Karl Kraus 1933Über das Projekt
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  1. Karl Kraus 1933: Dritte Walpurgisnacht

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Ereignis: Kaiser Caligula und sein Lieblingspferd Incitatus

(18. 3. 37 – 24. 1. 41, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

Die Anekdote, Caligula habe sein Lieblingspferd Incitatus zum Konsul ernennen lassen wollen, wird von Sueton und Cassius Dio überliefert. Ihr Wahrheitsgehalt ist in den historischen Wissenschaften umstritten.

Quellen
  • David Woods: Caligula, Incitatus, and the Consulship. In: The Classical Quarterly – New Series (2014), H. 64, S. 772–777., S. 772–774
  • Konrat Ziegler u. Walther Sontheimer (Hg.): Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. Auf der Grundlage von Pauly’s Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft unter Mitw. zahlreicher Fachgelehrter. Bd. 1: Aachen bis Dichalkon. Stuttgart: Alfred Druckenmüller 1964, darin: Rudolf Hanslik: Eintrag „Caligula“, S. 1016
Zum Text
... wurde⁠ ⁠; wo Symbolgläubigkeit noch der Ernennung eines Pferdes zum Konsul standhielt⁠ ⁠; wo das letzte Ende ein ...

Absatz 41

Registereintrag

Ereignis: Ermordung Caligulas

(24. 1. 41, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

Caligula wird im Zuge einer Verschwörung ermordet, die sich aufgrund hoher Gewerbesteuern gegen ihn gebildet hat.

Quellen
  • Konrat Ziegler u. Walther Sontheimer (Hg.): Der Kleine Pauly. Lexikon der Antike. Auf der Grundlage von Pauly’s Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft unter Mitw. zahlreicher Fachgelehrter. Bd. 1: Aachen bis Dichalkon. Stuttgart: Alfred Druckenmüller 1964, darin: Rudolf Hanslik: Eintrag „Caligula“, S. 1016
Zum Text
...Herrscher im Frauengewand von Prätorianern ermordet wird. ...

Absatz 41

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Ereignis: Brand Roms

(19. 7. 64 – 27. 7. 64, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

In Rom ereignet sich eine verheerende Brandkatastrophe. Danach entstehen in der Stadt Gerüchte, Kaiser Nero sei dafür verantwortlich; dieser schiebt wiederum den Christen die Schuld zu.

Quellen
  • Gerhard H. Waldherr: Nero. Eine Biografie. Regensburg: Friedrich Pustet 2005, S. 210–217
Zum Text
... auf die Christen abgewälzt wurde⁠ ⁠; wo Symbolgläubigkeit noch der Ernennung eines Pferdes zum Konsul standhielt⁠ ...

Absatz 41

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Ereignis: Völkerwanderung

(375 – 568, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

Die Völkerwanderung findet statt. Der Brockhaus von 1908 fasst – mit ideologischer Schlagseite – zusammen: „Durch die V. erhielt Europa ein neues Aussehen […], indem die Germanen im 5. und 6. Jahrh. in den Provinzen des Römischen Reichs Staaten gründeten, das Christentum und andere Gaben der Kultur empfingen, aber auch neue und gesündere Staats- und Gesellschaftsordnungen brachten oder schufen […].“

Zum Text
...anges schwelgen, wenn endlich festgestellt ist, die germanische Völkerwanderung habe dem in seinem Rassenmischmasch entarteten römischen Weltreich frisches n...

Absatz 61

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Ereignis: Schlacht bei Aspern

(21. 5. 1809 – 22. 5. 1809, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

Napoleon erleidet in der Schlacht bei Aspern gegen österreichische Truppen unter Erzherzog Karl seine erste militärische Niederlage.

Quellen
  • Wiener Stadt- und Landesarchiv u. Wienbibliothek im Rathaus: Wien Geschichte Wiki [o. J.] URL: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/, darin: Eintrag „Schlacht bei Aspern“, URL: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Schlacht_bei_Aspern
Links
  • Wien Geschichte Wiki: Schlacht bei Aspern
Zum Text
...ingebrochen ist. Es war — mit seltsamer Beziehung auf den Schauplatz von Aspern — der Beginn der staunenswerten Aktion einer Beendigung⁠ ⁠: der Befreiung ein...

Absatz 51

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Ereignis: Die „Sache Polens gegen Russland“

(29. 11. 1830 – 7. 9. 1831, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

Der polnische Novemberaufstand gegen das Russische Kaiserreich nimmt seinen Ausgang mit dem Sturm der Warschauer Verschwörer auf den Belvedere-Palast und endet mit der Kapitulation vor den russischen Truppen. Zahlreiche Deutsche solidarisieren sich mit den nationalstaatlichen Zielen der Polen.

Zum Text
...nn, wird selbst Benn nicht leugnen, wiewohl hier die Sache Polens gegen Rußland geführt wird. Aber an Kraft verwandt ist ihr der Text, den ein französisches ...

Absatz 33

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Ereignis: Die Schlacht bei Königgrätz

(3. 7. 1866, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

Im Deutschen Krieg trägt das österreichische gegen das von Preußen angeführte Bündnis eine bedeutende Niederlage davon.

Quellen
  • Deutsches Historisches Museum, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland u. Bundesarchiv (Hg.): LEMO – Lebendiges Museum Online. [Relaunch 2014]. URL: https://www.dhm.de/lemo, darin: Arnulf Scriba: Eintrag „Die Schlacht bei Königgrätz 1866“. 2014. URL: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/reaktionszeit/deutscher-bund-und-nationale-frage/koeniggraetz-1866.html
Kommentar
  • Königgrätz
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Ereignis: Ende des Deutschen Bundes

(23. 8. 1866, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

Mit dem Prager Frieden endet der Deutsche Bund; dem in der Folge von Preußen gegründeten Norddeutschen Bund wird Österreich nicht mehr angehören.

Quellen
  • Deutsches Historisches Museum, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland u. Bundesarchiv (Hg.): LEMO – Lebendiges Museum Online. [Relaunch 2014]. URL: https://www.dhm.de/lemo, darin: Arnulf Scriba: Eintrag „Der Deutsche Krieg 1866“. 2014. URL: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/reaktionszeit/deutscher-bund-und-nationale-frage/deutscher-krieg-1866.html
Zum Text
...eburt war — in jener Ära, deren Kultursegen mit einem Ausschluß aus Deutschland verknüpft sein mochte —, und höchstens noch bis zur Jahrhundertwende, zu welc...

Absatz 54

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Ereignis: Die Schlacht bei Sedan

(1. 9. 1870 – 2. 9. 1870, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

Ein von Preußen angeführtes Bündnis besiegt Frankreich und entscheidet den Deutsch-Französischen Krieg für sich.

Quellen
  • Deutsches Historisches Museum, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland u. Bundesarchiv (Hg.): LEMO – Lebendiges Museum Online. [Relaunch 2014]. URL: https://www.dhm.de/lemo, darin: Arnulf Scriba: Eintrag „Die Schlacht bei Sedan“. 2018. URL: https://www.dhm.de/lemo/rueckblick/die-schlacht-bei-sedan-1870.html
Kommentar
  • Sedan
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Ereignis: Pest in Wien

(9. 10. 1898 – 30. 10. 1898, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

Während einer Tierversuchsreihe mit Pestbakterien am Wiener Allgemeinen Krankenhaus werden durch die Unachtsamkeit eines Laborangestellten drei Menschen – der Angestellte selbst, eine Krankenpflegerin und ein Arzt – mit der Pest infiziert und sterben.

Quellen
  • Heinz Flamm: Die österreichische Pestkommission in Bombay 1897 und die letzten Pest-Todesfälle in Wien 1898. In: Wiener Medizinische Wochenschrift (2018), H. 168, S. 375–383. DOI: https://doi.org/10.1007/s10354-018-0653-z,
Zum Text
...st in Wien, als Pestgefahr drohte (aber bloß durch ein Malheur im Laboratorium) Politiker davon sprechen hörte, es sei nicht gut, Bazillen zu züchtigen. (Und...

Absatz 19

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Ereignis: Erscheinen der Fackel

(1. 4. 1899, Kategorie:
  • Historische Referenzen
)

In Wien erscheint erstmals Die Fackel.

Zum Text
...zur Jahrhundertwende, zu welcher nicht ohne Berechtigung die ‚Fackel‘ erschien. Aber man könnte vor dem Lug und Trug, den die Freiheit gegen ihre Lebensgefah...

Absatz 54

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Ereignis: Rundfrage über Karl Kraus

(15. 6. 1913 – 15. 7. 1913, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

In den Nummern 18 bis 20 des dritten Jahrgangs der Zeitschrift Der Brenner erscheinen die von Else Lasker-Schüler, Thomas Mann, Georg Trakl, Arnold Schönberg und anderen verfassten Antworten auf eine „Rundfrage über Karl Kraus“, vom Herausgeber Ludwig von Ficker veranstaltet als Reaktion auf Presseattacken gegen Kraus.

Links
  • Austrian Academy Corpus: Der Brenner
Zum Text
...ner geringfügigen Schmähung meines Wirkens, die seither weit übertroffen wurde, war er mit einer Antwort beteiligt, deren ...

Absatz 64

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Ereignis: Käseausstellung

(27. 6. 1914 – 5. 7. 1914, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

In den Blumensälen der k.k. Gartenbaugesellschaft in Wien findet im Rahmen der Warenmuster-Ausstellung „I. Wiener Messe“ auch eine Käse-Ausstellung statt. Die Wiener Sonn- und Montagszeitung berichtet überschwänglich, die Fackel kommentiert.

Intertexte
  • Karl Kraus: Ein Ruf, der bis ans Ende der Zeit dringt. In: Die Fackel (Wien), Nr. 400–403 vom Sommer 1914, S. 88–89.
Links
  • Wiener Sonn- und Montags-Zeitung vom 29. Juni 1914
  • Europeana: I. Wiener Messe; Warenmuster-Ausstellung; Internationaler Kaufmannstag 1914 [Plakat]
Zum Text
...ht und der nun wirklich von jener Käseausstellung 1914 über alles, was den Maden anheimfiel, bis zu diesem Dok...

Absatz 64

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Ereignis: Erster Weltkrieg

(28. 7. 1914 – 11. 11. 1918, Kategorie:
  • Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
)

Der Erste Weltkrieg beginnt mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien und endet mit dem Waffenstillstand von Compiègne.

Zum Text
... Unter ihnen befindet sich eine Gestalt, die mir erst lange nach dem Weltkrieg genaht ist, eine der schwankendsten, die sich im Vordergrund deutschen Kultur...

Absatz 11

...n das ist ja das Erschütternde an dem Ereignis, daß es ganz wie jener Weltkrieg nicht nur die schlichteren Idioten berauscht, sondern auch die Intellektuelle...

Absatz 19

...em Wort, wir nähern uns endlich der Auffassung, daß der Abschluß des Weltkriegs — der zivilrechtliche Abschluß einer Strafsache vor dem Weltgericht — nichts ...

Absatz 20

...itswidrigen Verzerrung zeigte und aus diesem schrecklichen Irrtum den Weltkrieg entspringen ließ. Wenn es — auch in einem umgänglichern Deutsch als es der n...

Absatz 20

...s der nationalen Presse eignet — heute die ‚Reichspost‘ sagt, die den Weltkrieg teils als die österreichische Initiative der Vergeltung, teils nibelungentreu...

Absatz 20

... in der Wirrnis⁠ ⁠; so geht’s auch mir, dem, noch ganz anders als im Weltkrieg, stets »Geröll entgegensteht«, und vielleicht ist, während ich mich durchtappe...

Absatz 21

...art den Vorzug vor der Nase der Kleopatra, die doch, wie man sich vom Weltkrieg her erinnert, eine ihrer größten Schönheiten war. An der natürlichen Verworfe...

Absatz 23

...doch auch jene Gesinnung, mit deren Ausdruck meine Kommerzialräte den Weltkrieg begleitet haben⁠ ⁠: »Man hat scho genug von die Graiel«. ...

Absatz 23

...st »gelogen« war⁠ ⁠? (Und nachträglich fast die Greuelpropaganda des Weltkriegs beglaubigt.) Als könnte überhaupt so viel gelogen werden, wie da wahr ist, un...

Absatz 24

...ern gesellen läßt, eine schöpferische Vollmacht wie nur jene, die dem Weltkrieg das »Menschenmaterial« zugewiesen hat. Aber ihr Verfahr...

Absatz 27

...zur Tat. Sie hat im Widerstreit mit dem technischen Fortschritt einen Weltkrieg durchgehalten, zu dem man das Schwert zog, um mit Gas bis aufs Messer zu ...

Absatz 31

... die Nachbarländer schenkt«. Und sollte sich nicht heute die schon im Weltkrieg vollzogene Gleichschaltung jener Ideologien auserwählter Völker in dem unablä...

Absatz 37

...heitsbegriff gestellt hat, der für jegliche Schuldfrage, von der des Weltkriegs bis zum alltäglichen Raufhandel, über jene entwickelte Technik der Abwälzung,...

Absatz 41

...il arteigene Stellung zur Tatsächlichkeit, identisch mit der schon im Weltkrieg beobachteten »Mentalität«, die so zum Dementieren des Handgreiflichen neigt, ...

Absatz 42

...h noch, daß meine Erfassung des Typus »verfolgende Unschuld« schon im Weltkrieg den Schlüssel zum Verständnis geboten hat⁠ ⁠? Wenn »der Viermächtepakt keine ...

Absatz 44

...ollern herbeisehnend, für die sie ja auch entschlossen in den Weltkrieg zog⁠ ⁠; sie weiß, daß sie selbst sich, vor dem letzten Ende, von den Habsburgern vor ...

Absatz 55

... in Anlaß und Hindernis das Weltkriegsgetümmel aufwiegt⁠ ⁠; von Lesern ermuntert und ...

Absatz 64

...se unschädlich zu machen, die gleich darauf den Weltkrieg bewirkte und förderte, aus ihm als der einzige Sieger h...

Absatz 64

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Ereignis: Papen in Amerika

(28. 7. 1914 – 12. 1915, Kategorie:
  • Biographisches zu Protagonisten des Jahres 1933
)

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs Militärattaché in den USA, richtet Franz von Papen eine geheime Nachrichtenstelle ein; Ende Dezember 1915 wird er ausgewiesen, die Vorwürfe lauten auf Wirtschaftsspionage und Sabotage.

Quellen
  • Reiner Möckelmann: Franz von Papen. Hitlers ewiger Vasall. Darmstadt: Philipp von Zabern 2016, S. 17–18
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Ereignis: Ewers in Amerika

(28. 7. 1914 – 1920, Kategorie:
  • Biographisches zu Protagonisten des Jahres 1933
)

Hanns Heinz Ewers hält sich – mit Unterbrechungen – in den USA auf, wo er sich propagandistisch, u. a. als Vortragsredner und Dichter, sowie im Untergrund für Deutschland betätigt. Im Juni 1918 wird er wegen Sabotage verhaftet und in Fort Oglethorpe (Georgia) interniert.

Quellen
  • Wilfried Kugel: Der Unverantwortliche. Das Leben des Hanns Heinz Ewers. Düsseldorf: Grupello 1992, S. 201–239
Kommentar
  • Ewers in Amerika
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Ereignis: Verlust der deutschen Kolonien im Ersten Weltkrieg

(8. 1914 – 11. 1917, Kategorie:
  • Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
)

Deutschland verliert im Ersten Weltkrieg sämtliche Kolonien.

Quellen
  • Enzyklopädie Erster Weltkrieg. In Verb. m. Markus Pöhlmann hg. v. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich u. Irina Renz. Akt. u. erw. Studienausg. Paderborn: Ferdinand Schöningh 2009, darin: Jürgen Zimmerer: Eintrag „Kolonialkrieg“, S. 617–620
Kommentar
  • Verlust der deutschen Kolonien im Ersten Weltkrieg
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Ereignis: Die Schlacht bei Tannenberg

(26. 8. 1914 – 30. 8. 1914, Kategorie:
  • Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
)

Deutsche Truppen besiegen die 2. russische Armee in Ostpreußen nahe Allenstein (Olsztyn, Polen).

Quellen
  • Enzyklopädie Erster Weltkrieg. In Verb. m. Markus Pöhlmann hg. v. Gerhard Hirschfeld, Gerd Krumeich u. Irina Renz. Akt. u. erw. Studienausg. Paderborn: Ferdinand Schöningh 2009, darin: German Werth: Eintrag „Tannenberg“, S. 919–920
Kommentar
  • Die „Sümpfe“ von 1914
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Ereignis: Der Völkermord an den Armeniern und seine gerichtliche Verfolgung

(4. 1915 – 3. 1923, Kategorie:
  • Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
)

Im April 1913 beginnt der an der armenischen Minderheit begangene Völkermord im Osmanischen Reich; die gerichtliche Verfolgung der Täter nach Kriegsende verläuft schleppend und wird schließlich durch eine Generalamnestie der Nationalregierung beendet.

Quellen
  • Taner Akçam: Armenien und der Völkermord. Die Istanbuler Prozesse und die türkische Nationalbewegung. Hamburg: Hamburger Edition 1996, 100–121
  • Holger Kremser: Vertreibung und Bevölkerungsaustausch nach dem Ersten Weltkrieg. In: Der Erste Weltkrieg und seine Folgen für das Zusammenleben der Völker in Mittel- und Ostmitteleuropa. Teil 2. Hg. v. Gilbert H. Gornig u. Adrianna A. Michel. Berlin: Duncker & Humblot 2019 (= Staats- und völkerrechtliche Abhandlungen der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht, Bd. 33), S. 223–246, S. 223–226
Kommentar
  • Der Völkermord an den Armeniern und seine gerichtliche Verfolgung
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Ereignis: Protesttelegramme aus Wien

(6. 1919, Kategorie:
  • Kulturbetrieb der Zwischenkriegszeit
)

In der Münchener Post erscheint ein Protesttelegramm gegen die Erschießung Ernst Tollers; die Namen sämtlicher Unterzeichner wurden ohne deren Wissen darunter gesetzt, jedoch geben einige davon, Vertreter des österreichischen Kulturlebens, nachträglich ihr Einverständnis; Kraus reagiert nun seinerseits mit einem Telegramm, das er unter Angabe falscher Unterzeichner einsendet.

Kommentar
  • Solidarität mit einem „Einzelfall“
Links
  • Arbeiter-Zeitung vom 13. Juni 1919
  • Arbeiter-Zeitung vom 15. Juni 1919
  • Die Fackel Nr. 514–518 von Ende Juli 1919
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Registereintrag

Ereignis: Imre Békessy in Wien

(11. 11. 1920 – 21. 7. 1926, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

Imre Békessys Ära als Wiener Zeitungsherausgeber beginnt am 11. November 1920 mit Erscheinen des Wirtschaftsblattes Die Börse. 1923 folgt die Tageszeitung Die Stunde, 1924 das Kulturblatt Die Bühne. Aufgrund von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und nach der Verhaftung seines Anzeigenchefs flieht Békessy im Juli 1926 nach Paris, im Impressum der Stunde vom 21. des Monats wird er zum letzten Mal als Herausgeber angeführt.

Weitere Ereignisse
  • Imre Békessys Flucht
Kommentar
  • Kraus contra Békessy
Zum Text
...rs jenen wieder naht, die sie in der lokaleren und unblutigen Diktatur Bekessys präformiert fanden. Ganz in dieses Ressort einer mehrfachen Buchhaltung und d...

Absatz 38

...ßtsein kommen, die mit heiler Haut keine ärgere Tyrannis als den Zwang Bekessys zu überstehen hatte. Sie weiß, daß die Bruderpartei zur Rettung ihrer Reste s...

Absatz 55

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Ereignis: „Schlachtfelder-Rundfahrten“

(28. 9. 1921 – 25. 10. 1921, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

Die Basler Nachrichten veranstalten Reklamefahrten zu Kriegsschauplätzen, unter anderem zum Schlachtfeld von Verdun, und versprechen „[u]nvergeßl. Eindrücke“.

Kommentar
  • „Schlachtfelder-Rundfahrten“
Links
  • Zeitungsannonce der Basler Nachrichten, abgedruckt in der Fackel Nr. 577–582 vom November 1921
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Ereignis: Görings Rettung

(9. 11. 1923, Kategorie:
  • Vorgeschichte der „Machtergreifung“
)

Als Teilnehmer am gescheiterten ‚Hitler-Putsch‘ wird Göring schwer verwundet; sein Leben verdankt er der Aufnahme in der Wohnung eines jüdischen Möbelhändlers, dessen Frau erste Hilfe leistet.

Quellen
  • Werner Maser: Hermann Göring: Hitlers janusköpfiger Paladin. Die politische Biographie. Berlin: Edition q 2000, S. 62–63
Zum Text
...chon mancher jüdische Arzt manchem arischen Morphinisten das Leben gerettet hat — welches Verhalten empfiehlt da der »geschäftsführende Vorstand« der Nationa...

Absatz 22

Registereintrag

Ereignis: Goebbels bewirbt sich

(22. 1. 1924, Kategorie:
  • Vorgeschichte der „Machtergreifung“
)

Goebbels reagiert mit einem Bewerbungsschreiben auf eine über die „Annoncen-Expedition Rudolf Mosse“ aufgegebene Stellenausschreibung eines Zentrumsblattes. (Für eine Bewerbung beim Verlagshaus Mosse bzw. dem Berliner Tageblatt gibt es hingegen keine Belege.)

Quellen
  • Simone Richter: Joseph Goebbels – der Journalist. Darstellung seines publizistischen Werdegangs 1923 bis 1933. Stuttgart: Steiner 2010, S. 138–146
Kommentar
  • Goebbels’ Bewerbungen beim Berliner Tageblatt
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Ereignis: Göring als Psychiatriepatient

(6. 8. 1925 – 7. 10. 1925, Kategorie:
  • Biographisches zu Protagonisten des Jahres 1933
)

In Folge der beim gescheiterten Hitler-Putsch erlittenen Verwundung morphiumsüchtig geworden, begibt Göring sich freiwillig ins Pflegeheim Aspuddens in Stockholm. Nach einigen Wochen wird der als gewalttätig beschriebene und mit Selbstmord drohende Patient gegen seinen Willen in die psychiatrische Anstalt Långbro überstellt, fünf Wochen später als „geheilt“ entlassen. Weitere Aufenthalte folgen 1926 und 1927.

Quellen
  • Werner Maser: Hermann Göring: Hitlers janusköpfiger Paladin. Die politische Biographie. Berlin: Edition q 2000, S. 62–73
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Ereignis: Kraus’ Nominierung für den Literaturnobelpreis

(10. 11. 1925, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

Professoren der Pariser Sorbonne schlagen Kraus für den Literaturnobelpreis 1926 vor. Es ist die erste von insgesamt drei erfolglosen Nominierungen.

Quellen
  • [Katharina Prager]: Zeittafel. In: Karl Kraus-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. Unter Mitarb. v. Isabel Langkabel u. Johannes Knüchel hg. v. Katharina Prager u. Simon Ganahl. Berlin: Metzler 2022, S. 459–484, S. 477
Kommentar
  • Karl Kraus und der Literaturnobelpreis
Zum Text

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Ereignis: Imre Békessys Flucht

(7. 1926, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

Der Zeitungsmagnat Imre Békessy flieht aus Wien nach Paris und tritt als Herausgeber der Stunde zurück. Dem war u. a. eine intensive Kampagne Kraus’ vorangegangen.

Quellen
  • Edward Timms: Karl Kraus. Apocalyptic Satirist. The Post-War Crisis and the Rise of the Swastika. New Haven u. London: Yale University Press 2005, S. 322
Weitere Ereignisse
  • Imre Békessy in Wien
Kommentar
  • Kraus contra Békessy
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Ereignis: Alfred Kerr denunziert Kraus vor Gericht

(1. 2. 1928, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

Ein beim Amtsgericht Charlottenburg eingereichter Schriftsatz Alfred Kerrs gibt Kraus’ Haltung während des Krieges verzerrt wieder und zitiert unterstützend eine Wortmeldung des Tiroler Antisemitenbunds.

Kommentar
  • Kraus contra Kerr
Links
  • Rechtsakten Karl Kraus – Alfred Kerr an das Amtsgericht Charlottenburg, 1. Februar 1928
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Ereignis: Verurteilung des Redakteurs des Völkischen Beobachters

(11. 6. 1928, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

Wilhelm Weiß, Redakteur des Völkischen Beobachters, wird vom Amtsgericht München wegen Ehrenbeleidigung an Kraus zu einer Geldstrafe verurteilt.

