verschwinden und in
einem verlöteten Sarg
wurde mir mein
Mann entrissen. Um
stilles Beileid bittet — — [ Am 16. d. M. ging mein lieber Mann still dahin.
[Das Begräbnis wurde in aller Stille durchgeführt.Kann »Übertreibung« einer Sphäre nahetreten
Nachforschung verwehrt ist und dem Terror nur die
Furcht begegnet, Leiden zu vermehren und die An-
steckung dieser absurden Gefahr zu verbreiten ?
auf |Greuel
»Propaganda«, eine lügenhaftere, nichtswürdigere
Fiktion als
zu glauben« und alles klingt
greuliche Inhalt nun simpel oder raffiniert. Doch
mit Namen, Ort
einfach für
Frau bittet, ihn daheim zu lassen und hier auszufragen. Zwei Ohr-
feigen strecken sie auf die Diele. Die Kinder, ein elffähriger Knabe
und ein neunjähriges Mädchen, kommen herzu, weinen, knien nieder
und heben die Hände bittend für Vater und Mutter. Ein
Gummiknüttel und schlägt auf die Kinder ein.Wie unglaubwürdig erst der Bericht, wenn der Vor-
gang der erfinderischen Phantasie von Menschen-
quälern entstamm
Zu ihm kommen SA.-Leute und verlangen fünfhundert Mark. Er kann
sie nicht geben, weil er sie nicht hat ; er hat wohl niemals soviel
Geld auf einmal gesehen. Sie schlagen ihn, daß er wimmernd auf
dem Fußboden liegt. Endlich stöhnt er : »In der Kommode sind
30 Mark für die Mietrate.« Sie nehmen das Geld. Dann gießen sie
ihm einen vollen Liter Rhizinusöl ein, stecken ihn in einen Leinen-
sack, binden beim Hals zu und schleifen ihn in den Keller. Das Öl
wirkt, der Mann kauert buchstäblich in Kot und Urin vier Tage. Sein
Schreien hört man in der Straße. Ein Metzger befreit ihn. Als das
Opfer aus der Badewanne steigt, ist sein Leib vom Schmutz ange-
fressen, als wäre er stundenlang gefesselt in einem Ameisenhaufen
gelegen.
Wirtschaftsfaktor »in der Freiheit der Entschließungen
zu behindern«. Einer der tausend Fälle, wo kein
Umstand
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [94] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung obere rechte Ecke: "93" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Anmerkung:
Mit „#“ gekennzeichneter Fliegenkopf im unteren Seitenbereich.
Bearbeitungsschichten
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)
- Bleistift (Karl Kraus)