144.64 Brief Anton Schroll Verlag für Kunst und Literatur an RA Viktor Fleischer

Materialitätstyp:

  • Durchschlag mit handschriftlichen Überarbeitungen

Schreiberhände:

  • Oskar Samek, schwarze Tinte

Sender

Anton Schroll Verlag
Graben
Wien
Datum: 3. Dezember 1931
Diktiersigle: Sch/M/K

Empfänger

An: Herrn Dr. Victor Fleischer
Berlin
Seite von 2

Lieber Herr Doktor,

über den von Fischer neuerdings gewünschten Zusatz habe ichmit 2 Juristen gesprochen, aber beide verstehen nicht, was F.mit dem Zusatz:

Der Verlag Fischer übernimmt keine Haftung fürDifferenzen, die aus diesem Vertrag entstehen sollten“.

meint, bzw. bezweckt. Und Herr Dr. Samek erklärt wohl mitRecht, dass er etwas nicht unterschreiben kann, was er nichtversteht. Dass Herr Fischer keine Haftung für Differenzenübernehmen kann, die zwischen uns und Kraus oder den Alten-berg’schen Erben entstehen könnten, ist ja selbstverständlich.In diesem Sinne wäre Herr Dr. Samek auch mit folgendem Zusatzeinverstanden:

F. übernimmt keine Haftung für Differenzen, die ausdiesem Vertrage gegenüber den Altenberg’schen Erben(der Kinderschutz- und Rettungsgesellschaft in Wien)bzw. Herrn zwischen Karl Kraus und Schroll entstehen könnten.“

Auch gegen eine ähnliche, aber unbedingt präzise Fassungwäre wahrscheinlich nichts einzuwenden. Nur können wir dafürkeinen Vorschlag machen, weil wir nicht wissen, was F. meint.

Für den Fall, dass Herr Fischer mit der hier von uns vor-geschlagenen Fassung einverstanden ist, lege ich gleich einen

Brief, der die entsprechende Bestätigung enthält, bei.

Mit den besten Grüssen Ihr

Express