143.2 Brief Frankfurter Künstlertheater [Intendant Hans Meissner] an Verlag Die Fackel

Materialitätstyp:

  • Durchschlag mit handschriftlichen Annotationen

Schreiberhände:

  • Frieda Wacha, Bleistift

Sender

Frankfurter Künstlertheater für Rhein und Main G.m.b.H.
Schöne Aussicht 16
Frankfurt a/Main
Datum: 31. März 1930
Diktiersigle: M.E.

Empfänger

An: den Verlag „Die Fackel“
Hintere Zollamtsstraße
Wien, III.
Seite von 1

Kopie

Sehr geehrte Herren!

Sie tun S.N. unrecht, er hat bereits imProgrammheft Nr 6 eingehend über die „Unüberwindlichen“ ge-sprochen. Zwei Hefte sind Hefte No 8, statt No 6 sind beigefügt.

Übrigens, warum die Erregung? Sie kämpfenfür Wahrheit und Recht, also glauben Sie doch an das Gute imMenschen. Dementsprechend wäre es viel leichter gewesen eineAnfrage hierher zu geben, ob und wann die „Unüberwindlichenbesprochen worden sind.

Wenn Sie auf die Leitung der BerlinerVolksbühne, mit der wir nicht das Geringste zu tun haben, bösesind, wäre es doch viel besser, Sie würden sich an diese Adressewenden.

Im übrigen habe ich mich sofort an S.N. ge-wandt. Sollte er den von Ihnen angegebenen Bearbeiter Karl Kraus,den Herausgeber der Fackel, Wien, gemeint haben, so werden wirselbstverständlich gerne in unserem nächsten Programmheft fest-stellen, daß das eine irrige Ansicht ist. Mit einer Nachricht,daß die Bearbeitung „Pariser Leben“ im Renaissance-Theater nichtvon Karl Kraus ist, kann weder Ihnen noch uns gedient sein, dennwomöglich meldet sich dann ein anderer Karl Kraus und beanspruchtwiederum eine Feststellung, daß er doch der Bearbeiter ist.

Selbstverständlich soll es aber an unseremguten Willen nicht fehlen.

HochachtungsvollDer IntendantHans Meissner.