103.40 Brief RA Max Hirschberg an Samek

Materialitätstyp:

  • Typoskript

Sender

Dr. MAX HIRSCHBERG
Kaufingerstraße 30
München 2 C
Datum: 9. Febr. 29
Diktiersigle: 2 F

Empfänger

An: Herrn | Rechtsanwalt Dr. Oskar Samek
Schottenring 14
Wien I
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

In Sachen Kraus gegen Schardt (FränkischerKurier) hat Herr Justizrat Dr. Süssheim auf dieErklärung, dass das verlangte Sonderhonorar von 100 Mnicht bewilligt wird, sondern gebeten wird, sichmit dem ursprünglich verlangten Betrage von 50 RMzu begnügen, erklärt, dass er die vorgeschlagene Regelungannimmt, jedoch die weitere Vertretung niederlegt.Zur Begründung hat er angeführt, dass die Verhandlungzweiter Instanz nicht weniger als 7 Stunden gedauert hatund dass alle anderen Termine daher nicht wahrgenommenwerden konnten.

Die Abrechnung des Herrn Kollegen Süssheim ergibt: Gebühr für Hauptverhandlung 40.– MBeweisgebühr 10.–Umsatzsteuer und Porti –.80Sonderhonorar 50.–100.80ab Vorschuss 60.–Rest 40.80 M

Ich bitte, dafür zu sorgen, dass ihm dieser Betrag

umgehend überwiesen wird, da er sonst Klagestellen wird.

In der Sache selbst hat die Gegenpartei Revision eingelegt. Ich glaube nicht, dass dieRevision gegen das Urteil des LandgerichtsNürnberg durchdringen kann, da es sich ja um hand-greifliche Beleidigungen handelt. Ich werde aufdie ausführliche Revisionsbegründung des Gegners in einem Schriftsatz antworten und die Sacheim Termin plädieren.

Hochachtungsvollergebener KollegeDr. Hirschberg Rechtsanwalt.

KrausFränkischer Kurier 11. FEB. 1929