165.6 Brief Samek an RA Willy Katz

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Oskar Samek
Schottenring
I., Innere Stadt
Datum: 7. September 1931
Betreff: Kraus – Emil Ludwig
Diktiersigle: Dr. S/K

Empfänger

An: Herrn | Dr. Willy Katz, Rechtsanwalt
Friedrichstrasse 204
Berlin NW. 68
Seite von 2

Sehr verehrter Herr Kollege!

Ihr Schreiben vom 5. September aus Wertheimam Main habe ich Herrn Kraus, der noch immer auf Urlaub ist, bekannt-gegeben.

Ueber die Entschliessung, ob Rowohlt mitzuver-klagen ist oder nicht, werde ich Ihnen nach seiner Rückkehr Mittei-lung machen. Es fällt mir aber ein, dass unter Umständen von Rowohlt auch die Einwendung gemacht werden könne, der Klageanspruch sei subjek-tiv verjährt.

Ich bitte Sie daher, die Privatanklage gegenRowohlt unbedingt sofort zu überreichen, wenn sie wegen der subjekti-ven Verjährungsfrist nicht mehr aufgeschoben werden kann. Wenn einZwang zur sofortigen Überreichung nicht besteht, so bitte ich Sie,mir mitzuteilen, wann Sie längstens im Besitze der definitiven Ent-schliessung des Herrn Kraus sein müssen.

Mit herzlichen Grüssen und vorzüglicherkollegialer HochachtungIhr ergebener

KrausEmil Ludwig.