197.3 Brief Samek an Zeitschau (verantw. Red. Carola Sachs)

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

DR. OSKAR SAMEK
Reindorfgasse 18
Wien, XIV.
Datum: 5. Dezember 1934
Betreff: Kraus – Zeitschau
Diktiersigle: Dr.Sa/Ma

Empfänger

An: die | verantwortliche Redaktrice der | Halbmonatszeitschrift „Zeitschau“ | Carola Sachs
Werdertorgasse 5
Wien 1.
Seite von 1

Im Vollmachtsnamen des Herrn Karl Kraus verlangeich die Veröffentlichung der folgenden Entgegnung auf denin Ihrer Nummer vom Anfang Dezember 1934 erschienenen ArtikelKarl Kraus und die Politik“ gemäss § 23 P.G.

Sie schreiben: „Zu dem unter obigen Titel MitteOktober in der ‚Zeitschau‘ erschienen Artikel erhielten wireine Zuschrift des Herrn Dr. Oskar Samek, im Namenseines Mandanten Herrn Karl Kraus, in der behauptet wird,unser Aufsatz hätte viele Unrichtigkeiten enthalten. Ohnegesetzlich dazu verpflichtet die Zuschrift, um deren Publi-zierung gebeten wird, zu veröffentlichen, kommen wir demWunsche des Herrn Kraus, den er uns durch seinen Anwalt übermittelte, nach, da wir die verschiedensten Ansichten inunserer Zeitschrift zu Worte kommen lassen.

Es ist unwahr, dass Herr Karl Kraus durch Dr. OskarSamek an Sie eine Zuschrift richtete, die Sie veröffent-lichten, da Sie die verschiedensten Ansichten in IhrerZeitschrift zu Worte kommen lassen. Wahr ist, dass HerrDr. Samek als Vertreter des Herrn Karl Kraus an Sie eineAufforderung richtete, Unrichtigkeiten richtigzustellen,widrigenfalls er beauftragt wäre, Sie in formeller Weisezur Berichtigung aufzufordern, und eventuell auch eineWiderrufs- und Ehrenbeleidigungsklage einzubringen. Es istunwahr, dass die eingesendete Aufforderung eine Widerlegungvon Ansichten, wahr ist vielmehr, dass sie eine Richtig-stellung von behaupteten Tatsachen enthielt.

Hochachtungsvoll

Rekommandiertmit Rückschein