Quellen
  • Johannes Knüchel u. Isabel Langkabel (Hg.): Karl Kraus: Rechtsakten der Kanzlei Oskar Samek. Wissenschaftliche Edition. Auf Grundlage der Vorarbeiten Katharina Pragers, unter Mitarb. v. Laura Untner u. a. 2022. URL: https://www.kraus.wienbibliothek.at, darin: Akte 99 Karl Kraus ca. Völkischer Beobachter (München). URL: https://kraus.wienbibliothek.at/legalkraus-app/objects/188671
Kommentar
  • Karl Kraus contra Völkischer Beobachter
Links
  • Urteil des Amtsgerichts München vom 11. Juni 1928
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Ereignis: Erstinstanzlicher Freispruch des Redakteurs des Fränkischen Kuriers

(2. 8. 1928, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

Oskar Franz Schardt, Redakteur des Fränkischen Kuriers, wird in erster Instanz vom von Kraus erhobenen Vorwurf der Beleidigung freigesprochen.

Quellen
  • Johannes Knüchel u. Isabel Langkabel (Hg.): Karl Kraus: Rechtsakten der Kanzlei Oskar Samek. Wissenschaftliche Edition. Auf Grundlage der Vorarbeiten Katharina Pragers, unter Mitarb. v. Laura Untner u. a. 2022. URL: https://www.kraus.wienbibliothek.at, darin: Akte 103 Karl Kraus ca. Fränkischer Kurier. URL: https://kraus.wienbibliothek.at/legalkraus-app/objects/188489
Kommentar
  • Karl Kraus contra Fränkischer Kurier
Links
  • Urteil des Amtsgerichts Nürnberg vom 2. August 1928
Zum Text
... er auch von der Nürnberger Justiz freigesprochen wurde. Er soll mit dem Urheber eines radikalern Judenboykotts identisch sein, der da...

Absatz 64

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Ereignis: Verurteilung des Redakteurs des Fränkischen Kuriers in zweiter Instanz

(22. 12. 1928, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

Oskar Franz Schardt, Redakteur des Fränkischen Kuriers, wird in zweiter Instanz der Beleidigung von Karl Kraus für schuldig befunden.

Quellen
  • Johannes Knüchel u. Isabel Langkabel (Hg.): Karl Kraus: Rechtsakten der Kanzlei Oskar Samek. Wissenschaftliche Edition. Auf Grundlage der Vorarbeiten Katharina Pragers, unter Mitarb. v. Laura Untner u. a. 2022. URL: https://www.kraus.wienbibliothek.at, darin: Akte 103 Karl Kraus ca. Fränkischer Kurier. URL: https://kraus.wienbibliothek.at/legalkraus-app/objects/188489
Kommentar
  • Karl Kraus contra Fränkischer Kurier
Links
  • Abweisung der Revision des Urteils vom 22. Dezember 1928 durch das Oberste Landesgericht München vom 28. März 1929
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Die „Harzburger Front“

(11. 10. 1931, Kategorie:
  • Vorgeschichte der „Machtergreifung“
)

Rechtsnationale Kräfte treffen sich in Bad Harzburg zur Bildung einer Front gegen die Regierung Brüning.

Quellen
  • Deutsches Historisches Museum, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland u. Bundesarchiv (Hg.): LEMO – Lebendiges Museum Online. [Relaunch 2014]. URL: https://www.dhm.de/lemo, darin: Arnulf Scriba: Eintrag „Die Harzburger Front 1931“. 2008. URL: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik/innenpolitik/harzburger-front-1931.html
Kommentar
  • Die „Harzburger Front“
Links
  • LEMO – Lebendiges Museum online
Zum Text

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Ereignis: Hungersnot in der Sowjetunion Anfang der 1930er

(1932 – 1933, Kategorie:
  • Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
)

Stalins Zwangsmaßnahmen führen zu einer Hungersnot, die zwischen fünf und sieben Millionen Opfer fordert.

Quellen
  • Dekoder-GmbH (Hg.): Dekoder. Russland und Belarus entschlüsseln. URL: https://www.dekoder.org, darin: Robert Kindler: Eintrag „Hungersnot in der Sowjetunion 1932/33“. 2018. URL: https://www.dekoder.org/de/gnose/hungersnot-holodomor-sowjetunion-kollektivierung
Kommentar
  • Hungersnot in der Sowjetunion Anfang der 1930er
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Ereignis: Hitler im Nietzsche-Archiv

(31. 1. 1932, Kategorie:
  • Vorgeschichte der „Machtergreifung“
)

Heinrich Hoffmann fotografiert Hitler im Weimarer Nietzsche-Archiv vor einer Büste des Philosophen.

Zum Text
...radezu ein faux pas, ihn im Weimarer Kreise neben der Büste zu photographieren. Eine französische Zeitung hat die Aufnahme veröffentlicht und ein englischer ...

Absatz 18

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Ereignis: Hitlers Einbürgerung

(25. 2. 1932, Kategorien:
  • Biographisches zu Protagonisten des Jahres 1933
  • Vorgeschichte der „Machtergreifung“
)

Hitler wird von der Braunschweigischen Landesregierung zum Landesbeamten ernannt und so zum deutschen Staatsbürger. Damit kann er nun öffentliche Ämter bekleiden.

Quellen
  • Peter Longerich: Hitler. München: Siedler 2015, S. 251
Zum Text
...ng, die er beschwören mußte, als er braunschweigischer Regierungsbeamter wurde, »glatt festgelegt« hat⁠ ⁠: jetzt hat er geschworen, jetzt gibt’s nichts mehr,...

Absatz 55

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Ereignis: Robert Ley attackiert Otto Wels

(22. 4. 1932, Kategorie:
  • Biographisches zu Protagonisten des Jahres 1933
)

Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Otto Wels und der Kölner Polizeipräsident Otto Bauknecht werden in einem Kölner Hotelrestaurant von einer Gruppe Nationalsozialisten unter der Führung von Robert Ley zusammengeschlagen; Otto Wels erleidet schwere Kehlkopfverletzungen.

Quellen
  • Hans J. L. Adolph: Otto Wels und die Politik der deutschen Sozialdemokratie 1894–1939. Eine politische Biographie. M. e. Vorw. v. Walter Bussmann. Berlin: de Gruyter 1971 (= Veröffentlichungen der historischen Kommission zu Berlin beim Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, Bd. 33: Publikationen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Bd. 3), S. 232
Zum Text
... ihr Machthaber an einer Kehlkopfverletzung beteiligt war⁠ ⁠; und vollends erfolgt die Absage an das Bildliche in dem Versprechen eines Sta...

Absatz 31

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Ereignis: Nationalsozialisten in der Judengasse

(24. 5. 1932, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Anlässlich des Einzugs von 15 Nationalsozialisten in den Wiener Gemeinderat kommt es zu Krawallen in der Wiener Innenstadt; in der Judengasse attackiert eine Gruppe ihrer Anhänger kolportiertermaßen jüdische Händler – und wird von diesen dafür mit Stöcken und Stangen verprügelt. Die Berichterstattung der nationalsozialistischen DÖTZ stellt die Vorgänge anders dar: Polnische Juden hätten auf einen wehrlosen ‚Arierbuben‘ eingeschlagen.

Intertexte
  • N. N.: Nazi in der Judengasse verprügelt! Stänkereien auf dem Ring und auf dem Franz-Josefs-Kai. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 25. 5. 1932, S. 4.
Links
  • Deutschösterreichische Tages-Zeitung vom 25. Mai 1932
Zum Text
...anz unglaubhaft ist, als es in der Judengasse tatsächlich einmal der Fall war. Daß jüdische Studenten im Anatomischen Institut lernwillige Hakenkreuzler mit...

Absatz 41

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Ereignis: Gustaf Gründgens’ Inszenierung der Banditen

(29. 5. 1932, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

An der Berliner Städtischen Oper findet die Premiere von Gustaf Gründgens’ sehr erfolgreicher Inszenierung von Offenbachs Banditen statt.

Quellen
  • Deutscher Bühnenspielplan 36 (1932), Heft 9: Mai 1932, S. 144
Kommentar
  • Das „Schulter an Schulter“ mit den Großdeutschen
Zum Text
...und auf deren Spur ein Berliner Regisseur leider durch mich geführt worden war. Es gelang dem Diebold hiebei, eine solche Fülle von Ignoranz, Verleugnung...

Absatz 11

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Ereignis: Opposition gegen die Lausanner Anleihe

(28. 7. 1932, Kategorie:
  • Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit
)

Sozialdemokraten und Großdeutsche sprechen sich im österreichischen Parlament gegen die Lausanner Anleihe aus.

Links
  • Arbeiter-Zeitung vom 29. Juli 1932
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Ereignis: Tod Johann Schobers

(19. 8. 1932, Kategorie:
  • Kraus’ publizistische und juristische Auseinandersetzungen
)

Der Wiener Polizeipräsident und Politiker Johann Schober erliegt einem Herzleiden.

Quellen
  • Rainer Hubert: Schober. „Arbeitermörder“ und „Hort der Republik“. Biographie eines Gestrigen. Wien u. a.: Böhlau 1990, S. 722
Kommentar
  • Der „Judenboykott“
Zum Text

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Ereignis: Kurze Haft für politischen Mord

(22. 8. 1932 – 25. 3. 1933, Kategorien:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
  • Vorgeschichte der „Machtergreifung“
)

Wegen des Mordes an dem Kommunisten Konrad Pietrzuch werden fünf Nationalsozialisten zum Tode verurteilt, einer erhält eine Gefängnisstrafe. Als Hitler an die Macht kommt, werden sie – sieben Monate nach dem Schuldspruch – im Zuge der Amnestie für „Vorkämpfer der nationalen Erhebung“ freigelassen.

Quellen
  • Paul Kluke: Der Fall Potempa. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 5 (1957), H. 3, S. 279–297. URL: https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1957_3_6_kluke.pdf, S. 282–286
Zum Text
...nem Haar hing und deren Beamtenlaufbahn dann durch einige Monate verzögert war, werden sich nicht wiederholen. Was vom Richter verlangt wird, ist der Mut zu ...

Absatz 63

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Ereignis: Hitler in Berlin

(18. 11. 1932 – 26. 11. 1932, Kategorie:
  • Vorgeschichte der „Machtergreifung“
)

Hitler hält sich für Verhandlungen um eine Regierungsteilnahme der NSDAP in Berlin auf. Diese scheitern, nachdem Reichspräsident Hindenburg Hitlers Forderungen nach der Kanzlerschaft und einem Ermächtigungsgesetz unerfüllt lässt.

Quellen
  • Harald Sandner: Hitler. Das Itinerar. Aufenthaltsorte und Reisen von 1889 bis 1945. Bd. 2: 1928–1933. Berlin: Berlin Story 2016, S. 1004–1006
Zum Text
...gen Schönheit die eigenen inneren menschlichen Sehnsüchte wieder aufzufrischen. Und nach den rauhen Kampftagen solle sich das deutsche Volk wieder auf seine ...

Absatz 16

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Ereignis: Die nationalsozialistische „Machtergreifung“

(30. 1. 1933 – 23. 3. 1933, Kategorie:
  • Die sogenannte ‚Machtergreifung‘
)

Innerhalb von zwei Monaten nach Antritt der Kanzlerschaft setzt Hitler in Deutschland die Grundrechte aus, schränkt die Handlungsfreiheit des politischen Gegners stark ein und erreicht schließlich die Entmachtung des Reichstags.

Weitere Ereignisse
  • Kanzlerschaft Hitlers
  • Auflösung des Reichstags
  • Notverordnung
  • Treffen Hitlers mit Industriellen
  • Reichstagsbrand und „Reichstagsbrandverordnung“
  • Reichstagswahlen
  • Ermächtigungsgesetz
Kommentar
  • Die ‚Machtergreifung‘: Von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler bis zum Ermächtigungsgesetz
Links
  • LEMO: Chronik 1933
Zum Text

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Ereignis: Kanzlerschaft Hitlers

(30. 1. 1933, Kategorie:
  • Die sogenannte ‚Machtergreifung‘
)

Die neue Regierung setzt sich aus NSDAP, DNVP und Parteilosen zusammen. Hitler wird Kanzler, Wilhelm Frick Innenminister, Göring Minister ohne Geschäftsbereich und Reichskommissar für das preußische Innenministerium. Alfred Hugenberg wird Wirtschaftsminister, Papen Vizekanzler.

Quellen
  • Michael Grüttner: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 19: Das Dritte Reich 1933–1939. 10., völlig neu bearb. Aufl. Hg. v. Wolfgang Benz. Stuttgart: Klett-Cotta 2014, S. 48
Kommentar
  • Die ‚Machtergreifung‘: Von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler bis zum Ermächtigungsgesetz
Zum Text
...d vor allem die präzise Feststellung, Deutschland habe seit dem 31. Jänner 1933 den Begriff des Pazifismus aus seinem Wörterbuch ausgelöscht. Das wäre zwar n...

Absatz 21

...r Staatsmann, dem unleugbar der größte Treffer der Weltgeschichte geglückt ist, verdient sich seine Position im Schweiße seines Angesichts. Ein gewisses Wiss...

Absatz 21

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Ereignis: Auflösung des Reichstags

(1. 2. 1933, Kategorie:
  • Die sogenannte ‚Machtergreifung‘
)

Hindenburg löst auf Wunsch Hitlers den Reichstag auf, um Neuwahlen zu ermöglichen.

Quellen
  • Michael Grüttner: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 19: Das Dritte Reich 1933–1939. 10., völlig neu bearb. Aufl. Hg. v. Wolfgang Benz. Stuttgart: Klett-Cotta 2014, S. 49
Kommentar
  • Die ‚Machtergreifung‘: Von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler bis zum Ermächtigungsgesetz
Zum Text

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Ereignis: Notverordnung

(4. 2. 1933, Kategorie:
  • Die sogenannte ‚Machtergreifung‘
)

Eine Notverordnung schränkt Versammlungs- und Pressefreiheit in Deutschland weiter ein.

Quellen
  • Deutsches Historisches Museum, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland u. Bundesarchiv (Hg.): LEMO – Lebendiges Museum Online. [Relaunch 2014]. URL: https://www.dhm.de/lemo, darin: Dorlis Blume u. Manfred Wichmann: Eintrag „Chronik 1933“. 2015. URL: https://www.dhm.de/lemo/jahreschronik/1933
Kommentar
  • Die ‚Machtergreifung‘: Von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler bis zum Ermächtigungsgesetz
Zum Text

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Ereignis: „Meller-Skandal“

(4. 2. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Die Chemikerin und Schriftstellerin Rose Meller zeigt ein Attentat an, das ein Nationalsozialist auf sie verübt habe. Daraufhin wird sie wegen Verleumdung und Betrugs strafrechtlich verurteilt.

Quellen
  • Theodor Kramer Gesellschaft: Autor/innen. [o. J.] URL: http://theodorkramer.at/verlag/autor-innen/, darin: Eintrag „Rose Meller“. URL: http://theodorkramer.at/verlag/autor-innen/rose-meller
Links
  • Neues Wiener Tagblatt vom 17. 2. 1933
  • Neues Wiener Tagblatt vom 13. 10. 1933
Zum Text
... Hysterie selbst zerrissen habe⁠ ⁠: Hat man Angst, einen zweiten Meller-Skandal heraufzubeschwören, bei dem statt eines Küchenmessers einige Bomben Anwendung...

Absatz 44

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Ereignis: Alfred Kerr flieht aus Deutschland

(14. 2. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Durch einen Polizisten telefonisch gewarnt, verlässt Alfred Kerr noch am selben Tag Deutschland in Richtung Tschechoslowakei.

Quellen
  • Deborah Vietor-Englänger: Alfred Kerr. Die Biographie. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2016, S. 453
Kommentar
  • Kerrs Flucht aus Deutschland
Zum Text
...ne Vakanz zu vergeben. Jener größte im ganzen Land, welches er verlassen mußte, er hatte wahrlich kein besseres Verdienst um dieses. Die Denunziation vor dem...

Absatz 11

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Ereignis: Treffen Hitlers mit Industriellen

(20. 2. 1933, Kategorie:
  • Die sogenannte ‚Machtergreifung‘
)

Hitler, Göring und Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht treffen mit führenden Industriellen zusammen; Hitler erhält eine Wahlkampfspende in der Höhe von drei Millionen Reichsmark.

Quellen
  • Michael Grüttner: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 19: Das Dritte Reich 1933–1939. 10., völlig neu bearb. Aufl. Hg. v. Wolfgang Benz. Stuttgart: Klett-Cotta 2014, S. 49
Kommentar
  • Die ‚Machtergreifung‘: Von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler bis zum Ermächtigungsgesetz
Zum Text

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Ereignis: Ansprache Magnus von Levetzows

(23. 2. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Magnus von Levetzow fordert in einer Ansprache vor den Vertretern des Offizierskorps und der Beamtenschaft der Schutzpolizei zum rücksichtslosen Vorgehen gegen die politischen Gegner des Regimes auf.

Intertexte
  • N. N.: Die Aufgaben der Berliner Schutzpolizei. Eine bemerkenswerte Ansprache des Polizeipräsidenten Levetzow. In: Neue Freie Presse (Wien) vom 24. 2. 1933 (Morgenblatt), S. 3.
Zum Text
...s zu »verteidigen« war, wie nach der ganzen Sachlage, schien Goerings Ansprache der SA. einleuchtend als der getreuen Helfer zur Verteidigung von Unruhen und...

Absatz 63

Registereintrag

Ereignis: Reichstagsbrand und „Reichstagsbrandverordnung“

(27. 2. 1933 – 28. 2. 1933, Kategorie:
  • Die sogenannte ‚Machtergreifung‘
)

Noch in der Nacht des Reichstagsbrands erfolgen Massenverhaftungen von KPD-Mitgliedern; am Tag darauf wird die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“ („Reichstagsbrandverordnung“) erlassen, die zentrale Grundrechte der Weimarer Verfassung wie die Freiheit der Person, die Meinungsfreiheit, die Pressefreiheit, das Vereinsrecht und die Versammlungsfreiheit außer Kraft setzt.

Quellen
  • Michael Grüttner: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 19: Das Dritte Reich 1933–1939. 10., völlig neu bearb. Aufl. Hg. v. Wolfgang Benz. Stuttgart: Klett-Cotta 2014, S. 51f.
Kommentar
  • Die ‚Machtergreifung‘: Von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler bis zum Ermächtigungsgesetz
  • Schutzhaft 1933
Zum Text
... von Berlin. Eines Tages, bald nachdem der Brand im Reichstag ausgebrochen war, etablierte sich gegenüber dem Laden ein anderer Apotheker. Mitte April stürmt...

Absatz 18

...sen aber, hauptsächlich um die Geschichte der Bewegung seit dem Reichstagsbrand, ermöglicht es ihm, allen Unbilden zum Trotz durchzuhalten. Denn manche Äußer...

Absatz 21

... indem sie doch in den Tagen des Reichstagsbrands in eine aufgewühlte Welt trat und als die Ordnung hereinbrach, in einem schon völlig ...

Absatz 36

...s keine Verwendung mehr gab. Da also das Buch ohnedies dem Brand des Reichstags zum Opfer fiel, mußte es nicht mehr auf den Scheiterhaufen kommen, der zugege...

Absatz 36

...den Kommunisten geschah, angefangen vom Reichstagsbrand, der durch sie geschah. Es erfolgen die Warnungen vor den Einzelaktionen, von denen die Führer abrück...

Absatz 42

...ermutet man, er habe sich den Besitz einer Denkschrift über den Reichstagsbrand zu Herzen genommen. Wenn sich aber hartnäckig Gerüchte behaupten, daß der Tod...

Absatz 48

...gende Verdacht vorliegt, daß die Kommunisten den Reichstag angezündet haben⁠ ⁠? Man soll Erfolge wie den der beherzten Einzelaktion des schlesischen Juden, d...

Absatz 51

... zu tragen sind, keinen Hund vom Ofen lockt⁠ ⁠! Wenn der Reichstag gebrannt hat und alle, die ihn nicht angezündet haben, bereits in Schutzhaft geschunden we...

Absatz 52

...eDes Aufruhrs wachsendes Gewühl. Und die ungeheure Sorge um den Reichstagsbrand, die in der Weltgeschichte wie in der Kriminalgeschichte noch nicht dagewesen...

Absatz 63

Registereintrag

Ereignis: Emigration Max Reinhardts

(27. 2. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Max Reinhardt flieht aus Deutschland nach Österreich.

Quellen
  • Sybille Zehle: Max Reinhardt. Ein Leben als Festspiel. Wien: Brandstätter 2020, S. 107
Kommentar
  • Flucht Max Reinhardts
Zum Text

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Ereignis: Erscheinen von: Shakespeares Sonette

(1. 3. 1933, Kategorie:
  • Kulturbetrieb der Zwischenkriegszeit
)

Im Verlag „Die Fackel“ erscheinen Kraus’ Nachdichtung Shakespeares Sonette. Nachdichtung.

Quellen
  • [Katharina Prager]: Zeittafel. In: Karl Kraus-Handbuch. Leben, Werk, Wirkung. Unter Mitarb. v. Isabel Langkabel u. Johannes Knüchel hg. v. Katharina Prager u. Simon Ganahl. Berlin: Metzler 2022, S. 459–484, S. 481
Zum Text
... indem sie doch in den Tagen des Reichstagsbrands in eine aufgewühlte Welt trat und als die Ordnung hereinbrach, in einem schon völlig ...

Absatz 36

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Ereignis: Verhaftung Ernst Ecksteins

(1. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der ehemalige Breslauer SPD-Führer und Funktionär der SAPD (Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands) Ernst Eckstein wird in Folge des Reichstagsbrands verhaftet. In den kommenden Wochen und Monaten wird er Opfer von Zwangsarbeit und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch von schwerer körperlicher Misshandlung.

Quellen
  • Knut Bergbauer: Ernst Eckstein (1897–1933). In: Neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte (2013), H. 5, S. 32–33. URL: https://www.frankfurter-hefte.de/media/Archiv/2013/Heft_05/2013-05_bergbauer.pdf,
Intertexte
  • N. N.: Wie Ernst Eckstein starb. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 19. 5. 1933, S. 2.
Weitere Ereignisse
  • Tod Ernst Ecksteins
  • Suizidversuch Ernst Ecksteins
Zum Text
..., der als einer der ersten politischen Funktionäre in Schutzhaft genommen wurde — also geradezu ein Akt der Protektion — konnte sich nur schwer mit den Bedin...

Absatz 48

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Ereignis: Ausschaltung des österreichischen Parlaments

(5. 3. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

Geschäftsordnungsprobleme und Formfehler im Verlauf einer Nationalsratssitzung führen zum Rücktritt aller dreier Nationalratspräsidenten, was die Regierung Dollfuß als ‚Selbstausschaltung des Parlaments‘ bezeichnet, um ein autoritäres Regime zu errichten.

Quellen
  • Emmerich Tálos: Das austrofaschistische Herrschaftssystem. Österreich 1933–1938. Wien: Lit-Verlag 2013, S. 5–7, S. 30–33
Kommentar
  • Ausschaltung des österreichischen Parlaments
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Reichstagswahlen

(5. 3. 1933, Kategorie:
  • Die sogenannte ‚Machtergreifung‘
)

Die Regierung Hitler mit DNVP und Stahlhelm (der „Kampffront Schwarz-Weiß-Rot“) erringt eine knappe Mehrheit von 51,9 Prozent.

Quellen
  • Michael Grüttner: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 19: Das Dritte Reich 1933–1939. 10., völlig neu bearb. Aufl. Hg. v. Wolfgang Benz. Stuttgart: Klett-Cotta 2014, S. 52f.
Kommentar
  • Die ‚Machtergreifung‘: Von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler bis zum Ermächtigungsgesetz
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Misshandelte Schutzhäftlinge werden fotografiert

(6. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Das in der Presse im März und April 1933 in jeweils unterschiedlichen Versionen geschilderte Ereignis wird durch eine Fotografie Georg Pahls aus dem frühen Konzentrationslager in der Berliner Friedrichstraße 234 – der sogenannten ‚Blutburg‘ – dokumentiert: Ein Mitglied des SA-Sturms 126 bedroht eine Reihe teils sichtlich misshandelter Gefangener, die mit erhobenen Händen an der Wand – vermutlich: – eines Hinterhofgebäudes stehen.

Quellen
  • Irene von Götz u. Christoph Kreutzmüller: Spiegel des frühen NS-Terrors. Zwei Foto-Ikonen und ihre Geschichte. In: Fotogeschichte 34 (2014), H. 131. URL: https://www.fotogeschichte.info/bisher-erschienen/hefte-126-149/131/goetz-kreutzmueller-fotografie-ns-terror/,
Zum Text
...rn vorhält, welche stundenlang mit erhobenen Armen an der Wand stehen müssen⁠ ⁠: ehe sie durch ein Spalier prügelnder Amtswalter treppauf treppab gejagt wurd...

