196.98 Brief Samek an RA Felix Gallia

Materialitätstyp:

  • Durchschlag

Sender

Oskar Samek
Reindorfgasse
XV., Rudolfsheim-Fünfhaus
Datum: 15. Mai 1936
Betreff: Kraus – Arbeiterzeitung.
Diktiersigle: Dr.S/Fa.

Empfänger

An: Herrn | Dr. Felix Gallia, Advokat
Masarykstrasse 25/27
Brünn
Seite von 2

Sehr geehrter Herr Kollege!

Mit bestem Dank auch von seiten des Herrn K. bestätige ich den Empfang Ihres freundlichen Schreibens vom 13. Mai1936. Wenn die Gegenseite wirklich die Uebersetzung des Schrift-satzes verlangen kann, so besteht allerdings eine grosse Schwierig-keit, da ich wirklich nicht weiss, wer diese Uebersetzung anfertigensoll und weil das wahrscheinlich viele Kosten verursachen wurde. DerEhrenbeleidigungsklage gegen Herrn K. sehen wir mit Ruhe entgegen.Ich teile auch Ihre Meinung, dass ein Gerichtsstand in Brünn nichtgegeben ist, obwohl man auch anderer Ansicht sein kann, da nach denletzten österreichischen Oberstgerichtlichen Entscheidungen die Taterst mit der Uebergabe an das Gericht vollendet ist, wodurch inBrünn ein Gerichtsstand gegeben wäre.

Für die Mitteilungen bezüglich der Nichtig-keitsbeschwerde, die noch durch einen ausführlichen Brief des HerrnDr. Turnovsky ergänzt wurde, sage ich Ihnen auch meinen besten Dank.

Herr K. möchte Ihnen nur noch seinen Wunschin Erinnerung bringen, gerichtliche Zustellungen an ihn womöglichzu verhindern und sie selbst in Empfang zu nehmen. Bei der neuenKlage dürfte dies allerdings schwer möglich sein.

Mit besten Grüssen auch von seiten des HerrnK. bin ich

Ihr ergebener Kollege

N.S. Soeben erhalte ich Ihren freundlichenBrief vom 14. Mai 1936. Ich werde Herrn Fischer sofort von den Fragen, die er zu beantworten hat,

verständigen. Ich bin aber erst imstande, heute abend Herrn K. Ihren Brief vorzulegen, so dass weitere Mitteilungen noch folgenkönnen.

Ihr ergebener Kollege

Betr. KrausArbeiterzeitung exp. 15.5.1936.