123.2 Berichtigungstext

Materialitätstyp:

  • Durchschlag
Datum: 18. Mai 1929
Seite von 2

Sie schreiben: „Zur Charakterisierung dieses Stückes gebenwir folgende Stelle aus dem Stücke wieder. (Monolog eines tuberkulö-sen Kindes.)“ Es ist unwahr, dass Sie eine Stelle wiedergeben. Wahrist, dass Sie mehrere Teile so wiedergeben, als ob diese die Stellebildeten. Es ist unwahr, dass der Monolog des tuberkulösen Kindesmit den Versen beginnt:

Der Kaiser hat meinem Vater befohlen,früher zu sterben, als er hat müssen.Das hat der Mutter das Herz zerrissen …Die Schwester war als Hilfskraft im Feldund schickte manchmal auch Geld.

Wahr ist, dass der Monolog mit den Versen beginnt:

Der Kaiser hat meinem Vater befohlen,früher zu sterben, als er hat müssen.Das hat der Mutter das Herz zerrissen.Drum hat auch sie früher, als sie hat müssen,ins Gras gebissen.Sie wusste nicht, wo Brot zu holen.Der Bruder brachte ein Andenken mit,er sagte, es war aus Ekrasit,das hat den andern Bruder zerrissen,weil er hat damit spielen müssen.Die Schwester war als Hilfskraft im Feldund schickte manchmal auch Geld.

Sie schreiben: „Es reihen sich Verse an, die so obszön sind,dass es unmöglich ist, sie im ‚Fränkischen Kurier‘ wiederzugeben.Die Behauptung, dass sich solche Verse anreihen, ist unwahr.

Wahr ist, dass sich an den letzten der von Ihnen zitiertenVerse die folgenden anreihen:

Sie haben es, sagt er, bunt getrieben,doch war es eine grosse Zeit.Da bin ich im Wachstum zurückgeblieben.Und habe kein Winterkleid,Auch fehlt es an Kohlen,den Feind, sagt der Katechet, soll der Teufel holen,denn er, sagt er, hat es auf dem Gewissen.Doch wenn wir auch sitzen bei einer Kerzen,so haben wir doch alle den Kaiser im Herzen.Bald komm ich fort aus diesen Finsternissen.

Betr. KrausFränkischer Kurier IIexp. am 18. Mai 1929.