173.19 Brief Universal-Edition an Deutsches Theater Prag

Materialitätstyp:

  • Typoskript mit handschriftlichen Änderungen

Materialitätstyp:

  • Kopie

Schreiberhände:

  • schwarze Tinte

Sender

Universal Edition
Wien
Datum: 29. Februar 1932
Diktiersigle: Hei/Fi

Empfänger

An: die | Direktion des Deutschen Landestheaters
Prag
Seite von 1

Abschrift

Sehr geehrte Herren!

In der Angelegenheit „Madame L’Archiduc“ möchtenwir unserem Schreiben vom 27. noch folgendes nachtragen:Herr Kraus sieht vor allem in der in der Kritik desSozialdemokrat“ angeführten Tatsache, dass während desA-B-C-Sextettes das Bild eines Esels zu Häupten derVerschworenen gehalten wird, eine Stillosigkeit und einenÜbergriff, der ihn aufs tiefste empört. Bei der überausloyalen Haltung Ihrer Bühne zweifeln wir nicht, dass Siebei weiteren Wiederholungen dem dringenden Wunsche desHerrn Kraus entsprechen und diese Regieanweisung wiederentfernen. Ich möchte Sie besonders dringend bittendiesem Wunsche zu entsprechen. Ich freue mich, dass esmir möglich sein wird, am Sonntag, den 6. März, dieAufführung zu sehen. Ich komme um ½ 3 Uhr aus Wien anund komme dann gleich ins Theater. Bitte reservierenSie mir die beiden Verlagssitze, wenn irgend möglichin einer Loge, weil ich vielleicht nicht ganz bis zumSchluss bleiben kann, da ich um ½ 6 Uhr nach Berlin weiterfahre. Die Karten geben Sie vielleicht zumBühnenportier, weil die Kasse vielleicht schon geschlossenist, wenn ich komme. Vielleicht ist Herrn OperndirektorSzell zufällig nachmittags im Hause, ich würde ihn sehrgerne sprechen. Darf ich Sie also um Nachricht bitten:

1.) ob die Karten reserviert sind

2.) ob ich Herrn Operndirektor Szell antreffen werde

3.) ob die von Herrn Kraus gewünschte Änderungvorgenommen wird, damit ich ihm dann nach derPrager Aufführung entsprechend berichten kann.

Im Vorhinein für alle Ihre Mühe besten Dank und

verbindliche Empfehlungen