Absatz 19

Registereintrag

Ereignis: Verordnung der Regierung Dollfuß gegen die Pressefreiheit

(7. 3. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

Die Regierung Dollfuß erlässt eine Verordnung, die die Störung von „Ruhe, Ordnung und Sicherheit“ durch die Presse unter empfindliche Strafen stellt.

Quellen
  • Emmerich Tálos: Das austrofaschistische Herrschaftssystem. Österreich 1933–1938. Wien: Lit-Verlag 2013, S. 421–423
Kommentar
  • Notverordnungen und Pressefreiheit unter Dollfuß
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Absetzung des Dirigenten Fritz Busch

(7. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Dresden wird der Chefdirigent und Direktor der Semperoper Fritz Busch von der im Saal tobenden SA vom Dirigentenpult vertrieben und verliert seine Stellung.

Quellen
  • Claudia Maurer Zenck u. a. (Hg.): Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit. Universität Hamburg. 2005ff. URL: https://www.lexm.uni-hamburg.de/, darin: Matthias Pasdzierny: Eintrag „Fritz Busch“. URL: https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001742
Intertexte
  • N. N.: (Dresdner Posse.). In: Neue Freie Presse (Wien) vom 9. 3. 1933 (Morgenblatt), S. 6.
Zum Text
... Chaos blutiger Schufterei tadelt sie die Absetzung des Dresdner Dirigenten⁠ ⁠; eine Fälschung des Wolffbüros nennt sie ganz richtig eine »Abschwächung«⁠ ⁠; ...

Absatz 23

Registereintrag

Ereignis: Schwere Verletzung eines Rabbiners durch die SA

(7. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

SA-Leute dringen in die Wohnung des Berliner Rabbiners Jona Fränkel ein und bringen ihm, wie seine Tochter berichtet, durch Revolverschüsse schwere Kopfverletzungen bei. Fränkel flieht später mit der Hilfe seiner Tochter, die erste Station ihrer Flucht ist Prag.

Intertexte
  • Ella Fränkel: Wie mein Vater ermordet werden sollte. In: Wiener Allgemeine Zeitung (Wien) vom 17. 5. 1933, S. 3.
Zum Text
...erschaft dieser zügellosen Berichterstattung den Torturen eines alten Rabbiners Mitleid zuwenden, wenn auf demselben Blatt die Wonnen eines jüngeren Generald...

Absatz 24

Registereintrag

Ereignis: Verhaftung und Demütigung des SPD-Politikers Bernhard Kuhnt

(9. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Bernhard Kuhnt wird verhaftet und in einem Hundekarren durch Chemnitz geführt.

Quellen
  • SPD Unterbezirk Chemnitz: Geschichte der Chemnitzer SPD: Personen. URL: https://spd-chemnitz.de/category/personen/, darin: Dieter Häcker: Eintrag „Bernhard Kuhnt“. 2016. URL: https://spd-chemnitz.de/bernhard-kuhnt/
Zum Text
...efolgt von zivilem und bewaffnetem Janhagel, in einem Hundekarren geführt wird. Oder wie ein Münchner Anwalt, der bei der Polizei wegen der Verschleppung sei...

Absatz 15

Registereintrag

Ereignis: Verhaftung Max Uhlfelders

(9. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der Münchner Kaushaufbesitzer Max Uhlfelder wird verhaftet und drei Tage lang als Schutzhäftling festgehalten.

Quellen
  • Helga Pfoertner: Mit der Geschichte leben. Mahnmale, Gedenkstätten, Erinnerungsorte für die Opfer des Nationalsozialismus in München 1933–1945. Bd. 3: Q bis Z. München: Literareon im Herbert Utz Verlag 2005, S. 121
Weitere Ereignisse
  • Misshandlung und Demütigung des Anwalts Michael Siegel
Zum Text
...in Münchner Anwalt, der bei der Polizei wegen der Verschleppung seines Klienten angefragt hatte, mit abgeschnittenen Hosen und einer Tafel an der Brust⁠ ⁠: I...

Absatz 15

Registereintrag

Ereignis: Misshandlung Karl Böchels

(9. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der Chemnitzer Journalist und Landtagsabgeordnete Karl Böchel wird von der SA niedergeschlagen und schwer verletzt. Erste Meldungen berichten fälschlicherweise von seinem Tod.

Intertexte
  • N. N.: Karl Böchel ermordet. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 16. 3. 1933, S. 4.
Zum Text
...fer als tot ausgibt, das entsetzten Augenzeugen »wie tot« dazuliegen schien⁠ ⁠! Als gäbe es ein Protokoll der Panik oder auch nur die Möglichkeit von »Inform...

Absatz 24

Registereintrag

Ereignis: Misshandlung und Demütigung des Anwalts Michael Siegel

(10. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der Münchner Rechtsanwalt Michael Siegel will nach der Verhaftung seines Mandanten Max Uhlfelder am Polizeirevier dessen Rechte einfordern. Er wird von Hilfspolizisten misshandelt, verletzt und mit abgeschnittenen Hosen durch die Straßen getrieben, ein Schild um den Hals, demzufolge er sich nicht mehr „bei der Polizei beschweren“ wolle. Fotografien davon werden in der internationalen Presse verbreitet.

Quellen
  • Isabel A.: Zwei Photos machen Geschichte. Der 10.3.1933 im Leben des Dr. Michael Siegel. 2002. URL: http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_MU_JU_siegel.pdf,
Weitere Ereignisse
  • Verhaftung Max Uhlfelders
Zum Text
...nicht über die Nazis beschweren von radfahrenden Spukgestalten eskortiert wird. (Ins Konzentrationslager, wo dann die Erschießung auf der Flucht erfolgte.) S...

Absatz 15

...Medaille, die manch einer, der weniger Glück hatte, auf der Brust tragen mußte. Doch auch dieser, Felix, will sich offenbar nicht über die Nazis beschweren. ...

Absatz 25

Registereintrag

Ereignis: Görings Essener Rede

(11. 3. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Göring droht in einer Rede in Essen mit weiteren Säuberungen unter der Linken, aber auch unter Vertretern des Zentrums, und kündigt Aktionen gegen die jüdische Bevölkerung an; darüber hinaus verteidigt er die gewalttätigen Ausschreitungen der letzten Wochen.

Intertexte
  • N. N.: Szenen, die über alle Begriffe gehen. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 12. 3. 1933, S. 4.
Zum Text
... eine Ruhe und Ordnung, nachdem deren höchster preußischer Garant die Erklärung abgegeben hat⁠ ⁠: Jeder Schuß eines SA.- oder SS.-Mannes ist ein Schuß von mi...

Absatz 24

...olchen Sätzen jagt⁠ ⁠: Wenn jetzt viele sagen, ich hätte in meiner Essener Rede wo jeder Schuß autorisiert wurde das Signal gegeben zur Disziplinlosigkeit, j...

Absatz 42

Registereintrag

Ereignis: Einstein verzichtet auf die Rückkehr nach Deutschland

(11. 3. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Von Pasadena (Kalifornien) aus erklärt Albert Einstein, er werde unter den gegebenen politischen Umständen nicht nach Deutschland zurückkehren.

Links
  • ANNO: Die Stunde vom 12. März 1933
Zum Text
... hat, so verflucht deutsch schreiben, daß das Wiener Organ zum Abgang Einsteins kurz und schlagartig bemerken konnte⁠ ⁠: . . So hätten wir wieder einen unang...

Absatz 39

Registereintrag

Ereignis: Goebbels wird „Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda“

(14. 3. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Goebbels, seit dem 27. April 1930 bereits „Reichspropagandaleiter“, wird von Reichspräsident Hindenburg als „Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda“ vereidigt.

Quellen
  • Ansgar Diller: Rundfunkpolitik im Dritten Reich. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1980 (= Rundfunk in Deutschland, Bd. 2), S. 79
  • Peter Longerich: Joseph Goebbels. Biographie. München: Siedler 2010, S. 138–139, S. 217–218
Zum Text
...nschenswertesten Ziel) wie für den geistigen Aufbau zu wirken befähigt scheint. Goebbels ist ein Kenner aller einschlägigen Terminologie, deren Verwendung de...

Absatz 13

Registereintrag

Ereignis: Misshandlung von Sozialdemokrat:innen durch die SA

(20. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Die Berliner SA entführt und misshandelt Medienberichten zufolge zahlreiche Sozialdemokrat:innen; teilweise würden ihnen die Haare geschoren und auf die Kopfhaut ein Hakenkreuz gemalt bzw. eingebrannt.

Intertexte
  • N. N.: Die braune Mordbestie ist wieder losgelassen. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 23. 3. 1933, S. 3.
Zum Text
... wurde zur Einbrennung des Zeichens, in dem die Idee gesiegt hat. Auch jene staatsmännische Phantasie, die in dem reichen...

Absatz 31

Registereintrag

Ereignis: Misshandlung einer SPD-Funktionärin

(20. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Berlin-Köpenick wird in der Nacht von 20. auf 21. März Marie Jankowski von der SA festgenommen, in ein SA-Lokal entführt und stundenlang geprügelt. Sie erleidet lebensgefährliche Verletzungen, die sie fotografisch dokumentieren lässt.

Quellen
  • N. N.: Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror. Basel: Universum-Bücherei 1933, S. 210–211
Intertexte
  • N. N.: Zwanzig Nazi peitschen eine Frau. Ein Beitrag zur Greuelpropaganda. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 7. 4. 1933, S. 2.
Zum Text
...cht. Als eine Frau Jankowski unter der Behandlung durch SA-Männer zusammenbrach — was doch kein Wunder ist, wenn ein Dutzend Bewaffnete einer einzigen Frau g...

Absatz 45

Registereintrag

Ereignis: Ermächtigungsgesetz

(23. 3. 1933, Kategorie:
  • Die sogenannte ‚Machtergreifung‘
)

Durch die mit der Zentrumspartei erlangte notwendige Mehrheit setzt die Regierung im Reichstag das Ermächtigungsgesetz – das „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ – durch. Der Reichstag ist entmachtet, die gesetzgebende Macht liegt nun bei der Regierung.

Quellen
  • Michael Grüttner: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 19: Das Dritte Reich 1933–1939. 10., völlig neu bearb. Aufl. Hg. v. Wolfgang Benz. Stuttgart: Klett-Cotta 2014, S. 54f.
Kommentar
  • Die ‚Machtergreifung‘: Von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler bis zum Ermächtigungsgesetz
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Th. Th. Heine verlässt den Simplicissimus

(23. 3. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Im Zuge der Selbstgleichschaltung der Satirezeitschrift Simplicissimus muss Thomas Theodor Heine die Redaktion verlassen.

Quellen
  • Monika Peschken-Eilsberger: Thomas Theodor Heine. Bd. 2: Der Herr der roten Bulldogge. Biographie. Hg. v. Helmut Friedel. Leipzig: E. A. Seemann 2000, S. 112–119
Kommentar
  • Die Simplicissimus-Zeichner Gulbransson und Heine
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Folterung Matthias Theisens

(25. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der sozialdemokratische Stadtverordnete Matthias Theisen wird von der SA zuhause niedergeschlagen, anschließend im Braunschweiger Volksfreundehaus stundenlang gefoltert und von der SS unter Führung von Friedrich Alpers schwer verletzt auf die Straße geworfen. Mehr als zwei Wochen später stirbt er.

Quellen
  • Henning Freiberg (Projektleitung): Vernetztes Gedächtnis. Topografie der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Braunschweig. URL: http://www.vernetztes-gedaechtnis.de, darin: Eintrag „Das Schicksal von Matthias Theisen“, URL: www.vernetztes-gedaechtnis.de/theisen_1.htm
Zum Text
...rndem Gelächter gemartert, bis nichts von ihm da ist als eine blutige Masse⁠ ⁠; und wie der Rädelsführer dem heroisch Sterbenden, der das Parteibekenntnis ni...

Absatz 55

Registereintrag

Ereignis: Von der SA „skalpiert“

(26. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Ein offenbar von der SA „skalpierter“ Mann wird Medienberichten zufolge in einer Leipziger Arztpraxis behandelt.

Intertexte
  • N. N.: Die Hakenkreuzapachen als Skalpjäger. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 12. 4. 1933, S. 1.
Zum Text
...ie nicht geübt ward, während manchem die Kopfhaut mitging und mancher geschoren wurde zur Einbrennung des Zeic...

Absatz 31

Registereintrag

Ereignis: Zusammenstoß zwischen „Stahlhelm“ und SA/SS in Braunschweig

(27. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Weil sich hunderte ehemalige Mitglieder der linken Wehrformation „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ dem braunschweigischen „Stahlhelm“ anschließen wollen, stürmen SA und SS die „Stahlhelm“-Kaserne im Gebäude der dortigen Allgemeinen Ortskrankenkasse. Als Vorwand dient ein vermuteter Umsturzversuch. Zahllose Linke, aber auch Mitglieder des „Stahlhelm“ werden misshandelt und inhaftiert. Gegen vier „Stahlhelm“-Führer wird ein Verfahren eingeleitet.

Quellen
  • Anke Hoffstadt: Eine Frage der Ehre – Zur ‚Beziehungsgeschichte‘ von „Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten“ und SA. In: Bürgerkriegsarmee. Forschungen zur nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA). Hg. v. Yves Müller u. Reiner Zilkenat. Frankfurt am Main: Peter Lang 2013, S. 267–296, S. 268
Kommentar
  • Der „Stahlhelm“ nach der Machtergreifung
Zum Text
...en Erscheinungen des Staatswesens, schon verkappte Kommunisten vermutet werden. Hier ist die jüdische Anekdote von dem Knaben, der um jeden Preis Soldat werd...

Absatz 21

Registereintrag

Ereignis: Goebbels vor Verteter:innen der Filmbranche

(28. 3. 1933, Kategorien:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Goebbels spricht im Hotel Kaiserhof vor Verteter:innen der deutschen Filmbranche.

Links
  • filmportal.de: Die Goebbels-Rede im Kaiserhof am 28.3.1933
Zum Text
...ten der Theater- und Filmwelt« an den Kaiserhof, der ein Hotel ist, berufen⁠ ⁠:Jetzt so, mit ungeheurem Streben,Drang aus dem Abgrund ich herauf,Und fordre l...

Absatz 16

Registereintrag

Ereignis: Tod des Anwalts Günther Joachim

(29. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Im Berliner Krankenhaus Scharnhorststraße stirbt der Anwalt Günther Joachim in Folge schwerer Misshandlungen. Am 18. März war er von der SA verhaftet, zwei Tage später ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Straffreiheitsverordnung vom Tag darauf verhindert die Verfolgung der Täter.

Quellen
  • Wolfgang Benz u. Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. München: C. H. Beck 2005, darin: Irene Mayer: Eintrag „Berlin-Tiergarten“, S. 63–65
Zum Text
...esen Amerika, ob er den Qualentod der Anwälte Günter Joachim und Alfred Strauß, die Hinschlachtung des Ministerpräsidenten Stelling, des halbblinden Paul v. ...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Ein KZ für Frauen

(31. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Gotteszell (Schwäbisch Gmünd) wird ein KZ für Frauen eingerichtet.

Quellen
  • Wolfgang Benz u. Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. München: C. H. Beck 2005, darin: Markus Kienle: Eintrag „Gotteszell“, S. 104–106
Kommentar
  • Frauen-KZ Gotteszell
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Käufliche SA-Männer

(31. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Einem Bericht Sigmund Münz’ zufolge kann sich ein (anonymer) jüdischer Unternehmer in Berlin, als der Club gestürmt wird, in dem er sich am Vorabend des sog. ‚Judenboykotts‘ aufhält, die SA mittels eines Hundertmarkscheins vom Leib halten.

Intertexte
  • Sigmund Münz: „Die verbreiteten Greuelmeldungen waren großer Schwindel“ (??). Offenes Schreiben an Geheimrat Professor Dr. v. Dapper in Bad Kissingen. In: Wiener Allgemeine Zeitung (Wien) vom 6. 5. 1933, S. 4.
Zum Text
...Möglichkeit, daß das Menschenleben durch einen Hundertmarkschein gerettet wird, während man anderseits doch mit der größten Energie Eingriffen ins Wirtschaft...

Absatz 45

Registereintrag

Ereignis: Gefängnisstrafe für ‚Greuelpropaganda‘

(31. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Einer Zeitungsmeldung zufolge äußert der Wilhelmshavener jüdische Kaufmann Benno Bonnen in einem Privatgespräch, die deutschen Juden würden nicht gut behandelt. Die Aussage wird mit vier Monaten Freiheitsentzug bestraft.

Intertexte
  • N. N.: Eine einzige deutsche Zeitung meldet … In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 16. 8. 1933, S. 2.
Zum Text
...utschland gehe es nicht gut«, denn es wäre eine Meldung über angebliche Greuel. Aber daß er auf der Braunen Messe willkommen geheißen wird, ist doch auch mög...

Absatz 45

Registereintrag

Ereignis: Judenboykott

(1. 4. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Unter dem Vorwand der Abwehr „jüdischer Hetze“ aus dem Ausland werden im gesamten Deutschen Reich jüdische Geschäfte und Dienstleister boykottiert. Es kommt, beginnend schon am Vortag, zu Plünderungen, Einschüchterungen und Gewalttätigkeit; aus dem Ausland erfolgt harscher Protest. Zu den langfristigen Folgen gehört der „stille Boykott“, die sukzessive Verdrängung der Juden aus dem Wirtschaftsleben.

Quellen
  • Avraham Barkai: Vom Boykott zur „Entjudung“. Der wirtschaftliche Existenzkampf der Juden im Dritten Reich 1933–1943. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch 1988, S. 27–31
  • Peter Longerich: Politik der Vernichtung. Eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung. München u. Zürich: Piper 1998, S. 39–41
Kommentar
  • Der „Judenboykott“
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Aussendung einer „zwanglosen Unterhaltung“

(7. 4. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Über den Sender Mühlacker ist eine Propaganda-Reportage aus dem Gefängnis Karlsruhe zu hören, in der zahlreiche politische Gefangene zu den Haftbedingungen befragt werden.

Intertexte
  • N. N.: Hörbericht aus einem deutschen Gefängnis. In: Salzburger Wacht (Salzburg) vom 22. 4. 1933, S. 6–7.
Zum Text
...n. Als ob ein Äther, der für eine »zwanglose Unterhaltung mit Schutzhäftlingen« Raum hat, solcher Weisung bedurft hätte⁠ ⁠! Was die allgemeinen Erwartungen b...

Absatz 12

...dio. Zum Beispiel mir, der einer »zwanglosen Unterhaltung mit Schutzhäftlingen« beigewohnt hat, welche persönlich alle gewünschte Auskunft erteilten⁠ ⁠; eine...

Absatz 50

...hnitten — aber meine Existenz — hat man vernichtet — Die zwanglose Unterhaltung schien jäh abgebrochen. Sie wurde dennoch, mit allen Mängeln der Improvisatio...

Absatz 50

...ichfalls vorgeführt wurde, war gestellt und echt⁠ ⁠; die zwanglose Unterhaltung echter. Welcher bessere Deutsche wäre vor Scham nicht gestorben bei der Vorst...

Absatz 50

...⁠? Daß es einen Meinungsaustausch mit der Gewalt gibt, zwanglose Unterhaltungen mit Kerkermeistern, Entrevuen und wie der feine Unfug auf Staatskosten heißen...

Absatz 51

..., war zu wünschen, daß sie in wehrloser Stummheit jene »zwanglose Unterhaltung« mitmache, deren Eindruck keine Beschreibung wiedergibt, damit sie einmal gewa...

Absatz 51

Registereintrag

Ereignis: Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“

(7. 4. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

In Deutschland wird das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ erlassen. Es ermöglicht die Entlassung ‚rassisch‘ oder politisch unliebsamer Beamter.

Weitere Ereignisse
  • Der „Arierparagraph“
Kommentar
  • Zur „Erledigung“ der jüdischen Anwält:innen
  • Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“
Links
  • Gesetzestext auf ALEX
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Das „Gesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft“

(7. 4. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Das deutsche „Gesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft“ gibt die Handhabe zur Rücknahme bzw. Verweigerung der Zulassung für ‚nicht arische‘ Rechtsanwält:innen sowie solche, die sich kommunistisch betätigt haben.

Kommentar
  • Zur „Erledigung“ der jüdischen Anwält:innen
Links
  • ALEX: Gesetz über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Austritt Ricarda Huchs aus der Preußischen Akademie

(9. 4. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Ricarda Huch verlässt aus Protest gegen die Politik der Nationalsozialisten und aus Solidarität mit Alfred Döblin die Preußische Akademie.

Quellen
  • Cordula Koepcke: Ricarda Huch. Ihr Leben und ihr Werk. Frankfurt am Main und Leiphzig: Insel 1996, S. 246–249
Kommentar
  • Austritt Ricarda Huchs und Max Liebermanns aus der Preussischen Akademie
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Suizid Max Grünwalds

(8. 4. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Berlin / Prenzlauer Berg begeht der jüdische Apotheker Max Grünwald nach Festnahme und Verhör durch eine NS-Formation Selbstmord.

Quellen
  • Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin: Stolpersteine in Berlin – Stolpersteine Finden. [o. J.]. URL: https://www.stolpersteine-berlin.de/de/stolpersteine-finden, darin: Eintrag „Max Grünwald“. URL: https://www.stolpersteine-berlin.de/de/prenzlauer-allee/15/max-grunwald
  • Yad Vashem – The World Holocaust Remembrance Center: The Central Database of Shoah Victims’ Names. [o. J.] URL: https://yvng.yadvashem.org, darin: Eintrag „Grünwald, Max [*1882]“
Zum Text
...er Prenzlauer-Allee gibt es jetzt nur noch einen einzigen, deutschen Apotheker. Und tritt etwa hier »das frohlockende Ungeheuer in die Unschuld des Raubtierg...

Absatz 18

Registereintrag

Ereignis: Suizid Julie Johanna Grünwalds

(8. 4. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Am Tag des Todes ihres Mannes Max Grünwald begeht auch Julie Johanna Grünwald Suizid.

Quellen
  • Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin: Stolpersteine in Berlin – Stolpersteine Finden. [o. J.]. URL: https://www.stolpersteine-berlin.de/de/stolpersteine-finden, darin: Eintrag „Julie Johanna Grünwald geb. Mannheim“. URL: https://www.stolpersteine-berlin.de/de/prenzlauer-allee/15/julie-johanna-grunwald
Zum Text
...er Prenzlauer-Allee gibt es jetzt nur noch einen einzigen, deutschen Apotheker. Und tritt etwa hier »das frohlockende Ungeheuer in die Unschuld des Raubtierg...

Absatz 18

Registereintrag

Ereignis: Der „Arierparagraph“

(11. 4. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Die „Erste Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ definiert erstmals, was als ‚nicht arisch‘ gilt.

Weitere Ereignisse
  • Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“
Kommentar
  • Der „Arierparagraph“
Links
  • ALEX: Erste Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Ein Briefwechsel Furtwängler-Goebbels

(11. 4. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Goebbels lässt in der Vossischen Zeitung eine Stellungnahme des Dirigenten Wilhelm Furtwängler zur nationalsozialistischen Kulturpolitik sowie seine, Goebbels’, Antwort abdrucken.

Quellen
  • Herbert Haffner: Wilhelm Furtwängler. Im Brennpunkt von Macht und Musik. Hofheim: Wolke 2020, S. 141
Weitere Ereignisse
  • Wilhelm Furtwängler wird Staatsrat
Kommentar
  • Furtwängler und Goebbels
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: „Befreiung“ Deutschlands von der Wissenschaft

(13. 4. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Wenige Tage nach der „Ersten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ meldet das Wolff’sche Telegraphische Büro die ersten Beurlaubungen namhafter Wissenschaftler durch Kultusminister Bernhard Rust.

Kommentar
  • „Befreiung“ Deutschlands von der Wissenschaft
Links
  • AZ vom 14. 4. 1933
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Beginn der „Aktion wider den undeutschen Geist“

(13. 4. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Die Verteilung des Plakats „Aktion wider den undeutschen Geist!“ in Berlin sowie sämtlichen weiteren deutschen Hochschulorten beginnt. Eine der dort gestellten Forderungen besteht etwa darin, „jüdische Werke", die auf Deutsch erscheinen, „als Übersetzung" – aus dem Hebräischen – „zu kennzeichnen".

