196.91 Brief Samek an RA Felix Gallia

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Oskar Samek
Reindorfgasse
XV., Rudolfsheim-Fünfhaus
Datum: 2. Mai 1936
Betreff: Kraus – Arbeiter-|zeitung
Diktiersigle: Dr.Sa/Bl.

Empfänger

An: Herrn | Dr. Felix Gallia, Advokat
Masarykstr. 25/27
Brünn
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Mit bestem Danke bestätige ich Ihnenden Empfang Ihres freundlichen Schreibens vom 30.IV.1936 und der beigelegenen Abschrift der Aussage desHerrn K. Es ist Ihnen wirklich gelungen alles das,was eventuell zur Ergänzung des Schriftsatzes notwen-dig ist, und doch in ihm nicht hätte aufgenommen wer-den können, ohne seine Einheitlichkeit zu vermindern,in ausgezeichneter Weise kurz herauszuarbeiten undzum Gegenstand der Einvernahme zu machen. – Die begehr-ten Nummern 426 bis 430 und 454 bis 456 werde ich Ihnenübersenden lassen. Ob es möglich sein wird, die zitier-ten Briefe des Bürgermeisters Seitz im Original vorzu-legen, und wie es mit den Kriegsfackeln steht, in denenschon für die Selbständigkeit der Tschechen eingetretenworden sein soll, kann ich erst nach Rückkehr des HerrnK. entscheiden. An und für sich halte ich die Möglich-keit eines solchen Eintretens während des Krieges fürnicht gegeben. Es muss da ein Erinnerungsfehler desHerrn K. vorliegen, insoferne, als ihm zwar während desKrieges manche Dokumente und Schriften für die Selb-

ständigkeit der Tschechoslovakei vorlagen, deren Veröffent-lichung aber meines Wissens erst nach dem Kriege erfolgte.

Indem ich Sie auf das herzlichste begrüsse, binich mit vorzüglicher, kollegialer Hochachtung

Ihr ergebener

KrausArbeiterzeitung