196.66 Brief Samek an RA Robert Herrmann
Materialitätstyp:
- Durchschlag
Sender
Oskar SamekReindorfgasse
XV., Rudolfsheim-Fünfhaus
Empfänger
An: Herrn | Dr. Robert Herrmann, | AdvocatMasarykstrasse 25-27
Brünn
Sehr geehrter Herr Kollege!
Ich bestätige mit bestem Dank den EmpfangIhrer freundlichen Schreiben vom 4. und 7. März 1936. Noch eheich das erstere Herrn K. zur Kenntnis bringen konnte, hat ermir aus Prag mitteilen lassen, dass er am 9. oder 10. März nachWien zurückkommt, dass aber am 13. März eine Vorlesung statt-finde, weshalb er die angeregte Zusammenkunft am liebsten am14. März hätte. Nun ersehe ich aus Ihrem Schreiben an HerrnDr. Turnovsky, dass Sie diesen Termin zwar für möglich halten,aber wahrscheinlich doch erst am 18. nach Wien kommen werdenund überdies, dass Sie für die Konferenz mit Herrn K. die Zeitvon 4 Uhr bis 9 Uhr abends sich freihalten wollen. Ich möchteIhnen nun dazu bekanntgeben, dass Herr K. die Nachtstunden zurArbeit verwendet und bei Tag schläft, so dass die Konferenzen,die ich mit ihm habe, immer erst in späten Abendstunden, ge-wöhnlich nach 9 Uhr stattfinden können, und ich erlaube mirdie höfliche Anfrage, ob Sie es mit Rücksicht auf Herrn K. und seine Tageseinteilung nicht auch so halten könnten, weiler in den Nachmittagsstunden gewöhnlich weniger arbeitsfähigist, selbst wenn er sich zwänge, seine Einteilung abzuändern.
Ich erbitte mir Ihre Nachricht, ob diesmöglich ist und verbleibe mit
vorzüglicher kollegialer HochachtungIhr ergebener
Betr. Kraus – Arbeiter Zeitung exp. 9.3.1936.