Quellen
  • Werner Treß: Berlin. In: Orte der Bücherverbrennungen in Deutschland 1933. Hg. v. Julius H. Schoeps u. Werner Treß. Hildesheim, Zürich und New York: Olms 2008, S. 47–142, S. 76–80
Intertexte
  • Die Deutsche Studentenschaft: Wider den undeutschen Geist! [Flugblatt]. 12. 4. 1933, 7. These.
    Zit. z. B. in: N. N.: Forderungen der „deutschen Studentenschaft“. Der deutsche Ungeist in zwölf Thesen. In: Der Tag (Wien) vom 14. 4. 1933, S. 3–4, hier S. 3.
Weitere Ereignisse
  • Bücherverbrennung in Berlin
  • Bücherverbrennung in Frankfurt am Main
Zum Text
...eistesguts von solchem hebräischen Ursprungs abzielte. Dazu nun kam mir, der zwar den Zufall für den wahren Diktator des Weltgescheh...

Absatz 36

Registereintrag

Ereignis: Rücktritt des Physikers James Franck

(17. 4. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

James Franck, Nobelpreisträger für Physik, legt aus Protest gegen die Behandlung der Juden in Deutschland seine Professur in Göttingen nieder. Franck selbst ist Jude, allerdings hätten ihn als ‚Frontkämpfer‘ vorerst die Ausnahmeregelungen zum Berufsbeamtengesetz geschützt.

Kommentar
  • Proteste von Seiten der gelehrten Welt
Links
  • Neue Freie Presse vom 19. April 1933
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: ‚Mißverständnis‘ in Leipzig

(19. 4. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Leipzig stirbt Alfred Elker. Berichten zufolge wird er wegen seines Aussehens von der SA für einen Juden gehalten und erschlagen.

Quellen
  • N. N.: Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitlerterror. Basel: Universum-Bücherei 1933, S. 343
Zum Text
...r Stille durchgeführt. Durch ein Mißverständnis wurde mir mein Mann entrissen. Um stilles Beileid bittet — — Unsagbarer Jammer⁠ ⁠! Kann »Übertreibung« eine...

Absatz 24

...Andenken dieses⁠ ⁠: Durch ein Mißverständnis wurde mir mein Mann entrissen. Um stilles Beileid bittet — — Menschen gehen aus und werden in einem verlötet...

Absatz 60

Registereintrag

Ereignis: Hitlers Geburtstag

(20. 4. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Hitler feiert seinen 44. Geburtstag, der im Rahmen des Führerkultes propagandistisch ausgeschlachtet wird: Veranstaltungen, Straßenbild und Medienberichterstattung suggerieren das Bild eines unter Hitler geeinten Volkes.

Quellen
  • Peter Longerich: Hitler. München: Siedler 2015, S. 324
Kommentar
  • Hitlers 44. Geburtstag in der NS-Propaganda
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Anordnungen zur NS-Schul- und Hochschulpolitik

(20. 4. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Anlässlich von Hitlers Geburtstag erlässt Kultusminister Rust einige Anordnungen zur Umgestaltung des Schul- und Hochschulwesens. Er bestimmt unter anderem die Gründung der nationalpolitischen Erziehungsanstalten, die nachträgliche Löschung von Strafen für „aus nationalen Gründen“ begangene Handlungen sowie die mögliche Versetzung, wenn unzureichende Leistungen ebenfalls auf nationalsozialistisches Engagement der Betroffenen zurückzuführen sind.

Links
  • Vossische Zeitung (Morgen-Ausgabe) vom 20. 4. 1933
Zum Text
... sie sich mit ganzer Kraft der nationalsozialistischen Bewegung gewidmet haben. Der Unterrichtsminister, ein Mann von anerkannter verminderter Zurechnungsfäh...

Absatz 63

Registereintrag

Ereignis: Gesonderte Badezeiten für Juden in Speyer

(21. 4. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Aus Speyer wird gemeldet, dass der nationalsozialistische zweite Bürgermeister die Einführung gesonderter Badezeiten für Juden angeordnet hat; im Laufe des Jahres folgen Badeverbote in zahlreichen deutschen Städten.

Intertexte
  • N. N.: Besondere Badezeiten für Juden. In: Neue Freie Presse (Wien) vom 21. 4. 1933 (Morgenblatt), S. 3.
Weitere Ereignisse
  • Badeverbot im Strandbad Wannsee
Zum Text
...n Petenten fast der Behandlung würdig. Die Einrichtung einer besondern Badezeit — abgesehen von der Gemeinsamkeit des Blutbads — hat aber den »Ehrenvorsitzen...

Absatz 22

Registereintrag

Ereignis: Die „Verordnung über die Zulassung von Ärzten zur Tätigkeit bei den Krankenkassen“

(22. 4. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Per Verordnung wird ‚nicht arischen‘ Ärzt:innen sowie solchen, die sich kommunistisch betätigt haben, die Tätigkeit untersagt.

Kommentar
  • Zur „Erledigung“ der jüdischen Ärzt:innen
Links
  • Gesetzestext auf ALEX
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Schwere Misshandlung von Schutzhäftlingen in München

(23. 4. 1933 – 26. 4. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Sonniyendranath Tagore wird als angeblicher Hitler-Attentäter an der Grenze bei Kufstein verhaftet und ins Münchner Polizeipräsidium Ettstraße eingeliefert, wo er über mehrere Tage Zeuge der brutalen Misshandlungen seiner Mitgefangenen wird; später publiziert er einen Bericht in Paris-Soir.

Quellen
  • Hans Beimler: Im Mörderlager Dachau [1933]. 2. Aufl. Berlin (DDR): Militärverlag der DDR 1980. Online: Bibliotheca Augustana. URL: https://www.tha.de/%7Eharsch/germanica/Chronologie/20Jh/Beimler/bei_da00.html, Kap. „Ein neues ‚Attentat auf Hitler‘ ist fällig.“ URL: https://www.tha.de/%7Eharsch/germanica/Chronologie/20Jh/Beimler/bei_da08.html
Intertexte
  • N. N.: Ein Neffe Rabindranath Tagores als „Hitler-Attentäter“ verhaftet. Seine Erlebnisse im Münchner Gefängnis – Ein Artikel im „Paris-Soir“. In: Wiener Allgemeine Zeitung (Wien) vom 10. 5. 1933, S. 3.
  • Sonniyendranath Tagore: En prison, á Munich, avec les victimes des nazis „pour avoir voulu tuer Hitler“ (!). In: Paris-Soir (Paris) vom 8. 5. 1933, S. 3.
Zum Text
...? Wie wäre ihm die Vorstellung erlangbar einer Blutorgie johlender Landsknechte, auf deren Stichwort förmlich die Rehabilitierung eines Nachtlokals einsetzt,...

Absatz 24

Registereintrag

Ereignis: Die „Gleichschaltung“ der österreichischen „Schlaraffĭa“

(25. 4. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Die österreichischen Abteilungen des „Schlaraffĭa“ – ein in vielen Ländern ansässiger „Verein zur Pflege von Kunst und Humor“ – beschließen, den „Arierparagraphen“ in ihre Satzungen zu integrieren; damit ist Juden die Mitgliedschaft verwehrt.

Quellen
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. 6., gänzl. neubearb. u. verm. Aufl. Neuer Abdr. Bd. 17: Rio – Schönebeck. Leipzig u. Wien: Bibliographisches Institut 1909, darin: Eintrag „Schlaraffia“, S. 832
Intertexte
  • N. N.: Auch die „Schlaraffia“ wird gleichgeschaltet! In: Der Abend (Wien) vom 25. 4. 1933, S. 10.
Zum Text
..., von welchen man jetzt wenigstens hört, daß sie der Gleichschaltung verfallen, so daß künftig nur ein Arier lu-lu sagen darf. Was den Pen-Klub anbelangt, so...

Absatz 25

Registereintrag

Ereignis: Protest Professor Wolfgang Köhlers

(28. 4. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Der Göttinger Psychologieprofessor Wolfgang Köhler bezieht in einem Artikel in der Deutschen Allgemeinen Zeitung Stellung gegen die Behandlung jüdischer Wissenschaftler durch die Nationalsozialisten.

Quellen
  • Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Bayerische Staatsbibliothek: Deutsche Biographie. URL: https://www.deutsche-biographie.de/home, darin: Rudolf Bergius: Eintrag „Köhler, Wolfgang“. 1980. URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz43694.html
Kommentar
  • Proteste von Seiten der gelehrten Welt
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Suizidversuch Ernst Ecksteins

(28. 4. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Ernst Eckstein, seit dem Reichstagsbrand in Haft, begeht einen Suizidversuch.

Quellen
  • Knut Bergbauer: Ernst Eckstein (1897–1933). In: Neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte (2013), H. 5, S. 32–33. URL: https://www.frankfurter-hefte.de/media/Archiv/2013/Heft_05/2013-05_bergbauer.pdf,
Intertexte
  • N. N.: Wie Ernst Eckstein starb. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 19. 5. 1933, S. 2.
Weitere Ereignisse
  • Tod Ernst Ecksteins
  • Verhaftung Ernst Ecksteins
Zum Text
...h von seelischer Depression verübte er in seiner Zelle einen Selbstmordversuch. Zuletzt verweigerte er die Aufnahme von Nahrung, so daß sie — man wollte ihn ...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: ‚Maispaziergang‘ statt Maiaufmarsch

(1. 5. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

Die Wiener Sozialdemokratie veranstaltet angesichts des Aufmarschverbots anstelle des traditionellen Maiaufmarschs einen ‚Maispaziergang‘; Polizei und Bundesheer riegeln die Wiener Innenstadt ab.

Kommentar
  • ‚Maispaziergang‘ statt Maiaufmarsch
Zum Text
... Einsicht⁠ ⁠: daß in solchem Fall die Anweisung, mit »Trutz« spazieren zu gehn, Schmierenregie einer Volksbühne ist, die bessere Zeiten gesehn hat, und daß m...

Absatz 52

Registereintrag

Ereignis: Misshandlung eines Arbeitslosen in Grein, Oberösterreich

(2. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Der Arbeitslose Hermann Bäcker wird von Nationalsozialisten verdächtigt, ein an die Kaimauer der Donau gemaltes Hakenkreuz beschädigt zu haben. Bäcker wird überfallen, vom Stadtarzt von Grein, Oskar Dirnberger, gefesselt, und von dessen Sohn durch Schläge schwer verletzt.

Intertexte
  • N. N.: Ungeheure Hakenkreuzler-Brutalität in Grein. Ein Arbeitsloser gefesselt und schwer verletzt. In: Wiener Allgemeine Zeitung (Wien) vom 5. 5. 1933, S. 4.
Links
  • Die Rote Fahne vom 9. Mai 1933
Zum Text
...einem Arzt gefesselt und von dessen Sohn, der noch studiert, verprügelt wird. Manchmal macht einer alles, indem er während der Operation »Es lebe Deutschla...

Absatz 61

Registereintrag

Ereignis: Freilassung eines Industriellen

(3. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der Industrielle Ernst von Janotta, eines vermeintlichen Devisenvergehens wegen seit 5. April in Schutzhaft, wird freigelassen; der Tatverdacht habe sich nicht erhärtet. Die Freilassung dient der nationalsozialistischen Presse als Beweis der tadellosen Rechtsstaatlichkeit Deutschlands.

Intertexte
  • N. N.: Wie die deutschen „Justizgreuel“ in Wirklichkeit aussehen! In: Deutschösterreichische Tages-Zeitung (Wien) vom 9. 5. 1933, S. 2.
Zum Text
... der Haltlosigkeit des Verdachts freigelassen wurde, was selbst heute vorkommt. Mit einem Wort⁠ ⁠: So sehen die Greueltaten in Hitler-Deutschland aus⁠ ⁠! Das...

Absatz 50

Registereintrag

Ereignis: Verlängerung des Freundschaftsvertrags zwischen der UdSSR und Deutschland

(5. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Die bereits im Kabinett Brüning beschlossene Verlängerung des Berliner Vertrags (eines deutsch-sowjetischen Freundschaftsvertrags) wird unter Hitler ratifiziert, womit dieser vorgibt, die bisherige deutsche Bündnispolitik fortsetzen zu wollen; schon 1934 allerdings wird er mit dem deutsch-polnischen Nichtangriffspakt zu einem anderen Bündnispartner wechseln.

Quellen
  • Marie-Luise Recker: Die Außenpolitik des Dritten Reiches. Berlin, München u. Boston: de Gruyter 1990, S. 7–8
Zum Text
... hinhielt und Rußland die Hoffnung auf ein Diskordat noch grimmiger enttäuschte — indem doch Politik jenseits der Menschheit wirkt und internationale Greuel ...

Absatz 53

Registereintrag

Ereignis: Rosenbergs ‚Mission‘ in London

(5. 5. 1933 – 14. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Alfred Rosenberg, Leiter des Außenpolitischen Amts der NSDAP, scheitert beim Versuch, in London die schlechte Stimmung Deutschland gegenüber zu bessern.

Quellen
  • Hermann Graml: Hitler und England. Ein Essay zur nationalsozialistischen Außenpolitik 1920 bis 1940. München: Oldenbourg 2010 (= Zeitgeschichte im Gespräch, Bd. 7), S. 57–58
  • Volker Koop: Alfred Rosenberg: Der Wegbereiter des Holocaust. Eine Biographie. Wien u. Köln: Böhlau 2016, S. 46
Kommentar
  • Rosenbergs ‚Mission‘ in London
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Max Liebermann verlässt die Preußische Akademie

(7. 5. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Nach anfänglicher Sorge, ein früher Austritt könnte ihm als Feigheit ausgelegt werden, verlässt der Maler Max Liebermann die Preußische Akademie und tritt von der Position des Ehrenpräsidenten zurück.

Quellen
  • Julius H. Schoeps: „Ick kann jar nicht so viel fressen, wie ick kötzen möchte“. Max Liebermann, die Nazis und das Scheitern der deutsch-jüdischen Symbiose. In: Max Liebermann und die französischen Impressionisten. Im Auftrag d. Jüdischen Museums Wien hg. v. G. Tobias Natter u. Julius H. Schoeps. Köln: DuMont 1997, S. 43–49, S. 43–44
Kommentar
  • Austritt Ricarda Huchs und Max Liebermanns aus der Preussischen Akademie
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Tod Ernst Oberfohrens

(7. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Ernst Oberfohren, ehemaliger Reichstagsabgeordneter für die DNVP, der auf Distanz zur NSDAP gegangen war, wird erschossen aufgefunden. Ob es sich um Suizid oder um Mord handelt – ihm wird die Autorschaft an einem Memorandum über die Verantwortung der NSDAP für den Reichstagsbrand zugeschrieben –, bleibt ungeklärt.

Quellen
  • Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Bayerische Staatsbibliothek: Deutsche Biographie. URL: https://www.deutsche-biographie.de/home, darin: Franz Menges: Eintrag „Oberfohren, Ernst“. 1999. URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101629362.html
Intertexte
  • N. N.: Der Selbstmord Oberfohrens: Die letzten Wochen waren unerträglich. Der Abschiedsbrief des deutschnationalen Führers an Hugenberg. In: Wiener Allgemeine Zeitung (Wien) vom 9. 5. 1933, S. 1.
Zum Text
... sich den Besitz einer Denkschrift über den Reichstagsbrand zu Herzen genommen. Wenn sich aber hartnäckig Gerüchte behaupten, daß der Tod von anderer Seite h...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Goebbels vor Vertreter:innen des Theaters

(8. 5. 1933, Kategorien:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Goebbels spricht im Hotel Kaiserhof vor Vertreter:innen des deutschen Theaters.

Zum Text
...ten der Theater- und Filmwelt« an den Kaiserhof, der ein Hotel ist, berufen⁠ ⁠:Jetzt so, mit ungeheurem Streben,Drang aus dem Abgrund ich herauf,Und fordre l...

Absatz 16

Registereintrag

Ereignis: Friedrich Alpers wird Braunschweigischer Minister

(8. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Der SS-Standartenführer Friedrich Alpers, bekannt dafür, sich an gewalttätigen politischen Aktionen und Ausschreitungen auch selbst zu beteiligen, wird Braunschweigischer Staatsminister für Justiz und Finanzen.

Quellen
  • Horst-Rüdiger Jarck u. Günter Scheel: Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert. Hannover: Hahnsche Buchhandlung 1996, darin: Dieter Lent: Eintrag „Alpers, Friedrich Ludwig Herbert“, S. 24–25
Zum Text
...mal bist du noch gut davongekommen und ward Justizminister von Braunschweig⁠ ⁠; wenn sie nichts gelesen haben als die erschütternde Schilderung der Tat von K...

Absatz 55

Registereintrag

Ereignis: Tod Ernst Ecksteins

(8. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Ernst Eckstein stirbt in einer Breslauer Nervenheilanstalt. Die offizielle Todesursache lautet auf „Nierenentzündung aufgrund einer Veronalvergiftung“.

Quellen
  • Knut Bergbauer: Ernst Eckstein (1897–1933). In: Neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte (2013), H. 5, S. 32–33. URL: https://www.frankfurter-hefte.de/media/Archiv/2013/Heft_05/2013-05_bergbauer.pdf,
Intertexte
  • N. N.: Wie Ernst Eckstein starb. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 19. 5. 1933, S. 2.
Weitere Ereignisse
  • Suizidversuch Ernst Ecksteins
  • Verhaftung Ernst Ecksteins
Zum Text
.... Man tat das Erdenklichste. Ärzte wurden herbeigeholt. Sie führen sein Ableben in erster Linie auf die freiwillige Selbstaufgabe zurück die er leider wichti...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Klaus Mann an Gottfried Benn

(9. 5. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Schockiert von der Hinwendung Gottfried Benns zum Nationalsozialismus, verfasst Klaus Mann einen Brief, in dem er Benn hart kritisiert und ihn vor dem Undank und der Geistfeindlichkeit des Regimes warnt.

Quellen
  • Holger Hof: Gottfried Benn. Der Mann ohne Gedächtnis. Eine Biographie. Stuttgart: Klett-Cotta 2011, S. 252–272
Weitere Ereignisse
  • Gottfried Benns „Antwort an die literarischen Emigranten“
Kommentar
  • Gottfried Benn und Klaus Mann
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Bücherverbrennung in Berlin

(10. 5. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Die Berliner Bücherverbrennung, die als Höhepunkt der „Aktion wider den undeutschen Geist“ geplant ist, beginnt mit der Antrittsvorlesung des neuen Ordinarius für politische Pädagogik, Alfred Baeumler, an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, in Anwesenheit einer studentischen SA-Abordnung. Ab 21 Uhr formiert sich ein Fackelzug hinter dem Universitäts-Hauptgebäude, beim Studentenhaus in der Oranienburger Straße 18 warten LKWs mit 25.000 Büchern. Angeführt von Bäumler und den Professoren im Talar zieht der Zug aus NS-Studenten, SA- und SS-Verbänden, Korporationen und HJ zum Opernplatz, wo gegen 23:30 die Bücherverbrennung stattfindet. Unter Verlesung von „Feuersprüchen“ werden die Werke Kurt Tucholskys, Erich Maria Remarques, Alfred Kerrs, Heinrich Manns und zahlloser anderer verbrannt; Goebbels hält eine Ansprache.

Quellen
  • Werner Treß: Berlin. In: Orte der Bücherverbrennungen in Deutschland 1933. Hg. v. Julius H. Schoeps u. Werner Treß. Hildesheim, Zürich und New York: Olms 2008, S. 47–142, S. 115–125
Weitere Ereignisse
  • Beginn der „Aktion wider den undeutschen Geist“
  • Bücherverbrennung in Frankfurt am Main
Kommentar
  • Die deutschen Bücherverbrennungen 1933
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Bücherverbrennung in Frankfurt am Main

(10. 5. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Gegen 21 Uhr ereicht ein Zug aus Professoren, Studenten und SA den Ort der geplanten Bücherverbrennung, den Römerberg im Zentrum der Altstadt. Die zu vernichtenden Bücher werden in Ochsenkarren mitgeführt. Der evangelische Pfarrer Otto Fricke hält eine Rede.

Quellen
  • Lutz Becht: Frankfurt am Main. 10. Mai 1933 auf dem Römerberg. In: Julius H. Schoeps und Werner Treß (Hg.): Orte der Bücherverbrennungen in Deutschland 1933. Hildesheim, Zürich und New York: Olms 2008, S. 335–350,
Weitere Ereignisse
  • Beginn der „Aktion wider den undeutschen Geist“
  • Bücherverbrennung in Berlin
Kommentar
  • Die deutschen Bücherverbrennungen 1933
Zum Text
...atz versiegelt wird, und folgen dem Kommando zum Fest des Volks der Knechte⁠ ⁠: UniversitätJohann Wolfgang Goethe,Frankfurt. Frankfurt, den Mai 1933 Das Stud...

Absatz 33

Registereintrag

Ereignis: Pressekonferenz Rosenbergs

(11. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Bei einer Pressekonferenz in London wird einem Mitarbeiter – im Artikel des Daily Herald ist von einem „Nazi friend“ die Rede – Alfred Rosenbergs das Foto einer Sozialistin gezeigt, die von Nationalsozialisten misshandelt wurde; der Mitarbeiter erwidert, er könne sich nicht an den Fall erinnern, da es so viele Vorfälle dieser Art gegeben habe.

Intertexte
  • Robert Fraser: Dr. Rosenberg Runs Away. No Answer When Shown Picture Of Woman Nazis Tortured. Reception that Ended in Fiasco. In: Daily Herald (London) vom 12. 5. 1933, S. 11.
Zum Text
...h mit dem Bescheid abfertigte, man könne »sich doch das alles nicht merken⁠ ⁠!« Wie wenig ehrliches Streben nach Beliebtheit gewürdigt wird, beweist schon de...

Absatz 47

Registereintrag

Ereignis: NS-feindliche Botschaft am Kenotaph in London

(12. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Ein amerikanischer Offizier hinterlegt am Kenotaph für die im Weltkrieg Gefallenen in Whitehall, London, eine Blume und eine gegen Hitler gerichtete Botschaft.

Intertexte
  • N. N.: Nouvel incident au cenotaphe de Londres. In: La Croix (Paris) vom 13. 5. 1933, S. 2.
Zum Text
...r Offizier Lilien auf ein von Fremden vielbesuchtes Grab in London gelegt hatte⁠ ⁠: Si le soldat inconnu anglais pouvait parler au poilu américain, il lui di...

Absatz 33

Registereintrag

Ereignis: Rede Papens auf einer Stahlhelm-Kundgebung

(13. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

In einer Rede vor dem Stahlhelm im Münster beschwört Franz von Papen das Soldatentum und verherrlicht den Tod auf dem Schlachtfeld.

Intertexte
  • N. N.: Papen über die Außenpolitik / Vom deutschen Soldatentum. Erste Rede des Vizekanzlers in Münster. In: Vossische Zeitung (Berlin) vom 14. 5. 1933 (Morgen-Ausgabe), S. 1 und S. 3.
Zum Text
...schutz vertraut. Und insbesondere durch die Rede jenes unvergleichlichen Papen, der ja schon während des Kriegs auf seinem Washingtoner Posten die neuen Gebo...

Absatz 21

...es am Ende ungemäß, daß die Rede Papens, mit der er dem Nationalismus abschwor, im Teutoburger Wald gehalten wurde, von welchem sie geglaubt hatten, daß er g...

Absatz 21

Registereintrag

Ereignis: Landung unerwünschter Gäste in Aspern

(13. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Der Reichjustizkommissar und bayrische Justizminister Hans Frank, der preußische Justizminister Hanns Kerrl, der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront Robert Ley und der preußische Staatsrat Roland Freisler landen in Aspern. Als offizieller österreichischer Vertreter richtet ihnen der Wiener Polizeivizepräsident Michael Skubl eine Nachricht Dollfuß’ aus: Franks Besuch sei „nicht sehr erwünscht“. Die deutschen Gäste machen sich auf den Weg in die Engelmann-Arena zur NS-Türkenbefreiungsfeier.

Intertexte
  • N. N.: Lärmender Empfang der nationalsozialistischen Minister. Tumulte in der Leopoldstadt und in Mariahilf. Sechsundachtzig Verhaftungen. In: Neue Freie Presse (Wien) vom 14. 5. 1933 (Morgenblatt), S. 7.
Weitere Ereignisse
  • Rede Hans Franks in Graz
  • Hans Frank in Salzburg
Links
  • oeaw.ac.at: Türkengedächtnis – Türkenbefreiungsfeier der NationalsozialistInnen (13. Mai 1933)
  • Campus Medius: Flugfeld Aspern
Zum Text
...sterreichischen Regierung zum Empfang auf dem Flugfeld von Aspern entboten hat. Und ich muß, nicht weniger eindeutig und ohne jede politische Nebenabsicht, s...

Absatz 51

... man in Österreich den leiblichen Vertreter solcher Sendung unerwünscht findet, entspringt einem Entschluß, der Unterstützung und nicht Hemmung verdient durc...

