158.12 Brief Generalintendant der Preußischen Staatstheater an RA Willy Katz

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

? Scheffer
Berlin
Datum: 24. April 1931
Betreff: No 3369

Empfänger

An: Generalintendanz der Preußischen Staatstheater
Berlin
Seite von 1

Abschrift.

In der Angelegenheit „Perichole“ verbleibe ich entgegenIhrem Schreiben vom 16. d. Mts. bei meiner Darstellung. Der Textdes allgemein verbindlichen Aufführungsvertrages nebst den dazu ge-hörenden Allgemeinen Bestimmungen liegt stets auf meinem Arbeitsplatz.Hierauf habe ich Bezug genommen.

Was der Autor mit dem Verlage abgemacht hat, weiss ichnicht, da mir der Verlagsvertrag nicht bekannt sein kann. Ganz unver-ständlich aber ist mir Ihre Behauptung, dass auch der Verlag derIntendanz gegenüber ausdrücklich dem Bearbeiter des Textes das al-leinige Recht vorbehalten habe, Striche zu gestatten und festgesetzthabe, dass Striche ohne seine Genehmigung, in welchem Umfange auchimmer, nicht vorgenommen werden dürften. Der Vertrag vom 24.II.1930enthält nicht ein Wort davon! Es ist vielmehr in § 14 Abs. 2 desAufführungsvertrages ausdrücklich anerkannt, dass die Allgemeinen Be-stimmungen einen wesentlichen Bestandteil des Vertrages bilden. Mit-hin gilt der in meinem Schreiben vom 10. d.Mts. mitgeteilte Grundsatz(§ 7 Ziffer 1b der Allgemeinen Bestimmungen).

Ich darf erwarten, dass Sie sich nunmehr davon überzeugen, dassmeine Mitteilungen tatsächlich und rechtlich zutreffend sind. Selbst-verständlich denke ich nicht daran, die berechneten Fernsprechgebüh-ren pp zu bezahlen.

Ergebensti.V.Scheffer