80.7 Brief RA Arnold Eisler an Samek

Materialitätstyp:

  • Typoskript

Sender

Dr. Arnold Eisler
Tuchlauben Nr. 12
Wien I.
Datum: am 1. März 1927

Empfänger

An: Wohlgeboren | Herrn Dr. Oskar Samek, | Rechtsanwalt
Wien
Seite von 1

Sehr geehrter Herr Kollege!

Die in den Angelegenheiten des HerrnKarl Kraus in meiner Kanzlei anerlaufenen Kosten haben tatsäch-lich nur S 100.– betragen. Ich kann daher ein höheres Honorarnicht annehmen und erlaube mir, Ihnen den Mehrbetrag von S 400.–wieder zurückzustellen. Ich bin Herrn Karl Kraus für die wohl-wollende Einschätzung des Wertes meiner für ihn geleisteten ein an-waltlichen Tätigkeit sehr dankbar, halte mich aber nicht für be-rechtigt, über einen mir nicht gebührenden Betrag in welcher Artimmer zu verfügen.

Ich habe, um die freundliche Anregung des HerrnKraus nicht unberücksichtigt zu lassen, den mir gebührenden Be-trag von S 100.– der Uebungsschule am Pädagogium in der Burggas-se zur Verwendung für Kinder Arbeitsloser übergeben.

Mit kollegialer HochachtungergebenerEisler