellschaft zu Gericht zu bringen, sondern gleich den Antrag, der Unter-suchungsrichter möge den Beschuldigten in dessen Wohnung ein-vernehmen. Ich glaube, dass das auch Ihren Intentionen ent-sprechen wird und erbitte mir fallweise Berichte.

Ich zeichnemit vorzüglicher kollegialerHochachtungIhr ergebener

Betr. KrausArbeiter-Zeitungexp. 10.4.1935.