196.14 Brief Samek an RA Robert Herrmann
Materialitätstyp:
- Durchschlag
Sender
Oskar SamekReindorfgasse
XV., Rudolfsheim-Fünfhaus
Empfänger
An: Herrn | Dr. Robert Herrmann, | AdvocatMassarykstrasse 25-27
Brünn
Sehr geehrter Herr Kollege!
Ich danke Ihnen für Ihr Schreiben vom13. November 1934 und für die gegebenen juristischen Auf-klärungen. Ich gebe zu bedenken, ob die zitierte Entscheidungdes Obersten Gerichtshofes auf den gegenständlichen Fall An-wendung zu finden hat, wenn der Verfasser ein schon so be-kannt gewordenes Pseudonym hat, dass sein bürgerlicher Nameleicht zu eruieren ist, wie dies bei Herrn Sonka der Fall ist.Insbesondere wäre zu erwägen, ob die Unterlassung des Vorgehensgegen den pseudonymen Verfasser nicht auf die subjektive Ver-jährungsfrist einen Einfluss hat.
Ihrem Wunsche entsprechend, übersende ichIhnen auch den Entwurf einer Satisfaktionserklärung, mit dersich Herr Kraus begnügen würde. Selbstverständlich müssen auchIhre Kosten von der Gegenseite bezahlt werden.
Ich zeichnemit vorzüglicher kollegialerHochachtung
Betr. Kraus – Arbeiter-Zeitung