Absatz 52

...österreichische Regierung jenen reichsdeutschen Emissär undiplomatisch empfing, hat dem Zentralorgan keine Anerkennung abgezwungen, und das war dem offenbare...

Absatz 57

Registereintrag

Ereignis: Rede Hans Franks in Graz

(14. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Hans Frank hält sich im Zuge seiner Österreich-Rundreise in Graz auf; am Abend hetzt er in einer Ansprache im Grazer Schlossbergrestaurant gegen die österreichische Regierung. Nachdem Reichsjustizkommissar Hans Frankin Wien den Heimwehraufmarsch und die Störaktionen durch österreichische Nationalsozialisten beobachtet hatte, macht er sich am Nachmittag auf den Weg nach Graz. Abends hält er im Schlossbergrestaurant eine Ansprache, in der er als Konsequenz seiner schlechten Behandlung durch das offizielle Österreich einen deutschen Boykott ankündigt und die östereichischen Parteigenossen aufforderte, die gegen sie einschreitende Polizei zu entwaffnen. Die österreichische Regierung legt bei Deutschland Beschwerde ein, Deutschland beschwert sich nun seinerseits wegen der unfreundlichen Behandlung Franks bei dessen Landung in Aspern.

Quellen
  • Bundeskommissariat für Heimatdienst (Hg.): Beiträge zur Vorgeschichte und Geschichte der Julirevolte. Herausgegeben auf Grund amtlicher Quellen. Wien: Selbstverlag des Bundeskommissariates für Heimatdienst 1934, S. 20f.
  • Christiane Rothländer: Die Anfänge der Wiener SS. Köln u. Wien: Böhlau 2012, S. 324f.
Weitere Ereignisse
  • Landung unerwünschter Gäste in Aspern
  • Hans Frank in Salzburg
Zum Text
...rs an österreichische Staatsbürger, die Polizei ihres Staates zu entwaffnen⁠ ⁠; und die bei der Diplomatie Aufgewachsenen hatten damals die Höflichkeit getad...

Absatz 57

Registereintrag

Ereignis: Hans Frank in Salzburg

(15. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Salzburg ist Hans Franks letzte Station vor der Heimreise nach Deutschland; an der Stadtgrenze wird er von einem Vertreter der Polizei erwartet, der ihm die Heimreise nahelegt. Nach einer Rast im Hotel Pitter kehrt er nach Deutschland zurück.

Quellen
  • Simon Ganahl u. a.: Campus Medius. 2014–2023. URL: https://campusmedius.net, darin: Simon Ganahl: Eintrag „Deutsche Gesandtschaft“. URL: https://campusmedius.net/topography/events/14?lang=de&info=full
Intertexte
  • N. N.: Was hat sich in Salzburg abgespielt? Gerüchte über eine erfolgte Ausweisung Dr. Franks. In: Die Stunde (Wien) vom 17. 5. 1933, S. 1.
Weitere Ereignisse
  • Rede Hans Franks in Graz
  • Landung unerwünschter Gäste in Aspern
Links
  • Neue Freie Presse vom 16. Mai 1933
Zum Text
...ichkeit getadelt, die dem Ausgewiesenen noch die »Jause« in Salzburg vergönnte. Aber jetzt muß man bekennen⁠ ⁠: auch manche Reden österreichischer Minister »...

Absatz 57

Registereintrag

Ereignis: Die „Wonnen eines jüngeren Generaldirektors“

(15. 5. 1933, Kategorie:
  • Kulturbetrieb der Zwischenkriegszeit
)

Der Waffenfabrikant Fritz Mandl verlobt sich mit der (später als Hedy Lamarr bekannten) Schauspielerin Hedwig Kiesler.

Links
  • Der Wiener Tag vom 16. Mai 1933
Zum Text
...d zuwenden, wenn auf demselben Blatt die Wonnen eines jüngeren Generaldirektors Ablenkung gewähren. Diesem Zeitungsbegriff einer Humanität, die das Unglück z...

Absatz 24

Registereintrag

Ereignis: Eine Wohltätigkeitsveranstaltung des Wiener Pen-Clubs

(16. 5. 1933, Kategorie:
  • Kulturbetrieb der Zwischenkriegszeit
)

Im Hotel Imperial veranstaltet der Wiener Pen-Club ein Wohltätigkeitsfest für geladene Gäste zugunsten (wohlgemerkt: österreichischer) notleidender Schriftsteller:innen. Wichtigster Ehrengast ist Engelbert Dollfuß.

Links
  • Neues Wiener Tagblatt vom 17. Mai 1933
Zum Text
...tsche Geistesfreiheit eine Tombola mit anschließendem Tänzchen gewagt hatte⁠ ⁠: Mit großer Spannung wurde dem Walten Fortunas entgegengesehen. Mitglieder des...

Absatz 25

...denten geleiten läßt (weil doch mindestens dieser dabei ans Gotterhalte denkt). Seiner Erklärung wieder, es gebe nichts in der Vergangenheit noch in der Gege...

Absatz 52

Registereintrag

Ereignis: Ermordung Alfred Meyers

(16. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Düsseldorf wird der Zahnarzt Alfred Meyer von vier Bewaffneten verschleppt, in einer SA-Unterkunft gefoltert und ermordet, seine Leiche wird später in der Bever gefunden.

Quellen
  • Jüdisches Leben in Unterfranken – Biographische Datenbank e.V.: Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken. [o. J.]. URL: https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/juf/Datenbank/, darin: Eintrag „Meyer, Alfred“, URL: https://www.historisches-unterfranken.uni-wuerzburg.de/juf/Datenbank/detailsinclude.php?global=;search;27230
Zum Text
...Müttern und Gattinnen erpreßt. Am 16. d. M. ging mein lieber Mann still dahin. Das Begräbnis wurde in aller Stille durchgeführt. Durch ein Mißverständnis w...

Absatz 24

Registereintrag

Ereignis: „Nervenzusammenbruch“ Carl Severings

(16. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Einer offiziellen Meldung zufolge erleidet der ehemalige preußische Innenminister und Reichsinnenminister Carl Severing (SPD) auf der Zugfahrt nach Berlin einen „Nervenzusammenbruch“, weshalb er längere Zeit in einem Sanatorium verbringen müsse; linke Medien äußern starke Zweifel an dieser Schilderung.

Intertexte
  • N. N.: Nervenzusammenbruch Severings. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 20. 5. 1933, S. 2.
Links
  • Der Abend vom 19. Mai 1933
Zum Text
...ichstag befinden, noch nicht einmal in die Schutzhaft, werden spitalsbedürftig. Immer wird solches mit einer gewissen Teilnahme festgestellt. Einen bulgarisc...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Hitlers sogenannte ‚Friedensrede‘

(17. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Hitler hält im Reichstag die sogenannte ‚Friedensrede‘, in der er die Welt von der Friedfertigkeit Deutschlands unter dem neuen Regime überzeugen will.

Weitere Ereignisse
  • Zustimmung der SPD zur ‚Friedensrede‘
Zum Text
... und der Mittelpunkt des Denkens ausschließlich fürs Zivil reserviert erschien. Dies bis zu dem Grade, daß die SA. und die SS. auf den »Rang einer Feuerwehr ...

Absatz 21

...Wolffbüros nennt sie ganz richtig eine »Abschwächung«⁠ ⁠; nach einer Hitlerrede betont sie »Einmütige Zustimmung der deutschen Presse« und sogar des ‚Völkisc...

Absatz 23

...so wird sie gefragt, »ob denn die große Friedensrede des Reichskanzlers vom Mai schon vergessen« sei. Gleichzeitig verlangt der General Epp die Kolonien und ...

Absatz 44

Registereintrag

Ereignis: Zustimmung der SPD zur ‚Friedensrede‘

(17. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Hitlers sogenannte ‚Friedensrede‘ findet die Zustimmung der SPD-Fraktion im Reichstag.

Quellen
  • Michael Grüttner: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 19: Das Dritte Reich 1933–1939. 10., völlig neu bearb. Aufl. Hg. v. Wolfgang Benz. Stuttgart: Klett-Cotta 2014, S. 207
Weitere Ereignisse
  • Hitlers sogenannte ‚Friedensrede‘
Zum Text
...ur des weiland Bruderblattes, der angibt, jene traurige Abstimmung im Reichstag, die der Fraktionspräsident als »ohne Zwang erfolgt« hinstellen mußte, sei zu...

Absatz 55

Registereintrag

Ereignis: Die Bernheim-Petition

(17. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Beim Völkerbund wird – mit Erfolg – die sogenannte Bernheim-Petition eingereicht, die angesichts der Ungleichbehandlung oberschlesischer Jüdinnen und Juden auf die Garantie des Minderheitenschutzes in einem deutsch-polnischen Abkommen von 1922 verweist.

Quellen
  • Fred Skolnik u. Michael Berenbaum (Hg.): Encyclopaedia Judaica. 2. Aufl. Detroit: Macmillan Reference USA u. Keter Publishing House 2007, darin: Nathan Feinberg: Eintrag „Bernheim Petition“, Bd. 3, S. 475–476
Kommentar
  • Die Bernheim-Petition
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Gegen den ‚nationalen Kitsch‘

(19. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Das Regime in Deutschland erlässt ein Gesetz gegen die missbräuchliche Verwendung nationaler Symbole; dem war ein Aufruf etwa im Völkischen Beobachter vorangegangen.

Intertexte
  • N. N.: Das ist nationaler Kitsch. In: Völkischer Beobachter (Süddt. Ausg., München) vom 18. 5. 1933, S. 3.
Links
  • ALEX – „Gesetz zum Schutz der nationalen Symbole“ vom 19. Mai 1933
Zum Text
...noch keine Parole gegen das Blut ausgegeben worden, wohl aber gegen den Kitsch, in der irrtümlichen Annahme, daß etwas Besseres herauskommen könnte. Denn der...

Absatz 13

Registereintrag

Ereignis: Verbot der roten Fahne in Österreich

(19. 5. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

Die Regierung Dollfuß verbietet per Verordnung den öffentlichen Gebrauch von roten Fahnen in der Öffentlichkeit, und zwar „solchen mit dem Sowjetstern, solchen mit den drei Pfeilen und solchen mit dem Hakenkreuz“.

Kommentar
  • Notverordnungen im Dollfuß-Regime
Links
  • ALEX: Verordnung der Bundesregierung vom 19. Mai 1933, betreffend den öffentlichen Gebrauch von Fahnen [...]
Zum Text
...nd wenn eine Fahne, wie immer man zu Fahnen stehen mag, nun einmal verboten ist⁠ ⁠: ist es da würdig, sie, wie die Hoffnung auf dem Grab, auf Giebeln und Sch...

Absatz 56

...wegen mangelnder Verdienste vor dem Feind von diesem die Fahne aberkannt wurde. ...

Absatz 57

Registereintrag

Ereignis: Die Berliner Kolonialschau

(20. 5. 1933 – 28. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Auf dem Messegelände am Berliner Kaiserdamm findet die von deutschen Kolonialverbänden organisierte Kolonialausstellung statt. Ende Juli wird sie nahe des Potsdamer Platzes neu eröffnet, später tourt sie als Wanderausstellung durch ganz Deutschland. Sie wirbt für die Rückgewinnung der Kolonien, unter anderem unter dem Gesichtspunkt der Überwindung der deutschen ‚Raumnot‘ und der Sicherung wirtschaftlicher Unabhängigkeit vom Ausland. Die Besucherzahlen bleiben hinter den Erwartungen zurück.

Quellen
  • Jeff Bowersox: „Neuer Lebensraum in unseren Kolonien“. Die Berliner Kolonialausstellung von 1933. In: „... Macht und Anteil an der Weltherrschaft“. Berlin und der deutsche Kolonialismus. Hg. v. Ulrich van der Heyden u. Joachim Zeller. Münster: Unrast 2005, S. 177–183,
Zum Text
...anlangt, so mag man mit einer gewissen Zuversicht in die Berliner Kolonialschau blicken, die soeben unter der Devise eröffnet wurde⁠ ⁠: »Deutsches Land in fr...

Absatz 29

Registereintrag

Ereignis: Ausschaltung des österreichischen Verfassungsgerichtshofs

(23. 5. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

Per Verordnung unterbindet Dollfuß das Wiederzusammentreten des österreichischen Verfassungsgerichtshofs, um Verfassungsbeschwerden gegen sein Notverordnungsregime zu verhindern.

Quellen
  • Thomas Olechowski: Die Ausschaltung des österreichischen Verfassungsgerichtshofs 1933. In: Die Zerstörung der Demokratie. Österreich März 1933 bis Februar 1934. Hg. v. Bernhard Hachleitner u. a. Salzburg u. Wien: Residenz 2023, S. 156–159,
Kommentar
  • Ausschaltung des österreichischen Verfassungsgerichtshofs
Links
  • Verordnung vom 23. Mai 1933
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Rundgang in einem Konzentrationslager

(23. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Vertreter der deutschen Presse werden vom Regime aus Propagandagründen zu einer Besichtigung des Konzentrationslagers Sonnenburg geladen.

Intertexte
  • N. N.: Konzentrationslager sind „Internate“. In: Wiener Allgemeine Zeitung (Wien) vom 25. 5. 1933, S. 4.
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Max Plancks Rede vor der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft

(23. 5. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Der Physiknobelpreisträger Max Planck hält eine Ansprache vor der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, in der er zur Mitarbeit am neuen deutschen Staat unter Hitler auffordert, zugleich aber die Leistungen jüdischer Forschender hervorhebt und ungestörte Arbeitsbedingungen für diese einfordert.

Quellen
  • Ernst Peter Fischer: Der Physiker. Max Planck und das Zerfallen der Welt. München: Siedler 2007, S. 254–255
Kommentar
  • Proteste von Seiten der gelehrten Welt
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Hitler im Berliner Rathaus

(24. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Hitler absolviert seinen ersten offiziellen Besuch im Berliner Rathaus.

Intertexte
  • N. N.: Heute abend feierlicher Empfang im Rathaus: Der Volkskanzler trägt sich ins Goldene Buch ein. In: Der Angriff (Berlin) vom 24. 5. 1933, S. 1.
Zum Text
... weitergeht, wurde für den ersten Besuch des Reichskanzlers im Berliner Rathaus vorgekehrt, daß »zu beiden Seiten des Vestibüls Herolde in historischen Trach...

Absatz 13

Registereintrag

Ereignis: NS-Aufführung einer Goethe-Symphonie

(24. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Im Großen Konzerthaussaal in Wien bringt das NSBO-Orchester unter dem Dirigenten Josef Friedrich Gröger Josef Reiters Goethe-Symphonie zur Aufführung. Die DÖTZ ist begeistert.

Intertexte
  • Heinrich Damisch: Die Goethe-Symphonie. In: Deutschösterreichische Tages-Zeitung (Wien) vom 26. 5. 1933, S. 7.
Zum Text
...em Komponisten einer Goethe-Symphonie, die dem Führer gewidmet ist, zugejubelt, denn es grüßte mit dem Meister die großen Geister, denen sein Werk dient⁠ ⁠: ...

Absatz 16

Registereintrag

Ereignis: Ermordung des Anwalts Alfred Strauß

(24. 5. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der Münchener Anwalt Alfred Strauß, seit 27. März in Schutzhaft, wird im Konzentrationslager Dachau bei einem angeblichen Fluchtversuch durch zwei Schüsse in den Hinterkopf ermordet; sein Körper weist Spuren schwerer Misshandlungen auf. Seine Festnahme gilt als persönlicher Racheakt des NS-Ministers Hans Frank.

Quellen
  • Reinhard Weber: Das Schicksal der jüdischen Rechtsanwälte in Bayern nach 1933. München: Oldenbourg 2006, S. 53
Zum Text
...esen Amerika, ob er den Qualentod der Anwälte Günter Joachim und Alfred Strauß, die Hinschlachtung des Ministerpräsidenten Stelling, des halbblinden Paul v. ...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Gottfried Benns „Antwort an die literarischen Emigranten“

(24. 5. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Gottfried Benn antwortet mit einer Rundfunkansprache auf Klaus Manns Brief und nimmt Stellung: gegen Aufklärung, Humanismus und Demokratie, für das NS-Regime und die „Züchtung“ eines neuen Volkes.

Intertexte
  • Gottfried Benn: Antwort an die literarischen Emigranten. In: Deutsche Allgemeine Zeitung (Berlin) vom 25. 5. 1933, S. 1–2.
Weitere Ereignisse
  • Klaus Mann an Gottfried Benn
Kommentar
  • Gottfried Benn und Klaus Mann
Zum Text
..., zu der er gestellt wurde, hat er im Berliner Rundfunk zwischen Gebell geballt und in der ‚Deutschen Allgemeinen Zeitung‘ veröffentlicht, welche bekanntlich...

Absatz 19

Registereintrag

Ereignis: Der internationale P.E.N.-Kongress 1933

(25. 5. 1933 – 28. 5. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Im Stadttheater von Ragusa (Dubrovnik) findet von 25. bis 28. Mai der XI. Kongress des internationalen P.E.N.-Clubs statt. Wichtigster Programmpunkt sind die Vorgänge in Deutschland, im Zuge der Debatten verlässt die deutsche Abordnung unter Protest den Saal.

Quellen
  • Klaus Amann: P. E. N. Politik – Emigration – Nationalsozialismus. Ein österreichischer Schriftstellerclub. Wien, Köln u. Graz: Hermann Böhlaus Nachfolger 1984, S. 26–29
Kommentar
  • Die österreichische Delegation in Ragusa
  • Der P.E.N.-Club-Kongress in Ragusa
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Verordnung zum Schutz der Sittlichkeit

(26. 5. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

Das Dollfuß-Regime erlässt eine Verordnung, die u. a. das Publizieren von Nacktbildern sowie das Bewerben von Verhütungsmitteln stark einschränkt.

Links
  • ALEX: Verordnung der Bundesregierung vom 26. Mai 1933 zum Schutze der Sittlichkeit und der Volksgesundheit
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Absage Arturo Toscaninis

(28. 5. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Arturo Toscanini sagt seine Teilnahme an den Bayreuther Festspielen aufgrund der die sein „Gefühl als Künstler und Mensch verletzenden Geschehnisse“ in Deutschland ab.

Quellen
  • Oswald Georg Bauer: Die Geschichte der Bayreuther Festspiele. Bd. 1: 1850–1950. Berlin u. München: Deutscher Kunstverlag 2016, S. 492
Weitere Ereignisse
  • Bayreuther Festspiele 1933
Kommentar
  • Absage Toscaninis für die Bayreuther Festspiele
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Ermordung eines polnischen Gefangenen

(29. 5. 1933, Kategorien:
  • NS-Terror in Deutschland
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Im KZ Börnicke stirbt der polnische Staatsbürger Michael Kukurudza infolge schwerer Misshandlungen; die polnische Gesandtschaft verlangt Aufklärung über den Fall.

Quellen
  • Wolfgang Benz u. Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. München: C. H. Beck 2005, darin: Volker Bendig: Eintrag „Börnicke und Meissnershof“, S. 65–67, hier bes. S. 66
  • Auskunft Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Abteilung II,
Zum Text
...e Ursache⁠ ⁠: . . er ist an Herzschwäche gestorben und war übrigens staatenlos. Die meisten sterben eines natürlichen Todes. Oft wird Erschöpfung konstatiert...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Die „Tausend-Mark-Sperre“

(29. 5. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Hitler verhängt die „Tausend-Mark-Sperre“ für die Einreise nach Österreich; vor allem der Tourismus erfährt durch diese Wirtschaftssanktion empfindliche Einbußen.

Quellen
  • Gerhard Botz: Gewalt in der Politik. Attentate, Zusammenstöße, Putschversuche, Unruhen in Österreich 1918 bis 1938. 2. Aufl. München: Wilhelm Fink 1983, S. 215f.
Kommentar
  • Tausend-Mark-Sperre
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Gründung der „Österreichischen Legion“

(7. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Die „Österreichische Legion“ der SA, die aus Österreich geflohene Nationalsozialisten versammelt, wird gegründet; sie ist im Lager Lechfeld bei Augsburg untergebracht.

Quellen
  • Hans Schafranek: Söldner für den Anschluss. Die Österreichische Legion 1933–1938. Wien: Czernin 2011, S. 32–45
Kommentar
  • Die „Österreichische Legion“ 1933
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: ‚Einwandfreier‘ Selbstmord einer Reichstagsabgeordneten

(8. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Die sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Toni Pfülf begeht mit einem Schlafmittel Suizid. Dem ging ihr Protest gegen die sogenannte ‚Friedensrede‘ Hitlers voraus, die jedoch von ihrer Fraktion angenommen worden war. Das Vorliegen des Suizids wird in der entsprechenden offiziellen Meldung als „einwandfrei“ bezeichnet, was die Arbeiter-Zeitung zu Spekulationen über die Implikationen dieser Formulierung veranlasst.

Quellen
  • Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Bayerische Staatsbibliothek: Deutsche Biographie. URL: https://www.deutsche-biographie.de/home, darin: Antje Dertinger: Eintrag „Pfülf, Toni (Antonie)“ 2001. URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118740903.html
Intertexte
  • [Meldung von Wolffs Telegraphischem Bureau].
    Zit. z. B. in: N. N.: Flucht aus dem Dritten Reich. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 10. 6. 1933, S. 2.
Weitere Ereignisse
  • Zustimmung der SPD zur ‚Friedensrede‘
Zum Text
..., die Feststellung nicht ohne Eindruck⁠ ⁠: Es liegt einwandfrei Selbstmord vor. Entsprechende Aufklärung fand auch einer der Zwischenfälle auf dem Münchner G...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Deutschland auf der Internationalen Arbeitskonferenz

(8. 6. 1933 – 19. 6. 1933, Kategorien:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Der von Robert Ley angeführten deutschen Delegation gelingt es nicht, auf der Internationalen Arbeitskonferenz in Genf den erhofften außenpolitischen Erfolg für das Regime zu erreichen. Nachdem Ley von den Arbeiterdelegierten mehrheitlich boykottiert wird, nach Wortgefechten und nach einem Eklat wegen einer rassistischen Äußerung Leys reist die Delegation verfrüht ab, um Schlimmeres zu verhindern.

Quellen
  • Reiner Tosstorff: Die Konfrontation zwischen der Internationalen Arbeitsorganisation und den Nationalsozialisten 1933. In: Zeitgeschichte-online. Dezember 2013. URL: https://zeitgeschichte-online.de/themen/die-konfrontation-zwischen-der-internationalen-arbeitsorganisation-und-den,
Zum Text
... die Konzentrationslager anzusehen und sich ein Bild von Deutschland zu machen. Warum geht man auf so etwas nicht ein, natürlich unter der Bedingung, daß die...

Absatz 42

Registereintrag

Ereignis: Folterung eines bulgarischen Arztes

(6. 3. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Ein in Berlin tätiger Arzt bulgarischer Herkunft wird von der SA verhaftet und gefoltert; schwer verletzt wird er am darauffolgenden Tag ins Krankenhaus Scharnhorststraße überführt und dann – des fehlenden Tatverdachts wegen – entlassen. Ein ausführlicher Bericht erscheint im Manchester Guardian.

Intertexte
  • In a Brown House. A Doctor’s Story. II.–After Repeated Beatings. In: Manchester Guardian (Manchester) vom 9. 6. 1933, S. 11–12, hier S. 12.
    Zit. z. B. in: N. N.: Orgien sadistischer Blutgier. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 15. 6. 1933, S. 4.
  • N. N.: In a Brown House. A Doctor’s Story. II.–After Repeated Beatings. In: Manchester Guardian (Manchester) vom 9. 6. 1933, S. 11–12, hier S. 12.
Links
  • Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin: [Kurzbiographie Zhivko Dimitrov Angeluscheff]
Zum Text
...tperson fragte teilnehmend⁠ ⁠: Hat man Sie geschlagen⁠ ⁠? Ach, wie peinlich⁠ ⁠! Zuweilen wird nicht ohne Bedauern festgestellt, der Gesundheitszustand lasse ...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Ein holländischer Botschaftsangehöriger wird verprügelt

(9. 6. 1933, Kategorien:
  • NS-Terror in Deutschland
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

In Berlin wird der holländische Botschaftssekretär Adrianus Millenaar gemeinsam mit einem Landsmann von der SA verprügelt – die Begründung: Sie hätten die Fahne nicht gegrüßt. Das Auswärtige Amt muss eine offizielle Entschuldigung veröffentlichen.

Quellen
  • Adriana Millenaar Brown: An Unlikely Hero. Adrianus Millenaar. Dutch Farmer Turned Diplomat in World War II Europe. Manchester: Shires Press 2015, S. 91–92
Intertexte
  • N. N.: Holländischer Diplomat von Nazi insultiert. In: Der Wiener Tag (Wien) vom 9. 9. 1933, S. 7.
Zum Text
...prügelt und gefragt, »was sie denn als Ausländer in Deutschland zu tun hätten«. Triebhaft ist es, nicht geplant. Das wäre ja eine primitive Psychologie, welc...

