130.22 Brief Verlag Die Fackel an Samek

Materialitätstyp:

  • Typoskript

Sender

Verlag „Die Fackel“
Hintere Zollamtsstr. 3
Wien, III.
Datum: 14. September 1929

Empfänger

An: Herrn Dr. Oskar Samek
Hintertux
Seite von 2

Hochverehrter Herr Doktor!

Herr K. bittet nach juristischem Gutdünken zu handeln oder Dr. L.zu fragen, was er vorschlagen würde. Bitte frdl. diesem ev. das Fol-gende mitzuteilen: Wieso es „nunmehr auch die Ansicht des Herrn K. zusein scheint“, daß von einer Zurücknahme durch die Beklagten selbstnicht die Rede sein könne, ist nicht ganz verständlich. Aber es istnatürlich egal, ob die Zurückziehung durch die Redaktion oder den Kor-respondenten erfolgt. Vielleicht wäre dies der Punkt, wo man eine Kon-zession machen kann. Eine „Erinnerung“, d.h. Urgenz des Dresdner Schrei-bers ist nicht eingelangt. Sie hätte auch keine Wirkung gehabt. DerBrief vom 26. Juli ist tatsächlich ohne Antwort geblieben, da es HerrnK. nicht einfällt, mit dem Mann zu korrespondieren, also ein „Einver-nehmen“ mit ihm herzustellen. Er lehnt es ab, von einem Schreiben anseine Loyalität und „Großzügigkeit“ appellieren zu lassen, der ganz ab-gesehen von der inkriminierten Stelle diesen Bericht verfaßt hat, indem er die Stinkbombenwerfer lobte.

Herr K. sendet die besten Grüße und vielen Dank für die schöneKarte.

Mit dem Ausdruckder vorzüglichsten Hochachtung [Unterschrift]

KrausHamburgerNachrichten