196.144 Brief RA Felix Gallia an Samek

Materialitätstyp:

  • Typoskript

Sender

Dr. FELIX GALLIA
MASARYKSTRASSE 25/27
BRÜNN
Datum: 18. Jänner 1937
Betreff: Kraus – Sonka.
Diktiersigle: Dr.G/b

Empfänger

An: Wohlgeboren Herrn | Dr. Oskar Samek, | Rechtsanwalt
Reindorfgasse 18
Wien XIV.
Datum: 19. JAN. 1937
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege.

Ich bestätige Ihr gesch. Schreiben vom 5. d.M. Sonka hat die Berufung doch ausgeführt und dabei wieder ein ganzniederträchtiges Machwerk geliefert. Um Ihnen, sehr geehrter HerrKollege, zeigen zu können, wohin sich Sonka versteigt, habe icheine Uebersetzung der Berufung besorgt, die ich Ihnen anbei über-mittle. Bei der Lektüre dieses Schriftstückes wirft sich vor allemdie Frage auf, was grösser ist, ob die Schlechtigkeit oder die Blöd-heit des Gegners. Meiner Meinung nach stammt das ganze Elaborataus der Feder Brügels, der ja auch als Zeuge über die famosen Behaup-tungen des Angeklagten geführt wird.

Die Berufungsverhandlung ist auf den

21. d.M., 11 Uhr vormittags

angesetzt worden.

Ich halte es wohl für ausgeschlossen, dass derBerufungssenat den Irrwegen Sonkas folgt, doch sind wir leider, dain dem Senat lauter čechische Herren sitzen, bis zu einem gewissenGrad doch in Gottes Hand.

Ich begrüsse Sie herzlichstals Ihr sehr ergebenerDr. Gallia

1 Beilage recom.

KrausArbeiter Zeitung 19. JAN. 1937