Absatz 43

Registereintrag

Ereignis: Der katholische Gesellentag in München

(9. 6. 1933 – 11. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der Gesellentag des Katholischen Gesellenvereins in München wird, trotz umfassender Zugeständnisse der Veranstalter, von der SA attackiert, es kommt zu zahlreichen Übergriffen. Das abschließende Hochamt muss abgesagt werden, ein Geistlicher stirbt an Herzversagen.

Quellen
  • Heinz-Albert Raem: Katholischer Gesellenverein und deutsche Kolpingsfamilie in der Ära des Nationalsozialismus. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag 1982 (= Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen, Bd. 35), S. 47–73
Weitere Ereignisse
  • Tod Eduard Zinßers beim katholischen Gesellentag in München
Kommentar
  • Der Katholische Gesellenverein 1933
Zum Text
...e der Erregung über einen Zusammenstoß auf der Straße einem Schlaganfall erlag. Einer unnatürlichen Deutung desselben — mit Bruch der Schädelbasis — widerspr...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Tod Eduard Zinßers beim katholischen Gesellentag in München

(9. 6. 1933 – 11. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der Geistliche Eduard Zinßer stirbt während des von der SA gesprengten Gesellentags des Katholischen Gesellenvereins in München an Herzversagen.

Quellen
  • Heinz-Albert Raem: Katholischer Gesellenverein und deutsche Kolpingsfamilie in der Ära des Nationalsozialismus. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag 1982 (= Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B: Forschungen, Bd. 35), S. 47–73
Weitere Ereignisse
  • Der katholische Gesellentag in München
Kommentar
  • Der Katholische Gesellenverein 1933
Zum Text
...e der Erregung über einen Zusammenstoß auf der Straße einem Schlaganfall erlag. Einer unnatürlichen Deutung desselben — mit Bruch der Schädelbasis — widerspr...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Attentatsversuch auf Richard Steidle

(11. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Um 10 Uhr 30 abends verübt eine Gruppe nationalsozialistischer Attentäter, darunter SS-Angehöriger Werner von Alvensleben, einen Anschlag auf Richard Steidle. Sie lauern ihm vor seinem Wohnhaus in der Innsbrucker Leopoldstraße auf, die abgegebenen Schüsse verletzen ihn jedoch nur am Unterarm; einem Defekt des Revolvers verdankt er wahrscheinlich sein Leben. Die Attentäter entkommen nach Deutschland.

Quellen
  • Werner Schober: „Ein politisch verführter junger Mann?“ Werner von Alvensleben und das Attentat auf Richard Steidle (11. Juni 1933). In: Tiroler Heimat 76 (2012), S. 399–414, S. 401–404
Weitere Ereignisse
  • Festnahme Theodor Habichts
  • Reisepass für einen Attentäter
  • Rückkehr Werner von Alvenslebens nach Österreich
  • Festnahme Werner von Alvenslebens
Kommentar
  • Das Attentat auf Richard Steidle
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Ehrendoktorat für Max Reinhardt

(12. 6. 1933, Kategorie:
  • Kulturbetrieb der Zwischenkriegszeit
)

Max Reinhardt wird in Oxford das Ehrendoktorat verliehen.

Links
  • Neue Freie Presse vom 13. Juni 1933
Zum Text
..., nur bestärkt werden⁠ ⁠; und auch Oxford entbehrt ja nicht des Ehrendoktorats. (Selbst auf dem Boden ahnungsloser Pariser Toleranz können Faktoren, denen de...

Absatz 8

Registereintrag

Ereignis: Konspiratives Treffen vor einem Bombenanschlag

(12. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

In einer Wohnung in der Wiener Taborstraße findet ein konspiratives Treffen von Nationalsozialisten statt. Die Beteiligten werden von ihrem Scharführer darüber informiert, dass es sich bei ihrem für denselben Tag geplanten Anschlag auf das „Café Produktenbörse“ nicht wie erwartet um Brandstiftung, sondern um ein Bombenattentat handeln wird.

Intertexte
  • N. N.: Die Wiener Bombenattentate aufgeklärt. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 22. 6. 1933, S. 5.
Weitere Ereignisse
  • Versuchter Bombenanschlag auf das „Café Produktenbörse“
  • Urteil in einem „Bombenlegerprozess“
Zum Text
...hnen die Bombe, die er ihnen im Koffer mitgebracht hatte, und sie gefiel ihnen. Denn allegorisch wie die Lumpen sind, sind sie auch praktisch und wissen, was...

Absatz 63

Registereintrag

Ereignis: Versuchter Bombenanschlag auf das „Café Produktenbörse“

(12. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Die SS-Mitglieder Hugo Kary und Johann Ziegler legen eine Bombe im „Café Produktenbörse“ (Wien Leopoldstadt) unter dem Handelssaal der Börse für landwirtschaftliche Produkte; auf Grund eines technischen Gebrechens kommt es nicht zur Explosion.

Quellen
  • Georg Kastner: Gruß aus Hitler-Deutschland. Der NS-Terror in Österreich 1933–1938 und seine Opfer. Wien: new academic press 2019, S. 79–80
  • Christiane Rothländer: Die Anfänge der Wiener SS. Köln u. Wien: Böhlau 2012, S. 365–369
Weitere Ereignisse
  • Konspiratives Treffen vor einem Bombenanschlag
  • Urteil in einem „Bombenlegerprozess“
Kommentar
Zum Text
...en⁠ ⁠? Wo die Täter, die den Sprengkoffer in der Produktenbörse deponierten⁠ ⁠? Der eine schrieb aus Bayern, er habe jetzt einen fabelhaften Trainer, entwede...

Absatz 44

Registereintrag

Ereignis: Bombenanschlag auf den Juwelier Futterweit

(12. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Nationalsozialistische Attentäter werfen eine Bombe in das Geschäftslokal des Juweliers Futterweit im 12. Wiener Gemeindebezirk; beim Versuch, die Bombe hinauszutragen, wird der Juwelier Norbert Futterweit von der Explosion getötet. Auch der Pensionist Johann Hodik fällt ihr zum Opfer, des weiteren fordert der Anschlag mehrere Schwerverletzte.

Quellen
  • Georg Kastner: Gruß aus Hitler-Deutschland. Der NS-Terror in Österreich 1933–1938 und seine Opfer. Wien: new academic press 2019, S. 78–79
Kommentar
Zum Text
... Futterweit aus Parteihaß, Reklamesucht oder Hysterie selbst zerrissen habe⁠ ⁠: Hat man Angst, einen zweiten Meller-Skandal heraufzubeschwören, bei dem statt...

Absatz 44

...er Morde schlug⁠ ⁠; der Getöteten und Verstümmelten im Wiener Juwelierladen⁠ ⁠; des greisen Rabbiners, der in Oberwiesenfeld das Hinrichtungsspiel erlitt, bi...

Absatz 60

Registereintrag

Ereignis: Festnahme Theodor Habichts

(12. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Als Reaktion auf den Anschlag auf Richard Steidle wird Theodor Habicht, der Landesinspektor und Parteiführer der NSDAP in Österreich, festgenommen und ausgewiesen.

Quellen
  • Dieter Anton Binder: Dollfuß und Hitler. Über die Außenpolitik des autoritären Ständestaates in den Jahren 1933/34. Graz: dbv-Verlag für die Technische Universität Graz 1979 (= Dissertationen der Universität Graz, Bd. 43), S. 127
Weitere Ereignisse
  • Attentatsversuch auf Richard Steidle
Kommentar
  • Die ‚Mission‘ Habichts
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Bombenanschlag auf das „Haus aller Kleinigkeiten“ auf der Wieden

(13. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Nachdem schon in den Wochen davor die Auslagen mit antisemitischen Parolen und Hakenkreuzen beschmiert worden waren, legen die Nationalsozialisten Ernst Happach und Robert Jatsch in den frühen Morgenstunden eine Bombe im Eingangsbereich des Kaufhauses „H.A.K.“ auf der Wieden. Die Explosion verursacht großen Sachschaden. Zuvor war ein Anschlag auf die Heimwehrkaserne Favoriten geplant, wegen der dortigen Bewachung aber nicht durchgeführt worden.

Quellen
  • Christiane Rothländer: Die Anfänge der Wiener SS. Köln u. Wien: Böhlau 2012, S. 360, 370
Kommentar
Zum Text
...ine Höllenmaschine ins Portal des Einheitswarenhauses auf der Wieden legten⁠ ⁠? Wo die Täter, die den Sprengkoffer in der Produktenbörse deponierten⁠ ⁠? Der ...

Absatz 44

Registereintrag

Ereignis: Oswald Spengler lehnt ab

(14. 6. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Oswald Spengler lehnt das Angebot eines Lehrstuhls für Kultur- und Universalgeschichte in Leipzig ab.

Quellen
  • Deutsches Historisches Museum, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland u. Bundesarchiv (Hg.): LEMO – Lebendiges Museum Online. [Relaunch 2014]. URL: https://www.dhm.de/lemo, darin: Daniel Wosnitzka: Eintrag „Oswald Spengler 1880–1936“. 2014. URL: https://www.dhm.de/lemo/biografie/oswald-spengler.html
Zum Text
...res mehr herbeisehnen als ich. Man hat ihm die Lehrkanzel in Leipzig angeboten. Er versteht die Untergangster des Abendlandes, und sie verstehen ihn. Seine e...

Absatz 18

Registereintrag

Ereignis: Tod eines Rayonsinspektors

(14. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Während der NS-Terrorwelle in Österreich stirbt in Wien der Rayonsinspektor der Sicherheitswache Friedrich Flassak. In der Presse wird Überanstrengung als Todesursache kolportiert.

Quellen
  • Auskunft Landespolizeidirektion Wien, Referat LA 3 Ausstattung und Bibliothek, Fachbereich LA 3.2 Amtsbibliothek,
Intertexte
  • N. N.: Ein Wachmann stirbt an den Folgen der Ueberanstrengung. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 15. 6. 1933, S. 6.
Zum Text
...im Dienst. Kein Zweifel⁠ ⁠: er ist an den Folgen der Überanstrengung gestorben. Und nach dem aufregenden Fund einer Sache, die — denn das gibt’s auch⁠ ⁠! — n...

Absatz 56

Registereintrag

Ereignis: Fund von drei gefesselten Wasserleichen

(19. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Neustädtl bei Zwickau werden drei Wasserleichen gefunden, die aneinander gefesselt und mit Steinen beschwert sind. Zeitungsmeldungen vermuten u. a. ein Verbrechen der SA und bezweifeln die Darstellung der Polizei, es könnte sich um gemeinsam verübten Selbstmord handeln.

Intertexte
  • N. N.: Greuel des Dritten Reiches. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 23. 6. 1933, S. 2.
Zum Text
...findung dreier aneinander geketteten und mit Steinen beschwerten Wasserleichen. Durch alle Fassungen, in denen solche Unfälle berichtet werden, klingt ein eh...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Handgranatenanschlag in Krems

(19. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Um 16 Uhr 30 marschiert ein 56 Mann starker Trupp Hilfspolizisten vom Übungsschießen am Egelsee zurück nach Krems. Beim Passieren einer Böschung werden von Herbert Mosel und Adolf Weichselbaum drei Handgranaten in die Gruppe geworfen. Ein Hilfspolizist wirft eine davon aufs freie Feld, die anderen beiden Granaten verletzen 32 Personen, die Hälfte davon schwer. Am 6. 7. stirbt Hilfspolizist Franz Blamoser an seinen Verletzungen. Direkte Folge des Attentats ist das Verbot der NSDAP am selben Tag.

Quellen
  • Gerhard Botz: Gewalt in der Politik. Attentate, Zusammenstöße, Putschversuche, Unruhen in Österreich 1918 bis 1938. 2. Aufl. München: Wilhelm Fink 1983, S. 217
  • Georg Kastner: Gruß aus Hitler-Deutschland. Der NS-Terror in Österreich 1933–1938 und seine Opfer. Wien: new academic press 2019, S. 82
Kommentar
Links
  • ALEX – Bundesgesetzblatt vom 20. 6. 1933
Zum Text
...⁠; des Zugs der Kremser Hilfspolizei, in den der feigste aller Morde schlug⁠ ⁠; der Getöteten und Verstümmelten im Wiener Juwelierladen⁠ ⁠; des greisen Rabbi...

Absatz 60

Registereintrag

Ereignis: Einlieferung Hermann Lüdemanns ins Konzentrationslager Dürgoy

(20. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Der ehemalige Oberpräsident von Niederschlesien wird verhaftet und ins KZ Dürgoy eingeliefert, von wo aus Polizeipräsident Edmund Heines ihn in einem Triumphzug durch die Stadt und an seinen ehemaligen Amtssitz führt; Heines lässt ihn, wie etwa die Arbeiter-Zeitung kolportiert, von seinen ehemaligen Beamten bespucken.

Quellen
  • Rolf Fischer: Hermann Lüdemann und die deutsche Demokratie. Neumünster: Wachholtz 2006, S. 89–91
Kommentar
  • Hermann Lüdemann im KZ
Links
  • Arbeiter-Zeitung vom 12. August 1933
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Brandstiftung bei der Hakoah

(20. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Vier Nationalsozialisten legen Zeitungsberichten zufolge beim Wiener jüdischen Sportverein Hakoah in der Krieau Feuer. Dabei schießen sie auch einen Wachhund an, der in den frühen Morgenstunden den Gnadenschuss erhält.

Intertexte
  • N. N.: Brandstiftung bei der „Hakoah“. Vier Nazi verhaftet – Der treue Hund des Platzmeisters. In: Der Wiener Tag (Wien) vom 26. 6. 1933, S. 2.
Zum Text
...nd schwere Verletzungen erlitten hatte, durch einen Gnadenschuß getötet werden. Und das Andenken dieses⁠ ⁠: Durch ein Mißverständnis wurde mir mein Mann...

Absatz 60

Registereintrag

Ereignis: Köpenicker Blutwoche

(21. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Berlin-Köpenick beginnt die sogenannten ‚Köpenicker Blutwoche‘: Die SA führt an ihren politischen Gegnern zahlreiche Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Folterungen durch; mindestens 22 Menschen werden ermordet, noch Wochen später werden Leichen geborgen.

Quellen
  • Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow. 2. Aufl. Berlin: Gedenkstätte Deutscher Widerstand 2010 (= Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945, Bd. 9), S. 23–38
Weitere Ereignisse
  • Ermordung Johannes Stellings
  • Ermordung Paul von Essens
  • Die „Massakrierung des Mädchens“
Kommentar
  • Die ‚Köpenicker Blutwoche‘
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Ermordung Johannes Stellings

(22. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

SPD-Politiker und stv. Bundesvorsitzender des Reichsbanners Johannes Stelling wird nach schwersten Misshandlungen im Amtsgerichtsgefängnis Köpenick erschossen, sein Leichnam in einen Sack vernäht und in der Dahme versenkt, Anfang Juli jedoch von Arbeitern gefunden.

Quellen
  • Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow. 2. Aufl. Berlin: Gedenkstätte Deutscher Widerstand 2010 (= Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945, Bd. 9), S. 32
Weitere Ereignisse
  • Köpenicker Blutwoche
  • Leichenzug für Johannes Stelling und Paul von Essen
Zum Text
...Joachim und Alfred Strauß, die Hinschlachtung des Ministerpräsidenten Stelling, des halbblinden Paul v. Essen und all der Blutzeugen von Köpenick, ob er insb...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Ermordung Paul von Essens

(22. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

SPD-Politiker und Reichsbanner-Mitglied Paul von Essen wird nach schwersten Misshandlungen im Amtsgerichtsgefängnis Köpenick erschossen, sein Leichnam in einen Sack vernäht und in der Dahme versenkt, Anfang Juli jedoch von Arbeitern gefunden.

Quellen
  • Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow. 2. Aufl. Berlin: Gedenkstätte Deutscher Widerstand 2010 (= Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945, Bd. 9), S. 32
Weitere Ereignisse
  • Köpenicker Blutwoche
  • Leichenzug für Johannes Stelling und Paul von Essen
Zum Text
... Hinschlachtung des Ministerpräsidenten Stelling, des halbblinden Paul v. Essen und all der Blutzeugen von Köpenick, ob er insbesondere die Massakrierung des...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Die „Massakrierung des Mädchens“

(22. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Zeugenaussagen und Medienberichten zufolge wird im Amtsgerichtsgefängnis Köpenick ein neunzehnjähriges Mädchen gedemütigt und bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen.

Intertexte
  • N. N.: Das Grauen von Köpenick. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 29. 7. 1933, S. 3.
Weitere Ereignisse
  • Köpenicker Blutwoche
Zum Text
... der Blutzeugen von Köpenick, ob er insbesondere die Massakrierung des Mädchens unter den noch nicht zwanzig Fällen berücksichtigt hat⁠ ⁠; und ob er sich bei...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Verbot der Sozialdemokratie in Deutschland

(22. 6. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands wird verboten.

Zum Text
...n Raum für die erschütterndsten Dokumente von Unglück und Ende der Bruderpartei, von den unsäglichen Leiden ihrer Gefangenen⁠ ⁠; und auch für die Aussage ein...

Absatz 55

Registereintrag

Ereignis: Aberkennung der NSDAP-Mandate im Niederösterreichischen Landtag

(23. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Als erstes Bundesland beschließt der Niederösterreichische Landtag per Verfassungsgesetz die Aberkennung der NSDAP-Mandate.

Quellen
  • Franz Schausberger: Ins Parlament, um es zu zerstören. Das parlamentarische Agi(ti)eren der Nationalsozialisten in den Landtagen von Wien, Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg nach den Landtagswahlen 1932. 2. Aufl. Wien, Köln u. Weimar: Böhlau 2012 (= Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Bd. 1), S. 371–372
Kommentar
  • Die „legale Offensive“ gegen die NSDAP in den Landtagen
Zum Text
...e nicht endlich doch hätte helfen müssen, es aus den Parlamenten hinauszujagen, sie hielte in Verfassungstreue zu ihm und stimmte gemeinsam gegen die »Schlep...

Absatz 56

Registereintrag

Ereignis: Fliegerraid über Linz

(23. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Ein Flugzeug aus Deutschland wirft über Linz Flugblätter ab; sie beinhalten Beschuldigungen des Landesleiters Alfred Proksch, die Regierung Dollfuß habe nun die NSDAP, die bis dato streng legal vorgegangen sei, zur Anwendung nicht gesetzmäßiger Mittel gezwungen. In den kommenden Wochen finden zahlreiche weitere illegale Überflüge und Flugblattabwürfe statt.

Quellen
  • Bundeskommissariat für Heimatdienst (Hg.): Beiträge zur Vorgeschichte und Geschichte der Julirevolte. Herausgegeben auf Grund amtlicher Quellen. Wien: Selbstverlag des Bundeskommissariates für Heimatdienst 1934, S. 28f.
  • Simon Ganahl: Karl Kraus und Peter Altenberg. Eine Typologie moderner Haltungen. Konstanz: Konstanz University Press 2015, S. 94
Kommentar
  • Illegale Propagandaflüge über Österreich
Zum Text
...at, während deutsche Flugzeuge Österreich angeblich mit Flugzetteln überziehen. Dagegen dürfte die Behauptung, daß der Retter die Nachricht von der Anzündung...

Absatz 61

Registereintrag

Ereignis: „Ausländische Flugzeuge“ über Berlin?

(23. 6. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Zeitungsmeldungen zufolge werfen „ausländische Flugzeuge“ über Berlin „gegen die Reichsregierung“ gerichtete Flugblätter ab. Während Göring das zum Anlass für die Forderung nach deutschem Luftschutz nimmt, wird in nicht-deutschen Medien davon ausgegangen, dass der Vorfall frei erfunden ist: Eine Münchner Nachrichtenagentur habe die Meldung bereits 20 Minuten vor der angeblichen Sichtung der Flugzeuge herausgegeben.

Quellen
  • Cuno Horkenbach: Das Deutsche Reich von 1918 bis heute. Bd. 4: 1933. Januar–Juli Berichtsheft 1933. Berlin: Verlag für Presse, Wirtschaft und Politik 1935, S. 261
Intertexte
  • N. N.: Fremde Flugzeuge über Berlin. Flugblätter gegen die Reichsregierung abgeworfen. In: Der Wiener Tag (Wien) vom 24. 6. 1933, S. 1.
  • N. N.: Hitler Stages Air Raid on Berlin. Planes Which No One Saw Drop Leaflets On Capital. Nazis Bomb Dollfuss With Pamphlets. In: Daily Herald (London) vom 24. 6. 1933, S. 1.
Zum Text
...den Flugzeuge schon zwanzig Minuten bevor sie niemand sah, bekannt gegeben hat, während deutsche Flugzeuge Österreich angeblich mit Flugzetteln überziehen. D...

Absatz 61

Registereintrag

Ereignis: Flucht Alfred Prokschs nach München

(24. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Alfred Proksch, Landesleiter der österreichischen NSDAP, flieht nach dem Parteiverbot am 24. Juni nach München. Ende Juli kolportieren die Medien die gerichtliche Aberkennung seiner Pensionsansprüche wegen Dienstverweigerung.

Quellen
  • Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Bayerische Staatsbibliothek: Deutsche Biographie. URL: https://www.deutsche-biographie.de/home, darin: Hermann Weiß: Eintrag „Proksch, Alfred“. 2001. URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz97509.html
Links
  • Arbeiter-Zeitung vom 30. Juli 1933
Zum Text
...r Ausdruck der Wahrheit. Und mit dem Gehalt geht oft noch die Pension verloren. Doch warum macht man nicht wenigstens beim Herrn Ley die Probe, der zwar ein ...

Absatz 42

Registereintrag

Ereignis: Ansprache Dollfuß’ am ‚Volkstag‘

(24. 6. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

In der Wiener Engelmannarena spricht Dollfuß im Rahmen des christlichsozialen ‚Volkstages‘ über die Wiedereinführung der Todesstrafe und klagt, die Nationalsozialisten würden ihm beim Kampf gegen den Marxismus in den Rücken fallen.

Intertexte
  • N. N.: Die Regierung hält sich streng an die Verfassung. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 25. 6. 1933, S. 6.
Links
  • Reichspost vom 25. Juni 1933
Zum Text
...h an den Leerlauf gemahnt hätte. Dagegen wird von einer Rede des Bundeskanzlers, der zur Zeit keine anderen Sorgen zu haben scheint, kurz vermerkt⁠ ⁠: Haupts...

Absatz 55

Registereintrag

Ereignis: Ernst Rüdiger von Starhemberg klagt an

(24. 6. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

Im Rahmen einer Heimwehrkundgebung in Waidhofen an der Ybbs hält Ernst Rüdiger von Starhemberg eine Rede. Er wirft den österreichischen Nationalsozialisten und dem deutschen Regime sowie Adolf Hitler die nationalsozialistischen Gewaltakte der jüngsten Vergangenheit vor, ebenso antiösterreichische Hetze und dass Hitler „unter nationaler Maskierung das deutsche Volk dem Bolschewismus in die Arme führt“.

Links
  • Neues Wiener Tagblatt vom 26. Juni 1933
Zum Text
...twicklung, auch kein aufgelebter Bürgermeister Vorlauf durchzuhalten vermöchte. (Eher könnten sie sich mit den Rhetorikern Winkler und Schumy vergleichen, de...

Absatz 57

Registereintrag

Ereignis: Goebbels verbietet „reaktionäre Berichterstattung“

(26. 6. 1933 – 27. 6. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Per Runderlass verbietet Goebbels, in Presseberichten über Veranstaltungen der Reichsregierung Ausdrücke zu verwenden, die auf den unterschiedlichen gesellschaftlichen Status der Anwesenden – Klassenunterschiede – verweisen.

Intertexte
  • Joseph Goebbels: [Erlass].
    Zit. z. B. in: N. N.: „Es gibt keine Klassen mehr!“. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 28. 6. 1933, S. 6.
Zum Text
... sich die soeben Emporgelangten getroffen fühlen könnten. (Hauptsächlich Goering, der sie eben darum immer wie...

Absatz 27

Registereintrag

Ereignis: Seldtes Huldigung

(26. 6. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Am Magdeburger Domplatz hält Stahlhelmführer Franz Seldte eine Ansprache, in der er Hindenburg und Hitler die Treue gelobt. Wenige Tage davor hatte die Eingliederung des Stahlhelm in die SA begonnen.

