103.37 Brief Samek an RA Max Hirschberg

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Oskar Samek
Schottenring
Wien
Datum: 3. Jänner 1929
Betreff: Kraus – Fränkischer | Kurier.
Diktiersigle: Dr.S./Fa.

Empfänger

An: Herrn | Dr. Max Hirschberg, | Rechtsanwalt
Kaufingerstrasse Nr. 30
München 2 C
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Ihr Schreiben vom 28. Dezember 1928 habe ichHerrn Kraus zur Kenntnis gebracht. Er freute sich sehr über denErfolg und dankt Ihnen und Herrn Kollegen Dr. Süssheim für dasEintreten in seiner Sache.

Mein Schreiben an Herrn Justizrat Dr. Süssheimvom 20. Dezember 1928 war auf der Rückseite meines Schreibens vomgleichen Tage an Sie abschriftlich enthalten.

Was das Honorar für Herrn Justizrat Dr. Süss-heim betrifft, so hat dieser doch ursprünglich nur ein Sonder-honorar von 50 Mark begehrt und ich habe im Vollmachtsnamen desHerrn Kraus im Schreiben vom 17. Juli 1928 diesen Betrag bewilligt.In eine nachträgliche Erhöhung dieses Betrages kann ich umso schwereinwilligen, weil der Fond, den Herr Kraus für Kampfzwecke ausge-setzt hat, vollständig verbraucht ist. Ich glaube, dass HerrJustizrat Dr. Süssheim sich mit dem vom Gegner zu ersetzenden Kostenund mit dem Sonderhonorar von 50 Mark doch begnügen kann. InOesterreich verlangen die Anwälte keine Gebühren, die über die

tarifmässigen hinausgehen, am allerwenigsten in einem solchenFall, wie der des Herrn Kraus, für den einzutreten doch nicht nureine materielle sondern auch eine ideelle Sache sein muss.

Ich bitte Sie daher, Herrn Justizrat Dr.Süssheim nahezulegen, es bei dem einmal begehrten Sonderhonorarvon 50 Mark bewenden zu lassen.

Ich bitte, mir auch dann eine Abrechnungüber die von mir eingesandten Kostenvorschüsse nach Eingang derKosten von der Gegenseite zu legen und Herrn Justizrat Dr. Süssheim zu veranlassen, auch seinerzeit über die an ihn übersendetenBeträge Rechnung zu legen.

Ich habe übersendet:am 10./5.1928 an Sie Mk. 17.–am 26./7.1928 an Hr. J.R. Dr. Süssheim Mk. 60.–am 22./8.1928 an Sie Mk. 15.–am 1./9.1928 an Hr. J.R. Dr. Süssheim Mk. 101.–zusammen: Mk. 193.–Nach Abzug des Sonderhonorars an J.R. Dr. Süssheim in der Höhe von Mk. 50.–müsste ich nach weiteren Abzug Ihrer Barauslagenzirka einen Betrag von Mk. 143.–zurück erhalten.

Da Sie wünschen, dass ich die Veröffentlichungnach Empfang des Urteils selbst veranlassen möge, bitte ich, mirWeisungen zu erteilen, wie dies zu geschehen hat, da ich den Vor-gang in Deutschland nicht kenne.

Herr Kraus lässt Ihnen ferner für die Grüsseherzlichst danken und sie erwidern.

Ich bin mit vorzüglicher HochachtungIhr sehr ergebener Kollege

Betr. KrausFränkischer Kurier exp. am 3.1.1929.