112.64 Brief Samek an RA Willy Katz

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Dr. Oskar Samek | Rechtsanwalt
Schottenring 14
Wien I.
Datum: 15. Juli 1931
Betreff: Kraus – Kerr, Wolf
Diktiersigle: Dr.S/Fa.

Empfänger

An: Herrn | Dr. Willy Katz, | Rechtsanwalt
Friedrichstrasse 204
Berlin SW 68
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Herr Kraus übergibt mir Ihren an denVerlag „Die Fackel“ gerichteten Brief vom 10. Juli 1931 zurBeantwortung. Er bedauert es, dass zwischen Ihnen und HerrnDr. Laserstein eine Affäre entstanden ist, die ihn in eineüberaus unangenehme Situation versetzt. Es kann von hier ausnicht beurteilt werden, ob Sie oder Herr Dr. Laserstein imRechte sind, der zwar von dem Ursprung Ihrer AuseinandersetzungMitteilung macht, nämlich, dass es sich um die Gebühren fürden in der Volksbühnensache wahrgenommenen Termin handelt, denSie nach Ansicht des Herrn Dr. Laserstein kostenlos hätten wahr-nehmen sollen. Es ist aber Herrn Kraus überaus peinlich, dasser auf Grund dieses nicht überblickbaren Sachverhaltes gezwun-gen sein soll, zu einer Entscheidung in der Personenfrage zugelangen. Die ganze Angelegenheit zwischen Ihnen und HerrnDr. Laserstein scheint nach meinem Dafürhalten nicht von solcherArt zu sein, dass man sie mit einigem guten Willen nicht be-reinigen könnte. Es ist der dringende Wunsch des Herrn Kraus,dass diese Angelegenheit zwischen Ihnen und Herrn Dr. Laser-

stein aus der Welt geschafft wird, und er hofft, dass diesbei einigem Nachgeben von beiden Seiten möglich sein werde.

Ich sende Ihnen in diesem Sinne eineAbschrift meines an den Kollegen Dr. Laserstein abgeschicktenBriefes, genau so wie ich ihm eine Abschrift des vorliegendenSchreibens zukommen lasse.

Mit kollegialer Hochachtung

1 Beilage.