68.22 Brief Heinrich Fischer an Verlag Die Fackel

Materialitätstyp:

  • Typoskript

Sender

Heinrich Fischer
Münchner Schauspielhaus
München
Datum: 31.5.27

Empfänger

An: den Verlag | „Die Fackel“
Hintere Zollamtsstraße
Wien
Seite von 1

Sehr geehrte Herren,

würden Sie so freundlich sein, die beiliegen-den (ersten) Abschriften der Kriegsgedichte von Kerr aus dem „Tagfreundlichst an Herrn Dr. SAMEK weiterzuleiten. Es sind, da ich jetztchronologisch arbeite, ausschließlich Gedichte aus den ersten Monatendes Jahres 1916; (jene, die ich s.Zt. an Herrn Kraus gesandt habe unddie einen kleinen Bruchteil der aus dem Jahre 1915 stammenden darstell-ten, dürften in Ihrem Besitz sein und müssen wohl nicht in neuer Ab-schrift hergestellt werden). Bis Ende der Woche glaube ich Ihnen dienächsten vierzig Gedichte übermitteln zu können. Da der erschütterndeEindruck dieser kriegshetzerischen Geistesfront bei der neuerlichenLektüre wesentlich aus der Quantität der immer paraten, oft zweimalwöchentlich tätigen satirischen Mechanik kommt, war es mir diesmal nachKenntnisnahme der Kerr’schen Klage-Beantwortung ein Bedürfnis, nicht sosehr auszuwählen, wie zu sammeln. Leider muß ich diese Tätigkeit Endeder Woche durch eine vierwöchentliche Reise unterbrechen. Ich bitte Sieum freundliche Mitteilung, ob Herr Kraus etwas dagegen hat, wenn anmeiner Stelle dann Herr Dr. Stefl, der sich dazu erboten hat, die weite-ren Abschriften der bereits angezeichneten Gedichte vornimmt.

Mit dem Ausdruck der vorzüglichsten HochachtungHeinrich Fischer