195.38 Brief Samek an RA Johann Turnovsky
Materialitätstyp:
- Durchschlag
Sender
Oskar SamekReindorfgasse
XIV., Penzing
Empfänger
An: Herrn | Dr. Johann Turnovsky, | AdvokatVodickova 33
Prag II.
Sehr geehrter Herr Kollege!
Ich ergänze wie in Aussicht gestellt meinenBrief vom 5. April 1933 bezüglich der Ihnen schon dortbekanntgegebenen Stelle des Artikels „Die Fackel schwelt“dahin, dass auch nach genauer Durchsicht des Juliheftes 1934 keine Stelle gefunden werden konnte, die bei böswilligsterAuslegung den Gegner berechtigt hätte, eine solche Inhalts-angabe zu machen. Um aber ganz sicher zu gehen, würde ichvorschlagen, den Gegner aufzufordern, bekanntzugeben, wieer zu der Behauptung käme, das Juliheft habe eine solcheAeusserung des Herrn K. enthalten, und dann doch energischdarauf hinzuweisen, mit welchen Mitteln von der Gegenseite gekämpft wird. Ich hielte es auch für ratsam, die gegnerischeAbsicht zu unterstreichen (siehe letzter Absatz des inkrimi-nierten Artikels), die Unfähigkeit geistiger Erörterungdurch die Drohung, Herrn K. vor ein Revolutionstribunalzu stellen, zu ersetzen.
Indem ich Sie herzlichst grüsse, zeichne ichmit vorzüglicher kollegialer HochachtungIhr ergebener
Kraus – Aufruf / 15.4.35