Am 29. Januar 1927 erschien in der nationalsozialistischen Zeitschrift Volkskampf ein nicht gezeichneter Artikel: „Periodischer Lehmann. Die Presse-Meute von A–Z“, der jüdische Journalisten in Wien auflistete, angriff und verspottete. Unter anderem hieß es dort über Kraus: „Karl Kraus, genannt der ‚Fackel‘-Jud, gehört zu den Pestilenzartigsten seiner Rasse und arbeitet, schläft und läßt sich photographieren nur in Wien, 3. Bezirk, Hintere Zollamtsstraße 3 […].“ Friedrich Austerlitz’ Anwalt machte Kraus und Samek auf den Artikel aufmerksam. Auch Austerlitz war genannt worden und klagte. Ebenso verlangte Fritz Kaufmann eine Berichtigung. Kraus und Oskar Samek reichten am 7. Februar 1927 eine Strafanzeige gegen Emil Schifter, den verantwortlichen Redakteur, und gegen Josef Müller, den Herausgeber des Volkskampfs, wegen Ehrenbeleidigung und gefährlicher Drohung ein. Da der Autor des Artikels als eigentlicher Täter nicht eruiert werden konnte, wurde der Fall als Privatklage an das Strafbezirksgericht abgegeben. Emil Schifter wurde der Übertretung nach § 30 des Pressegesetzes für schuldig befunden, zu einer Geldstrafe von 50 Schilling, vollem Kostenersatz, sowie zur Veröffentlichung des Urteils verurteilt. Josef Müller hingegen wurde als Herausgeber nicht zur Verantwortung gezogen und haftete auch nicht für die offene Forderung gegen Emil Schifter. Im Falle Emil Schifters wurde schließlich die Exekution bewilligt.
78.1 Zeitungsartikel aus: Volkskampf, Nr. 5
29. Januar 1927
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78.2 Brief RA Oswald Richter an Samek
1. Februar 1927
78.3 Periodischer „Lehmann“. Die Presse-Meute von A–Z
1. Februar 1927
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78.4 Zeitungsartikel aus: Volkskampf, Nr. 6
5. Februar 1927
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17. Februar 1927
78.6 Zeitungsartikel aus: Volkskampf, Nr. 7
12. Februar 1927
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78.7 Beschluss des Landesgerichts für Strafsachen Wien I (G.Z. Vr. XXVI 670/27, Ivan Schima)
15. Februar 1927
78.8 Vernehmung des Beschuldigten Emil Schifter
17. Februar 1927
78.9 Zeitungsartikel aus: Volkskampf, Nr. 8
19. Februar 1927
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78.10 Verständigung des Landesgerichts für Strafsachen Wien I (G.Z. Vr. XXVI 670/27, Ivan Schima)
25. Februar 1927
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28. Februar 1927
78.12 Beschluss des Landesgerichts für Strafsachen Wien I (G.Z. Vr. XXVI 670/27, Ivan Schima)
8. März 1927
10. März 1927
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78.14 Beschwerde gegen den Beschluss vom 24. März 1927, eventuell Antrag auf Ausscheidung
26.03.1927
78.15 Beschluss des Landesgerichts für Strafsachen Wien I (G.Z. U I 70/27, Robert Schneeweiß)
4. Mai 1927
23. Mai 1925
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78.17 Urteil des Strafbezirksgerichts I Wien (G.Z. U I 70/27, Christoph Höflmayr)
02.06.1927
78.18 Bitte um Urteilsabschrift Samek an das Strafbezirksgericht I Wien
27. Juni 1927
78.19 Zeitungsartikel aus: Volkskampf, Nr. 28
9. Juli 1927
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78.20 [Beschlussschrift] des Obersten Gerichtshofes (G.Z. Os 1265, 1266/27)
11. November 1927
78.21 Antrag auf Kostenbestimmung
22. Oktober 1927
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78.22 Brief Samek an Friedrich Austerlitz
08. Februar 1928
78.23 Kostenbestimmung des Strafbezirksgerichts I Wien
7. März 1928
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78.24 Gesuch um Fahrnisexekution [gegen Emil Schifter und Josef Müller (Herausgeber Volkskampf)]
10. März 1928
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78.25 Exekutionsbewilligung (Exekutionsgericht Wien I, G.Z. 7 E 1732/28, […] Schmidt)
12. März 1928
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78.25 Beschluss des Exekutionsgerichts Wien I
24. März 1928
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78.26 Rekurs gegen den Beschluss des Exekutionsgerichts Wien I vom 12. März 1928 (G.Z. 7 E 1732/28)
23. März 1928
78.27 Beschluss des Landesgerichts für ZSR Wien
30. März 1928
78.28 Antrag auf Kostenbestimmung gegen den mithaftenden Zeitungsherausgeber Josef Müller
16. April 1928
78.29 Mitteilung des Strafbezirksgericht I Wien (G.Z. U I 70/27, Christoph Höflmayr)
16. Mai 1928
78.29 Originalmappe Oskar Samek – Akt 78
29. Januar 1927
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