116.5 Brief Margarete Minkus-Benesch an Samek

Materialitätstyp:

  • Manuskript

Sender

Margarethe Minkus-Benesch
bei Dr. Rudolf Benesch, Freiheitsplatz
dzt. in Znaim
Datum: 5. März 1929

Empfänger

An: Herrn | Dr. Oskar Samek | Rechtsanwalt
Schottenring 14
Wien I.
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Doktor!

Bitte wollen Sie veranlassen,daß beiliegender Brief derSozialdemokratischen Partei übergeben wird, deren Mitgliedich bin. Meine Eltern, die michwiderrechtlich von Wien aus ineine Irrenanstalt geführt haben,verhindern mich gewaltsamdaran, mit der sozialdemo-kratischen Partei in Fühlungzu treten und es bleibt mir,

nachdem mich meine Elternbisher auch daran mit Gewaltverhindert haben, nach Wien zu fahren, nichts anderes übrig,als mich nach Erhalten meinesMitgliedsbuches – ich bin imBezirkssekretariat Meidling, Eisenbahner-heim in der Eichenstraße seit dem28. Jänner 1926 als Mitgliedeingetragen – an die ZnaimerArbeiterpartei um pekuniäreUnterstützung zu wenden.

Von meinen Eltern wurde mirbisher das Geld für die Reise nachWien verweigert. Weil meine Eltern darüberungehalten sind, daß ich diesen Brief schreibeund mir kein zweites Briefpapier zur Verfügungstellen, bin ich dazu genötigt, diese zu halbieren. Ich bitte blossum Entschuldigung. In Hochachtung Margarete Minkus-Benesch