Quellen
  • Michael Grüttner: Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. Bd. 19: Das Dritte Reich 1933–1939. 10., völlig neu bearb. Aufl. Hg. v. Wolfgang Benz. Stuttgart: Klett-Cotta 2014, S. 60
Intertexte
  • N. N.: Das Treuegelöbnis des Stahlhelms. Reichsminister Seldte vorbehaltlos hinter dem Führer. In: Völkischer Beobachter (Berliner Ausgabe, Berlin) vom 27. 6. 1933, S. [1].
Zum Text
...n geht’s dreckig, erklärt Goebbels, drinnen drunter und drüber. Seldte huldigt, Hugenberg ward vom Teufel geholt, Papen soll sich als Herrenreiter produziere...

Absatz 63

Registereintrag

Ereignis: Rücktritt Alfred Hugenbergs und Auflösung der DNVP

(27. 6. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Der nach der Londoner Weltwirtschaftskonferenz politisch schwer angeschlagene DNVP-Vorsitzende Alfred Hugenberg gibt seinen Rücktritt als Minister für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ernährung bekannt. Am selben Tag löst sich seine Partei auf.

Quellen
  • John A. Leopold: Alfred Hugenberg. The Radical Nationalist Campaign Against the Weimar Republic. New Haven (Connecticut): Yale University Press 1977, S. 151–163
Kommentar
  • Politisches Ende Alfred Hugenbergs und Ende der DNVP
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Hitler besucht Hindenburg

(29. 6. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Hitler besucht Hindenburg auf Gut Neudeck, dem Sommersitz des Reichspräsidenten. Das Itinerar für diesen Tag verzeichnet eine Kutschfahrt durch Wiesen und Wälder.

Quellen
  • Harald Sandner: Hitler. Das Itinerar. Aufenthaltsorte und Reisen von 1889 bis 1945. Bd. 2: 1928–1933. Berlin: Berlin Story 2016, S. 1069
Zum Text
...anzler Adolf Hitler haben durch ihr in Neudeck besiegeltes Vertrauensverhältnis dem ganzen deutschen Volke ein leuchtendes Beispiel der Einigkeit gegeben, da...

Absatz 41

Registereintrag

Ereignis: Gottfried Feder wird Wirtschaftsstaatssekretär

(29. 6. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Im Zuge der Neubesetzungen nach dem Ausscheiden Hugenbergs wird Gottfried Feder Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium.

Intertexte
  • N. N.: Hugenbergs Nachfolger ernannt. Walter Darré Ernährung / Kurt Schmitt Wirtschaft / Gottfried Feder Staatssekretär. In: Prager Tagblatt (Prag) vom 30. 6. 1933, S. 1.
Zum Text
...hreiber zur Meisterung so realer Verhältnisse wie der wirtschaftlichen berufen. Jedem, der danach noch eine Frage haben wird, kann allenfalls mit dem Beschei...

Absatz 39

Registereintrag

Ereignis: Rücktritt des Physikers Otto Stern

(29. 6. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Der Hamburger Physikprofessor verzichtet auf die Ausnahme für Kriegsteilnehmer und erklärt telegrafisch – er befindet sich gerade in der Schweiz – seinen Rücktritt.

Kommentar
  • Proteste von Seiten der gelehrten Welt
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Reisepass für einen Attentäter

(30. 6. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Die Polizeidirektion München stellt für Werner von Alvensleben einen gefälschten Pass aus, um ihm, der nach dem Attentat auf Steidle nach Deutschland geflohen war, die Wiedereinreise nach Österreich zu ermöglichen – unter Erlassung der 1000 Mark Einreisegebühr.

Quellen
  • Bundeskommissariat für Heimatdienst (Hg.): Beiträge zur Vorgeschichte und Geschichte der Julirevolte. Herausgegeben auf Grund amtlicher Quellen. Wien: Selbstverlag des Bundeskommissariates für Heimatdienst 1934, S. 43
  • Werner Schober: „Ein politisch verführter junger Mann?“ Werner von Alvensleben und das Attentat auf Richard Steidle (11. Juni 1933). In: Tiroler Heimat 76 (2012), S. 399–414, S. 404–406
Weitere Ereignisse
  • Attentatsversuch auf Richard Steidle
  • Rückkehr Werner von Alvenslebens nach Österreich
  • Festnahme Werner von Alvenslebens
Kommentar
  • Das Attentat auf Richard Steidle
Zum Text
... als mit der Absperrung der Grenze, mit der Ausreisebewilligung für Attentäter, mit der Aufstellung einer Legion, mit der Revoltierung eines Landes, von dem ...

Absatz 44

... deren Härte beklagt wird, in solchen berücksichtigungswerten Fällen aufzuheben und schließlich die Feststellung durchzuführen, daß es nicht wahr sei. Währen...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Ein kurzlebiges „Friedensangebot“

(3. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Die offiziöse „Außenpolitische Korrespondenz“ publiziert einen Text, der als deutsches Friedensangebot an Österreich gelesen werden kann. Berichtet wird von einer Entspannung im Verhältnis zwischen Österreich und Deutschland, die auf „Österreichs Schritte auf dem Wege des Autoritätsstaates“ sowie auf Österreichs Berufung auf seine „deutsche Mission“ zurückgeführt wird; niemand in Deutschland denke an die Gleichschaltung oder den Anschluss Österreichs. Kurz darauf wird die Meldung zurückgezogen, es habe sich um eine Privatmeinung gehandelt.

Intertexte
  • N. N.: Das mysteriöse Friedensangebot. In: Reichspost (Wien) vom 7. 7. 1933, S. 1.
Links
  • Reichspost vom 5. Juli 1933
Zum Text
... andere war, das offizielle Friedensanbot als nicht offiziell widerrufen wurde und durch die offiziellere Sendung ersetzt, in der die Briganten der Polizei ...

Absatz 52

Registereintrag

Ereignis: Rückkehr Werner von Alvenslebens nach Österreich

(4. 7. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Werner von Alvensleben kehrt zurück nach Österreich, um weitere Anschläge zu verüben, unter anderem auf Sicherheitsminister Emil Fey.

Quellen
  • Werner Schober: „Ein politisch verführter junger Mann?“ Werner von Alvensleben und das Attentat auf Richard Steidle (11. Juni 1933). In: Tiroler Heimat 76 (2012), S. 399–414, S. 404–406
Weitere Ereignisse
  • Reisepass für einen Attentäter
  • Attentatsversuch auf Richard Steidle
  • Festnahme Werner von Alvenslebens
Kommentar
  • Das Attentat auf Richard Steidle
Zum Text
...d bade. Einen kriegte man erst, als er mit falschem Paß zur Reprise heimkehrte. Die vollkommene Überführung parteiamtlicher Bombenwerfer aber — was bedeutet ...

Absatz 44

Registereintrag

Ereignis: Ende der Zentrumspartei

(5. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Nachdem die NSDAP sie nicht zuletzt durch die Konkordatsverhandlungen sukzessive ihres Rückhalts bei der katholischen Wählerschaft beraubt und Goebbels öffentlich ihr Ende gefordert hatte, gibt die Zentrumspartei ihre Selbstauflösung bekannt.

Links
  • LEMO: Die Deutsche Zentrumspartei (Zentrum)
Zum Text
...m Politischen so leicht wie im Sozialen ab. Als das Zentrum seinen Leiden erlag erfolgte die Auflösung im Einvernehmen mit dem Überwinder, und die Toten ge...

Absatz 58

Registereintrag

Ereignis: Olaf Gulbranssons Ausstellung wird geschlossen

(6. 7. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Obwohl Olaf Gulbransson politischer Opportunist ist, wird eine Ausstellung des Simplicissimus-Zeichners von den Machthabern nach nur einem Tag geschlossen.

Quellen
  • Gerd Holzheimer: Olaf Gulbransson. Eine Biographie. München: Allitera 2021, S. 207–209
Kommentar
  • Die Simplicissimus-Zeichner Gulbransson und Heine
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Hitler an die Reichsstatthalter

(6. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

In einer Rede vor den Reichsstatthaltern erklärt Hitler die Revolution für beendet.

Intertexte
  • N. N.: Die Angst vor der „zweiten Revolution“. Hitler gegen Programme und Theorien. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 8. 7. 1933, S. 1.
Zum Text
...h die Evolution durchzusetzen beginnt, die als »sicheres Bett« empfohlen wurde. Daß die Kommissare verschwinden müssen, weil ihre »dauernden Eingriffe in die...

Absatz 62

Registereintrag

Ereignis: Festnahme eines Stahlhelmführers

(9. 7. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Der Oldenburger Stahlhelm-Kreisgruppenführer Adolf Jacobi wird Zeitungsberichten zufolge seines Benehmens gegenüber SA und SS wegen in ‚Schutzhaft‘ genommen.

Intertexte
  • N. N.: Festnahme eines Stahlhelmführers. Ein Zwischenfall in Oldenburg. In: Vossische Zeitung (Berlin) vom 10. 7. 1933 (Abend-Ausgabe), S. 2.
Zum Text
...ppenführer wegen Mangels an Takt ins Konzentrationslager gebracht werden mußte, hatte er doch durch sein Benehmen gegenüber den diensttuenden SA.- und SS.-Mä...

Absatz 63

Registereintrag

Ereignis: Öffentliche Demütigung einer Geisel

(10. 7. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Helena Ludwig wird in Pirmasens als Geisel in Schutzhaft genommen, um ihren geflohenen Mann, den örtlichen SPD-Vorsitzenden und Stadtradt Adolf Ludwig, zur Rückkehr zu zwingen. Vor dem Antritt der Schutzhaft wird sie Zeitungsberichten zufolge von der SA durch die Straßen der Stadt geführt.

Links
  • Salzburger Wacht vom 12. Juli 1933
  • Die Stunde vom 15. Juli 1933
Zum Text
...ens geschleift wurde, damit der entflohene Vater zu seinen Mördern zurückkehre. Und auch dieser Kreatur Gottes⁠ ⁠: . . und versuchten mit petroleumgetränkten...

Absatz 60

Registereintrag

Ereignis: Eröffnung eines Lagers für angehende Juristen

(10. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

In Jüterbog wird ein Referendarlager – später: „Gemeinschaftslager Hanns Kerrl“ – eröffnet, dessen verpflichtender Besuch die angehenden Juristen an das Gemeinschaftsleben, den ‚Führergedanken‘, den ‚SA-Geist‘ und die Wehrertüchtigung heranführen soll.

Quellen
  • Folker Schmerbach: Das „Gemeinschaftslager Hanns Kerrl“ für Referendare in Jüterbog 1933–1939. Tübingen: Mohr Siebeck 2008, S. 19–24
Zum Text
...slager für die heranwachsende Richtergeneration ist in Jütebog eröffnet worden, und während Assistenzärzte ihre Vorgesetzten verhaften, die durch wissenschaf...

Absatz 63

Registereintrag

Ereignis: Leichenzug für Johannes Stelling und Paul von Essen

(12. 7. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Eine große Menschenmenge gibt Johannes Stelling und Paul von Essen auf dem Weg zum Weddinger Krematorium das letzte Geleit. Der Leichenzug ist zugleich Demonstration des Widerstands. Der dabei geäußerte, in Zeitungen kolportierte Ruf eines Teilnehmers „Wir werden euch rächen!“ wird vom Regime geahndet und mit sieben Monaten Gefängnis bestraft.

Quellen
  • Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow. 2. Aufl. Berlin: Gedenkstätte Deutscher Widerstand 2010 (= Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945, Bd. 9), S. 62
Intertexte
  • N. N.: Köpenick. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 15. 7. 1933, S. 3.
Zum Text
...tternde Schilderung der Tat von Köpenick und die Beschreibung eines Leichenzugs⁠ ⁠: Kein Wort hatte in den Zeitungen gestanden. Wer dem andern sagte, daß heu...

Absatz 55

Registereintrag

Ereignis: Verhaftung von Verwandten Philipp Scheidemanns

(13. 7. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Fünf Verwandte des Sozialdemokraten Philipp Scheidemann, der schon Anfang März geflohen war, werden als Reaktion auf die (entstellte) Publikation eines seiner Artikel in der New York Times als Geiseln in Konzentrationslager gebracht.

Quellen
  • Christian Gellinek: Philipp Scheidemann. Eine biographische Skizze. Köln, Weimar u. Wien: Böhlau 1994, S. 70–71
  • Cuno Horkenbach: Das Deutsche Reich von 1918 bis heute. Bd. 4: 1933. Januar–Juli Berichtsheft 1933. Berlin: Verlag für Presse, Wirtschaft und Politik 1935, S. 284
Zum Text
...erhaftung von Verwandten Entflohener, Anordnung zur Erhebung des rechten Armes, Erschießung auf der Flucht. Wie lange noch⁠ ⁠? Die Handlung ...

Absatz 64

Registereintrag

Ereignis: Hitlergruß obligatorisch

(14. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Zwei Rundschreiben des Reichsinnenministers Frick ergehen, in denen erstens die Behörden angewiesen werden, ihren Beamten den Hitlergruß vorzuschreiben, und zweitens darauf hingewiesen wird, dass der Arm beim Deutschland- und beim Horst-Wessel-Lied von all jenen zu heben ist, die nicht den Verdacht einer regimekritischen Haltung auf sich ziehen wollen.

Quellen
  • Cuno Horkenbach: Das Deutsche Reich von 1918 bis heute. Bd. 4: 1933. Januar–Juli Berichtsheft 1933. Berlin: Verlag für Presse, Wirtschaft und Politik 1935, S. 284
Zum Text
...epflicht für mit Erbkrankheit Behaftete, Verhaftung von Verwandten Entflohener, Anordnung zur Erhebung des rechten Armes, Erschießung auf der Flucht. Wie lan...

Absatz 64

Registereintrag

Ereignis: Beschluss zahlreicher neuer Gesetze im deutschen Reichstag

(14. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Im deutschen Reichstag wird eine Reihe von Gesetzen beschlossen, darunter das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien, das Gesetz über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens, das Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit sowie das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses.

Links
  • ALEX: Gesetz gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933
  • ALEX: Gesetz über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juli 1933
  • ALEX: Gesetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit vom 14. Juli 1933
  • ALEX: Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses vom 14. Juli 1933
Zum Text
...g der Musiker in die Fachschaft, Anmeldepflicht für mit Erbkrankheit Behaftete, Verhaftung von Verwandten Entflohener, Anordnung zur Erhebung des rechten Arm...

Absatz 64

Registereintrag

Ereignis: Der Viermächtepakt

(15. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Der auf europäische Zusammenarbeit und Friedenspolitik ausgerichtete Viermächtepakt zwischen Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland wird in Rom paraphiert.

Quellen
  • Helmuth K. G. Rönnefarth u. Heinrich Euler (Bearb.): Konferenzen und Verträge. Vertrags-Ploetz. Ein Handbuch geschichtlich bedeutsamer Zusammenkünfte und Vereinbarungen. Teil II, Bd. 4: Neueste Zeit 1914–1959. 2., erw. u. veränd. Aufl. Würzburg: A. G. Ploetz 1959, S. 124–125
Kommentar
  • Der „Viermächtepakt“
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Festnahme Werner von Alvenslebens

(18. 7. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Werner von Alvensleben wird in einem Weinhaus in der Wiener Inneren Stadt festgenommen, in seinem Besitz findet sich ein Pass auf den Namen „Fritz Steigers“, ausgestellt von der Polizeidirektion München.

Quellen
  • Werner Schober: „Ein politisch verführter junger Mann?“ Werner von Alvensleben und das Attentat auf Richard Steidle (11. Juni 1933). In: Tiroler Heimat 76 (2012), S. 399–414, S. 404–406
Weitere Ereignisse
  • Reisepass für einen Attentäter
  • Attentatsversuch auf Richard Steidle
  • Rückkehr Werner von Alvenslebens nach Österreich
Kommentar
  • Das Attentat auf Richard Steidle
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Kundgebung im Münchner Bürgerbräukeller

(18. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

‚Wehrkreispfarrer‘ Ludwig Müller hält im Münchner Bürgerbräukeller einen Vortrag über Die evangelische Kirche im neuen Staat.

Intertexte
  • N. N.: Aufruf an alle Protestanten Münchens. In: Münchener Neueste Nachrichten (München) vom 18. 7. 1933.
Zum Text
...rt aus — ein Wunder sehe und sich als ein von Gott berufenes Werkzeug empfinde. Doch die SA. — wie will sie nun vollbringen⁠ ⁠? Anders als begonnen⁠ ⁠? Nicht...

Absatz 64

Registereintrag

Ereignis: Misshandlung von Juden auf einem SA-Sportplatz in Nürnberg

(20. 7. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Nürnberg werden ca. 300 Juden, zumeist Mitglieder der Loge B’nai B’rith, von der SA festgenommen und zu einem Sportplatz verbracht, wo sie neben anderen Torturen dazu gezwungen werden, mit den Zähnen Gras zu rupfen.

Quellen
  • Bernhard Kolb: Die Juden in Nürnberg 1839–1945 [1946]. Bearb. v. Gerhard Jochem. URL: http://www.rijo.homepage.t-online.de/pdf/DE_NU_JU_kolb_text.pdf(zuletzt aufgerufen am 21. 7. 2022), S. 22
Zum Text
...t, daß Gefangene mit den Zähnen Gras rupfen müssen (bevor’s zur Metapher wird); daß das Scheusal von Breslau, der Mörder und Polizeipräsident Heines alte Män...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Schlageter-Ausstellung in Berlin

(20. 7. 1933 – 2. 9. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

In Berliner Palais Prinz Albrecht wird eine dem von der NSDAP zum Heroen stilisierten Freikorps-Mitglied Albert Leo Schlageter gewidmete Gedächtnis-Ausstellung gezeigt.

Quellen
  • Christian Fuhrmeister: Ein Märtyrer auf der Zugspitze? Glühbirnenkreuze, Bildpropaganda und andere Medialisierungen des Totenkults um Albert Leo Schlageter in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. In: Zeitenblicke 3 (2004), H. 1. URL: https://www.zeitenblicke.de/2004/01/fuhrmeister/index.html,
Intertexte
  • N. N.: Schlageter zieht nicht mehr. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 24. 8. 1933, S. 2.
Zum Text
...ziehen, wenigstens nicht außerhalb des Lagers⁠ ⁠; in die Schlageter-Ausstellung geht kein Mensch und bei einer Rundfrage des Theaters in Erfurt bekam Offenba...

Absatz 59

Registereintrag

Ereignis: Abschluss des Reichskonkordats

(20. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

In Rom wird das Reichskonkordat zwischen Deutschland und dem Vatikan unterzeichnet; es dient vorwiegend der Beschwichtigung des katholischen Bevölkerungsanteils in Deutschland; das Regime indes wird sich nicht an die mit der katholischen Kirche getroffene Übereinkunft halten.

Quellen
  • Deutsches Historisches Museum, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland u. Bundesarchiv (Hg.): LEMO – Lebendiges Museum Online. [Relaunch 2014]. URL: https://www.dhm.de/lemo, darin: Claudia Prinz: Eintrag „Das Reichskonkordat 1933“. 2002. URL: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/ns-regime/aussenpolitik/reichskonkordat-1933.html
Zum Text
... wankt in seinen Grundfesten. Da aber das Christentum die andere Wange hinhielt und Rußland die Hoffnung auf ein Diskordat noch grimmiger enttäuschte — indem...

Absatz 53

... Rom. Er bleibt dir hoch verpflichtet,Auf deinen Gang in Sorge stets gerichtet. Aber Raufebold tritt vor und berichtet, was er bei Breslau geleistet⁠ ⁠:Wer d...

Absatz 63

Registereintrag

Ereignis: Wilhelm Furtwängler wird Staatsrat

(20. 7. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Wilhelm Furtwängler wird von Göring zum preußischen Staatsrat ernannt.

Weitere Ereignisse
  • Ein Briefwechsel Furtwängler-Goebbels
Links
  • Neues Wiener Tagblatt vom 21. Juli 1933
Zum Text
...der Musen einen Gedankenaustausch pflog, zählt nicht und ist Staatsrat geworden. Gerhart Hauptmann soll sich jenem ohne alle Strapaze anvertraut haben und nu...

Absatz 25

Registereintrag

Ereignis: Dollfuß’ Verordnung über die Zeitungstitel

(21. 7. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

Eine neue Verordnung greift in die Darstellung und den Umfang von Zeitungsüberschriften ein.

Kommentar
  • Dollfuß’ Verordnung zu Zeitungstiteln
Links
  • ALEX: Verordnung der Bundesregierung vom 21. Juli 1933, betreffend weitere Maßnahmen gegen Mißbräuche im Pressewesen
Zum Text
...wäre, selbst wenn ihm eine kühne Entschlußkraft nicht die Titelwirkung geraubt, sondern in zehnfacher Größe erlaubt hätte, keiner Katastrophe gewachsen, denn...

Absatz 25

Registereintrag

Ereignis: Bayreuther Festspiele 1933

(21. 7. 1933 – 19. 8. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Ein halbes Jahr nach der nationalsozialistischen Machtübernahme finden die Bayreuther Festspiele 1933 statt. Sie werden von der NS-Propaganda – etwa durch die mediale Stilisierung der Festspiele als „Fest der deutschen Arbeit“ – politisch instrumentalisiert.

Quellen
  • Oswald Georg Bauer: Die Geschichte der Bayreuther Festspiele. Bd. 1: 1850–1950. Berlin u. München: Deutscher Kunstverlag 2016, S. 488, S. 497, S. 523
  • Otto Strobel: Bayreuther Festspielführer 1933. Offizielle Ausgabe. Ein Gedenkbuch zum Richard-Wagner-Jahr. Bayreuth: Verlag der Hofbuchhandlung Georg Niehrenheim 1933,
Weitere Ereignisse
  • Absage Arturo Toscaninis
Kommentar
  • „Rettung“ der Bayreuther Festspiele durch Hitler
  • Absage Toscaninis für die Bayreuther Festspiele
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Die Blindenverbände und der Arierparagraph

(23. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Der „Verein der blinden Akademiker Deutschlands“ nimmt den Arierparagraphen in seine Satzungen auf; der Schritt war den Mitgliedern in einem Schreiben Anfang Juli angekündigt worden. Im Herbst ziehen weitere Blindenverbände nach.

Quellen
  • Gabriel Richter: Blindheit und Eugenik 1918–1945. M. e. Vorw. v. Heinrich Scholler. Freiburg m Breisgau: Schulz 1986 (= Freiburger Forschungen zur Medizingeschichte, NF Bd. 15), S. 219
  • Joseph Walk (Hg.): Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat. Eine Sammlung der gesetzlichen Maßnahmen und Richtlinien – Inhalt und Bedeutung. Heidelberg: Müller 1996, I/160
Links
  • Jüdische Rundschau vom 7. Juli 1933 (s. S. 310)
Zum Text
...t. Darum hat der Deutsche Blindenverein seine jüdischen Mitglieder ausgestoßen, aber ein österreichischer als Nachrichtenzentrale gewirkt. Und vor einem isra...

Absatz 60

Registereintrag

Ereignis: Die Demarche gegen Berlin

(31. 7. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Als sich ein gemeinsames diplomatisches Vorgehen der europäischen Großmächte gegen Deutschlands Aggressionen gegenüber Österreich abzeichnet, prescht Italien vor: Um nicht an Einfluss auf Österreich zu verlieren, nimmt es der Aktion den Wind aus den Segeln und deponiert freundlichen Protest in Berlin, Deutschland gibt Zusicherungen. Als eine Woche später Vertreter Englands und Frankreichs in Berlin vorsprechen, werden sie auf diese Zusicherungen verwiesen; Frankreich bleibt skeptisch, England gibt sich zufrieden.

Quellen
  • Dieter Anton Binder: Dollfuß und Hitler. Über die Außenpolitik des autoritären Ständestaates in den Jahren 1933/34. Graz: dbv-Verlag für die Technische Universität Graz 1979 (= Dissertationen der Universität Graz, Bd. 43), S. 136–140
Kommentar
  • Die „Demarche“ gegen Berlin
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Hinrichtung von vier Kommunisten in Hamburg

(1. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Einem Bericht der Arbeiter-Zeitung zufolge finden in Hamburg-Altona spontane Demonstrationen statt. Ausgelöst werden sie durch die Nachricht von der Hinrichtung von vier Kommunisten, die vom Regime – ohne Beweise – für den Tod zweier SA-Männer im Juli 1932 (am sogenannten ‚Altonaer Blutsonntag‘) verantwortlich gemacht worden waren.

Quellen
  • Peter Hess (Koord.), Maria Koser u. Susanne Rosendahl (Red.): Stolpersteine Hamburg. 2014. URL: https://www.stolpersteine-hamburg.de, darin: Birgit Gewehr: Eintrag „Die vier Hinrichtungsopfer des ‚Altonaer Blutsonntags‘“. 2015.
Intertexte
  • N. N.: Revolutionäre sterben. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 25. 8. 1933, S. 1.
Zum Text
...der Mutter, die es durchs Radio erfuhr und schreiend auf die Straße stürzte⁠ ⁠; der Frau in Köln, die, als sie den Mann peinigten, in Todesangst aus dem Fen...

