10.6 Brief Samek an die Direktion der Robert-Bühnen

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Oskar Samek
Schottenring
I., Innere Stadt
Datum: 15. Juli 1924
Betreff: Dr.S/F.
Diktiersigle: Kraus – Robertbühnen.

Empfänger

An: die | Direktion der Robertbühnen
Wasagasse
Wien IX.
Seite von 2

Sie schulden dem von mir vertretenen Herr Karl Kraus an Tantiemen für die Stücke „Traumtheater“ und „Traumstückeinen Betrag von K 9,716.100.–

Die Vorstellungen fanden in der Zeit vom 29. bis30. April und vom 2. bis 6. Mai statt. Der Betrag war daheram 6. Mai 1924 fällig.

Herr Karl Kraus hat diese Tantiemen für die Hinterbliebenender Verunglückten bei den Gloggnitzer Grubenkatastrophe bestimmt,der Eingang dieses Betrages ist daher mit Rücksicht auf die grosseNot derjenigen, für die er bestimmt ist, unbedingt sofort notwendig.

In rechtsfreundlicher Vertretung des Herrn Karl Kraus for-dere ich Sie auf, den Betrag von K 9,716.100.–samt 6% Zinsen seit 7. Mai 1924 und die in meinerKanzlei aufgelaufenen Kosten der Informationsertei-lung und dieser Mahnung in der Höhe von K 73.000.–bis 18. ds.M. 12 Uhr mittags in meiner Kanzlei zu erlegen, widri-genfalls ich auftragsgemäss gerichtliche Schritte gegen Sie ein-leiten müsste.

Hochachtungsvoll:

rekommandiert!

KrausRobertbühnen,expediert am 15. Juli 1924.