auf der Messe einer Fleischerinnung Heldenporträts
aus Schmalz ausgestellt werden, wie auch insbeson-
dere die Verwendung von Papierrollen, deren Blätter
einem Mißbrauch von Symbolen dienen, an Orten,
deren Wand ohnehin
handelt sich eben um eine durchgreifende geistige Erneuerung des deutschen Menschen, die
das gesamte öffentliche Leben wie auch das Privatleben
jedes Deutschen umfassen soll.Dieser Tendenz entstammt auch jener Kampfruf »gegen
den Kitsch«, der aber eigentlich dem »gegen den un-
deutschen Geist« zuwiderläuft, indem er vielfach gerade
dem echtesten Ausdruck volkstümlichen Empfindens
nahetritt. Auch der deutsche Film, der doch schon
von Natur dem Gebiete des Kitsches zuneigt, wurde
angewiesen, sich »mehr mit den Ideen der neuen
Zeit« zu versorgen als mit deren Symbolen, wobei
allerdings die Frage entsteht, woher jene zu nehmen
wären, wenn man sich nicht entschließen wollte, sie
zu stehlen, was man auch täte, falls es sie gäbe.
Während nun der Kampf gegen den Kitsch weiter-
geht, wurde für den ersten Besuch des Reichskanzlers
im Berliner Rathaus vorge
Seiten des Vestibüls Herolde in historischen Trach-
ten Aufstellung nahmen«, eine Neuerung, durch die
mit einer alten Tradition gebrochen wurde, der zufolge
man sich den Berliner Herold
der Botschaft vorzustellen gewohnt war, die mit
»Wissen Sie schon« beginnt, um fortzusetzen, daß
die Prominente Gert Rut Sadinsky kürzlich mit
Rechtsanwalt Wolff III in einem Hotel in der Kantstraße
verschwunden ist, und was wohl Frau Rechtsanwalt
dazu sagt, die ihrerseits zuweilen mit dem Filmstar
Fred Neppke gesehen wird.
soweit sich die schreibenden schöpferischen Teile
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [40] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "40" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)