Absatz 60

Registereintrag

Ereignis: Horst-Wessel-Denkmal in Dachau

(4. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Im Konzentrationslager Dachau wird ein von den Gefangenen erbautes Horst-Wessel-Denkmal eingeweiht.

Quellen
  • Stanislav Zámečnik: Das war Dachau. Übers. v. Peter Heumos u. Gitta Grossmann. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch 2002 (Die Zeit des Nationalsozialismus), S. 56f.
Kommentar
  • Denkmäler in Dachau
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Misshandlung und Zurschaustellung eines Paares in Brunn und Nürnberg

(6. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Ein Jude und eine nichtjüdische Frau werden im Staatsforst Brunn beim Baden aufgegriffen. Sie werden durch Brunn paradiert und dann im offenen Wagen durch Nürnberg gefahren, um den Hals Schilder, die auf ihre angeblichen ‚Vergehen‘ hinweisen. Im Nürnberger sog. ‚Röhmhaus‘ angekommen, wird der Mann bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und schwer verletzt, die Frau vorerst entlassen, um am Folgetag wieder einbestellt zu werden. Ihre Haare werden geschoren und Fotografien von ihr angefertigt.

Quellen
  • Edith Raim: Justiz zwischen Diktatur und Demokratie. Wiederaufbau und Ahndung von NS-Verbrechen in Westdeutschland 1945–1949. München: Oldenbourg 2013, S. 674
Zum Text
...⁠ ⁠: Ich habe eine deutsche Frau entehrt. Ich habe mich einem Juden hingegeben. Man las, mit Namen und Adresse, Notizen des Inhalts⁠ ⁠: . . Sie besitzt die ...

Absatz 49

Registereintrag

Ereignis: Attentat auf eine Grenzpatrouille, Ermordung Michael Schwaningers

(7. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

An der Hechtseestraße (Kufstein, Tirol) geraten die Hilfspolizisten Michael Schwaninger und Michael Klingler auf Grenzpatrouille in einen Hinterhalt. Zehn bis fünfzehn SA-Leute eröffnen das Feuer und treffen Schwaninger tödlich. An derselben Stelle war schon drei Tage davor ein Attentatsversuch missglückt.

Quellen
  • Georg Kastner: Gruß aus Hitler-Deutschland. Der NS-Terror in Österreich 1933–1938 und seine Opfer. Wien: new academic press 2019, S. 99
  • Hans Schafranek: Söldner für den Anschluss. Die Österreichische Legion 1933–1938. Wien: Czernin 2011, S. 98–100
Zum Text
...ord zur Meinungsverschiedenheit und den Einbruch bayrischer Nationalsozialisten zu einer Schießerei, die nach Wolff aus bisher nicht bekannter Ursache an der...

Absatz 22

Registereintrag

Ereignis: Einlieferung ehemaliger Repräsentanten des Rundfunks ins Konzentrationslager Oranienburg

(8. 8. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Im Zuge einer großangelegten Kampagne zur Diskreditierung des Rundfunks der Weimarer Zeit werden prominente ehemalige Rundfunkfunktionäre und -mitarbeiter ins Konzentrationslager Oranienburg eingeliefert, ihr Eintreffen wird zur propagandistischen Verwertung fotografiert.

Quellen
  • Ansgar Diller: Rundfunkpolitik im Dritten Reich. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1980 (= Rundfunk in Deutschland, Bd. 2), S. 128
Kommentar
  • Die Verfolgung ehemaliger Rundfunkpioniere im NS-Staat
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: „Deutscher Abend“ auf Hiddensee

(9. 8. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Gerhart Hauptmann nimmt im Gasthof Dornbusch auf Hiddensee an einem nationalsozialistischen „Deutschen Abend“ teil und leistet zum Horst Wessel-Lied kolportiertermaßen den Hitlergruß.

Quellen
  • Peter Sprengel: Der Dichter stand auf hoher Küste. Gerhart Hauptmann im Dritten Reich. Berlin: Propyläen 2009, S. 39 43
Kommentar
  • Gerhart Hauptmann und der „Deutsche Abend“ auf Hiddensee
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Hans Bredows Telegramm an Hindenburg und Hitler

(9. 8. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Der ehemalige Rundfunkkommissar Hans Bredow fordert in einem Telegramm an Hindenburg und Hitler u. a., dass den ins Konzentrationslager Oranienburg eingelieferten ehemaligen Rundfunkfunktionären und -mitarbeitern „durch Wiederherstellung der Bewegungsfreiheit“ die Möglichkeit eröffnet werde, sich zu verteidigen. Sollte dem nicht entsprochen werden, bitte er darum, ihr „Schicksal [...] teilen zu dürfen“.

Quellen
  • Ansgar Diller: Rundfunkpolitik im Dritten Reich. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1980 (= Rundfunk in Deutschland, Bd. 2), S. 128–129
Intertexte
  • Hans Bredow: [Telegramm an Hitler und Hindenburg].
    Zit. z. B. in: N. N.: Solidarität Bredows mit den verhafteten Rundfunkleitern. In: Neue Freie Presse (Wien) vom 9. 8. 1933 (Morgenblatt), S. 3.
Kommentar
  • Die Verfolgung ehemaliger Rundfunkpioniere im NS-Staat
Zum Text
...s Herrn v. Bredow beschämt, der mit einem Satz das Deutschtum rehabilitiert hat, indem er in Verbundenheit mit ihnen seine Person der Barbarei darbot, die es...

Absatz 25

Registereintrag

Ereignis: Hanns Heinz Ewers als Aufsichtsrat der Berliner Wäschefabrik-A.G.

(10. 8. 1933, Kategorie:
  • Kultur und Wissenschaft in Deutschland 1933
)

Auf der ordentlichen Generalversammlung der Berliner Wäschefabrik Aktiengesellschaft wird der Autor Hanns Heinz Ewers in den Aufsichtsrat gewählt.

Quellen
  • Berliner Wäschefabrik Aktiengesellschaft: Bericht über das Geschäftsjahr 1932. [1933]. Online: Doreen Siegfried (Red.): ZBW. Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. URL: https://pm20.zbw.eu/folder/co/0458xx/045844/about, darin: Einladung zur Generalversammlung am 10. 8. 1933. URL: http://purl.org/pressemappe20/folder/co/045844/00017/0004
Zum Text
...wacht. Er ist aber auch Aufsichtsrat der Berliner Wäschefabriks-A. G. geworden, und nicht jeder Deutsche weiß, daß darin mehr als eine Äußerlichkeit liegt. ...

Absatz 34

Registereintrag

Ereignis: Rundfunkvortrag Hermann Hönigs

(11. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Vom Münchner Sender aus hält der Nationalsozialist Hermann Hönig, der als Wiener Korrespondent der Münchner Zeitung verhaftet und aus Österreich ausgewiesen wurde, einen Vortrag, der die seiner Aussage nach demütigende Behandlung durch die Wiener Polizei – sein Kollege Christoph Schepky habe die Pritsche mit einem Homosexuellen teilen müssen – und die „blindwütige“ Vorgehensweise der Regierung Dollfuß zum Inhalt hat.

Links
  • RP vom 12. 8. 1933
Zum Text
...utschen Journalisten die Zelle eines österreichischen Homosexuellen teilen ließ (was hier vielleicht noch als Courtoisie beschönigt wird). Man verfolgt Bombe...

Absatz 44

Registereintrag

Ereignis: Ablehnung der Schadensersatzklage eines jüdischen Geschäftsinhabers

(14. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Zeitungsberichten zufolge wird die von einem jüdischen Geschäftsmann wegen der von der Polizei geduldeten Zerstörung seines Geschäftslokals durch Nationalsozialisten erhobene Schadensersatzklage am Landgericht Berlin abgewiesen. Seine Geschäftstätigkeit habe eine „Provokation“ für das deutsche Volk dargestellt.

Intertexte
  • N. N.: Risiko. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 15. 8. 1933, S. 5.
Zum Text
...g rechnen, eine Gefahr, die eben in das Unternehmerrisiko einzukalkulieren sei. Ja, es ist sogar möglich, daß derselbe Mann vom Sondergericht eingesperrt wir...

Absatz 45

Registereintrag

Ereignis: Görings Erlass zum Vivisektionsverbot

(16. 8. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Hermann Göring verbietet in seiner Funktion als Preußischer Ministerpräsident die „Vivisektion von Tieren aller Art für das gesamte preußische Staatsgebiet“; der Erlass enthält auch die Bestimmung, dass Zuwiderhandelnde „ins Konzentrationslager abgeführt“ würden.

Quellen
  • Winfried C. J. Eberstein: Das Tierschutzrecht in Deutschland bis zum Erlaß des Reichs-Tierschutzgesetzes vom 24. November 1933. Unter Berücksichtigung der Entwicklung in England. Frankfurt am Main: Peter Lang 1999 (= Rechtshistorische Reihe, Bd. 209), S. 210
  • Wiebke Lisner: Experimente am lebendigen Leib: Zur Frage der Vivisektion in deutschen und britischen medizinischen Wochenschriften 1919–1939. In: Medizinhistorisches Journal 44 (2009), H. 2, S. 179–218, S. 203
Intertexte
  • Hermann Göring: [Erlass zum Vivisektionsverbot].
    Zit. z. B. in: N. N.: Erläuterungen zum Vivisektionsverbot. In: Germania (Berlin) vom 19. 8. 1933, S. [7].
Zum Text
...eduldet werden können, daß das Tier einer leblosen Sache gleichgestellt werde«. Dawiderhandelnde kommen dorthin, wo das Verfahren ohne Narkose geübt wird und...

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Folterung eines rumänischen Staatsangehörigen

(16. 8. 1933 – 19. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

In Dresden wird der rumänische Ingenieur Panait Dracopol vom NSDAP-Nachrichtendienst festgenommen und drei Tage lang gefoltert. Die Täter fordern von ihm das Geständnis, Jude, Kommunist und Mitglied eines Geheimbunds zu sein. Erst am 28. August wird er entlassen.

Quellen
  • Helmut Heiber (Bearb.): Akten der Partei-Kanzlei der NSDAP. Rekonstruktion eines verlorengegangenen Bestandes. Regesten. Bd. 2. Unter Mitwirkung v. Gerhard Weiher u. Hildegard von Kotze. München: Oldenbourg 1983, S. 38
Zum Text
...ur werden die Hände ins Feuer gesteckt, »damit er zugebe, daß er ein Jude sei«. Ein Brite, siebenmal in einer Stunde angehalten und visitiert, warnt in den ‚...

Absatz 59

Registereintrag

Ereignis: Urteil in einem „Bombenlegerprozess“

(17. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Im Fall des versuchten Sprengstoffattentats auf das Café Produktenbörse werden Freisprüche sowie Gefängnisstrafen zwischen drei Monaten und zwei Jahren ausgesprochen.

Weitere Ereignisse
  • Konspiratives Treffen vor einem Bombenanschlag
  • Versuchter Bombenanschlag auf das „Café Produktenbörse“
Kommentar
Links
  • Der Wiener Tag vom 18. August 1933
Zum Text
...chts als den Versuch unternommen hat, ein Judenviertel in die Luft zu sprengen. Und welch ein Kontrast⁠ ⁠: Während Deutschland unter der Herrschaft Adolf Hit...

Absatz 44

Registereintrag

Ereignis: Badeverbot im Strandbad Wannsee

(18. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Einem Bericht der Jüdischen Rundschau zufolge ist im Strandbad Wannsee ein Schild angebracht worden, das Jüd:innen den Besuch des Bades untersagt. Schon wenige Tage später wird das Schild jedoch wieder entfernt.

Quellen
  • Lorenz Pfeiffer u. Henry Wahlig (Hg.): „Unser Verein ist judenfrei!“ Ausgrenzung im deutschen Sport. Eine Quellensammlung. Berlin u. Boston: de Gruyter 2017, S. 57–58
Weitere Ereignisse
  • Gesonderte Badezeiten für Juden in Speyer
Zum Text
...ch für die ausländischen Juden, die noch nichts davon wissen, in dem Badeverbot, das inzwischen erlassen wurde (und zwar mit der Begründung, daß aus dem Wass...

Absatz 45

Registereintrag

Ereignis: Selbstverletzung eines Gefangenen?

(18. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Einer Meldung zufolge fügt sich der „wegen Verdachtes der Untreue“ festgenommene Regierungsrat a. D. Max Krause bei einem Hafttransport mit einem Messer Verletzungen an der Schläfe und einem Arm zu. Die Arbeiter-Zeitung äußert starke Zweifel an dieser Darstellung der Herkunft der Verletzungen.

Intertexte
  • N. N.: [Meldung von Wolffs Telegraphischem Bureau].
Zum Text
...rm und an der Schläfe Verletzungen bei, die jedoch nicht lebensgefährlich sind. Was eben auch vorkommen kann. Besonders schwer hat man es mit den Politikern....

Absatz 48

Registereintrag

Ereignis: Verbot österreichischer Zeitungen in Deutschland

(19. 8. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Neue Verbotslisten erscheinen: Zu den Zeitungen, die in Deutschland bis auf Weiteres verboten sind, zählt auch das – antimarxistische – Neue Wiener Journal.

Intertexte
  • N. N.: Der braune Hausjud fliegt hinaus. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 19. 8. 1933, S. 3.
Zum Text
...ien, die sie verübt, um länger als Lippowitz im Dritten Reich geduldet zu sein. Mit Recht verwahrt sie sich gegen die »Falschmeldung«, daß sie »in einer spe...

Absatz 23

Registereintrag

Ereignis: Hugh Daltons Rede gegen Deutschland

(22. 8. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Hugh Dalton, Repräsentant der britischen Labour-Partei am Kongress der Sozialistischen Arbeiter-Internationale in Paris, kritisiert in einer Rede das deutsche Regime scharf, berichtet von der britischen Boykottbewegung gegen deutsche Waren und spricht sich für das Eingreifen des Völkerbunds gegen Deutschland aus.

Intertexte
  • N. N.: Der Weltprotest gegen Hitler-Deutschland. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) vom 23. 8. 1933, S. 2.
Zum Text
... früheren Unterstaatssekretärs Dalton auf der Pariser sozialistischen Konferenz fälscht sie so, daß sie aus der Stelle⁠ ⁠: Die Verachtung, die die Hitler-Reg...

Absatz 23

Registereintrag

Ereignis: Zweijährige Haftstrafe wegen „Greuelpropaganda“

(22. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Zeitungsmeldungen zufolge wird ein Ausländer wegen brieflich geäußerter Kritik an antisemitischen Maßnahmen des NS-Regimes zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Intertexte
  • N. N.: Ein Brief – zwei Jahre. In: Österreichisches Abendblatt (Wien) vom 23. 8. 1933, S. 5.
Links
  • Salzburger Chronik für Stadt und Land vom 23. August 1933
Zum Text
...chts als den Versuch unternommen hat, ein Judenviertel in die Luft zu sprengen. Und welch ein Kontrast⁠ ⁠: Während Deutschland unter der Herrschaft Adolf Hit...

Absatz 44

Registereintrag

Ereignis: Die „Braune Messe“ in Leipzig

(27. 8. 1933 – 31. 8. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Parallel zur eigentlichen Leipziger Herbstmesse findet als Propagandaveranstaltung des NS-Regimes die „Braune Messe“ statt.

Quellen
  • Berit Baß: Die Braune Großmesse 1933 in Leipzig. In: Leipzigs Messen 1497–1997: Gestaltwandel – Umbrüche – Neubeginn. Teilband 2: 1914–1997. Hg. v. Hartmut Zwahr, Thomas Topfstedt u. Günter Bentele. Köln, Weimar u. Wien: Böhlau 1999 (= Geschichte und Politik in Sachsen, Bd. 9/2), S. 553–562, S. 556f.
Kommentar
  • Die Leipziger Herbstmesse 1933
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Attentat auf Theodor Lessing

(30. 8. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror und -Agitation außerhalb Deutschlands
)

Nationalsozialistische Attentäter erschießen Theodor Lessing durch das Fenster seines Arbeitszimmers im tschechoslowakischen Kurort Marienbad.

Quellen
  • Rainer Marwedel: Theodor Lessing. 1872–1933. Eine Biographie. Neuwied u. a.: Luchterhand 1987, S. 345–368
Kommentar
  • Ermordung Theodor Lessings
Zum Text

Registereintrag

Ereignis: Nürnberger Reichsparteitag 1933

(30. 8. 1933 – 3. 9. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

In Nürnberg findet der erste Reichsparteitag der NSDAP nach der „Machtergreifung“ statt.

Quellen
  • Siegfried Zelnhefer: Die Reichsparteitage der NSDAP in Nürnberg. Nürnberg: Nürnberger Presse 2002 (= Schriftenreihe des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, Bd. 2), S. 63–76
Weitere Ereignisse
  • Hitler über „Kunst und Kultur“
  • Hitlers zweite ‚große Rede‘ am Reichsparteitag
Kommentar
  • Der Reichsparteitag 1933 in Nürnberg
Zum Text
...ipielle Auseinandersetzung über Kunst und Kultur, die seit dem Tag von Nürnberg als grundlegend anerkannt wird, dieses Schürfen nach Erkenntnissen, das zugle...

Absatz 62

Registereintrag

Ereignis: Hitler über „Kunst und Kultur“

(1. 9. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Im Rahmen des Reichsparteitags in Nürnberg hält Hitler seine Rede Die deutsche Kunst als stolzeste Verteidigung des deutschen Volkes.

Weitere Ereignisse
  • Nürnberger Reichsparteitag 1933
  • Hitlers zweite ‚große Rede‘ am Reichsparteitag
Kommentar
  • Der Reichsparteitag 1933 in Nürnberg
Zum Text
... zeigte wieder die große prinzipielle Auseinandersetzung über Kunst und Kultur, die seit dem Tag von Nürnberg als grundlegend anerkannt wird, dieses Schürfen...

Absatz 62

...aatsphilosophen gehört, wußten nur wenige. Seine beiden großen Nürnberger Reden brachten in dieser Hinsicht auch den Gebildeten eine gewaltige Überraschung. ...

Absatz 62

Registereintrag

Ereignis: Hitlers zweite ‚große Rede‘ am Reichsparteitag

(3. 9. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Hitler hält eine Rede zum Abschluss des Reichsparteitags in Nürnberg.

Weitere Ereignisse
  • Nürnberger Reichsparteitag 1933
  • Hitler über „Kunst und Kultur“
Zum Text
...aatsphilosophen gehört, wußten nur wenige. Seine beiden großen Nürnberger Reden brachten in dieser Hinsicht auch den Gebildeten eine gewaltige Überraschung. ...

Absatz 62

Registereintrag

Ereignis: Saisoneröffnung am Josefstadt-Theater mit Max Reinhardts Faust

(4. 9. 1933, Kategorie:
  • Kulturbetrieb der Zwischenkriegszeit
)

Am Wiener Theater in der Josefstadt wird die Saison mit einer Übernahme von Max Reinhardts Salzburger Inszenierung des Faust eröffnet, Max Pallenberg gibt den Mephisto.

Links
  • Neues Wiener Journal vom 5. September 1933
Zum Text
...h die Frage, ob das Pallenberg-Gastspiel perfekt wird, und zwischen Folterkammerspielen die Gestalt Robitschek...

Absatz 25

Registereintrag

Ereignis: Sozialdemokratische ‚Volksadresse‘ an den österreichischen Bundespräsidenten

(20. 9. 1933, Kategorie:
  • Das Dollfuß-Regime 1933
)

Eine sozialdemokratische Abordnung überreicht Bundespräsident Miklas eine Volksadresse mit, so die Arbeiter-Zeitung, 1,2 Millionen Unterschriften, in der die Wiedereinsetzung des Nationalrats gefordert wird.

Links
  • Arbeiter-Zeitung vom 13. September 1933
  • Arbeiter-Zeitung vom 21. September 1933
Zum Text
...tschiedenheit das Leben retten zu lassen⁠ ⁠; und lieber für eine »Volksadresse« hausiert als an die Adresse des Volks die Wahrheit zu berichten. Und so verhä...

Absatz 54

Registereintrag

Ereignis: Verhaftung russischer Pressevertreter

(22. 9. 1933, Kategorie:
  • NS-Terror in Deutschland
)

Weil Hitler ihre Teilnahme am Reichstagsbrandprozess verhindern will, werden Lili Maksimovna Kajt (Korrespondentin der Zeitung Izvestija) und Ivan Michajlovič Bespalov (Leiter der Berliner Abteilung der Nachrichtenagentur TASS) in Leipzig verhaftet. Die Aktion löst große diplomatische Verstimmung (den sogenannten „Journalistenkonflikt“) aus.

Quellen
  • Sergej Slutsch u. Carola Tischler (Hg.): Deutschland und die Sowjetunion 1933–1941. Dokumente aus russischen und deutschen Archiven. Bd. 1: 30. Januar 1933–31. Dezember 1934. München: Oldenbourg 2014, S. 30, 1494, 1512
Zum Text
...alisten gekränkt wurden, trat ja schließlich doch eine gewisse Verstimmung ein.) Wahrscheinlich muß das alles so sein und erfordert das Heil der Welt, daß di...

Absatz 51

Registereintrag

Ereignis: Goebbels in Genf

(25. 9. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Goebbels ist Mitglied der deutschen Delegation zur Völkerbundtagung in Genf.

Quellen
  • Peter Longerich: Joseph Goebbels. Biographie. München: Siedler 2010, S. 245–248
Intertexte
  • N. N.: Le duel entre le chancelier d'Autriche et M. Goebbels et les conversations particulières qui dès aujourd'hui vont être engagées semblent les intérêts principaux de la session. In: Le Matin (Paris) vom 26. 9. 1933 (Edition de 5 heures), S. 1 und S. 3, hier S. 3.
Zum Text
...nordnung bewiesen, als man jenen hinter den Großrabbiner von Australien setzte. Mit Nietzsche ist’s nichts. Geeigneter zur philosophischen Stützung dürfte sc...

Absatz 18

Registereintrag

Ereignis: Gespräch zwischen Goebbels und Giuseppe Motta

(29. 9. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ und das Ausland
)

Im Rahmen eines Abendessens bei Carl Jacob Burckhardt in Genf spricht Goebbels mit dem Schweizer Bundesrat Giuseppe Motta. Goebbels versucht, seinem Gesprächspartner die Sorge, das Deutsche Reich hege Expansionspläne, auszureden.

Quellen
  • Ralf Georg Reuth: Goebbels – Eine Biographie. Mit 31 Schwarz-Weiß-Abbildungen. München: Piper 2021, S. 319–320
Zum Text
...bels zum Vertreter der Schweiz in Genf und Neurath »pflichtete lebhaft bei«⁠ ⁠: Die Doktrin und die Politik der Deutschen Regierung richten sich keineswegs g...

Absatz 39

Registereintrag

Ereignis: NS-Erntedank auf dem Bückeberg

(1. 10. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Das Regime eignet sich das Erntedankfest zu Propagandazwecken an: Mit großem logistischem Aufwand und vor einer halben Million Bauern wird der Feiertag am Bückeberg nahe Hameln begangen.

Intertexte
  • N. N.: 500000 deutsche Bauern marschieren auf. Vorbereitungen zum Erntedanktag auf dem Bückeberg. Ein Berg wird umgebaut. In: Der Angriff (Berlin) vom 25. 9. 1933, S. 1.
Links
  • LEMO: Das Erntedankfest auf dem Bückeberg
Zum Text
... werden sollen und zu diesem Zweck sogar ein Bergplateau gleichgeschaltet wird, so darf doch Eichendorff teilnehmen⁠ ⁠: Der neue RattenfängerJuchheisa⁠ ⁠! un...

Absatz 37

Registereintrag

Ereignis: Ein neues Landeswappen für Preußen

(2. 10. 1933, Kategorie:
  • Das ‚offizielle Deutschland‘ 1933
)

Die Änderung des preußischen Landeswappens wird bekanntgemacht: Der Adler trägt nun ein Hakenkreuz auf der Brust, in den Krallen hält er zwei Blitze bzw. ein Schwert.

Quellen
  • Daniel Rittenauer: Bayerische Landessymbole in der Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. In: ZBLG 76 (2013), S. 185–213, S. 210
Zum Text
...befohlen, daß der alte preußische Aar wieder das Schwert und den Blitz erhalte, zum Zeichen, daß er gewillt ist, zur Sonne emporzusteigen und das Heiligste m...

Absatz 61

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