fach vorweg annimmt, daß das Gegenteil gemeint
sei, wiewohl auch das nicht sicher ist. Wissen wir
denn, wie ein Löwe die Dinge sieht ? Wir können
ihn nur nach seinen Taten beurteilen ; finge er
plötzlich an zu sprechen, wer weiß, was für ein
Kommuniqué da herauskäme und wie
worden und
Raubtiere
Preuße für die Verarbeitung von Eindrücken hat,
deutet sich wohl an, aber ohne sich zu verraten,
vor allem in der unbeirrbaren Erfolgssicherheit bei
Unternehmungen, die zum Scheitern verurteilt sind.
Scheut vor keinem technischen Fortschritt zurück,
um der Welt ad oculos et aures zu demonstrieren,
was ihr mißfallen muß, und ihren Beifall für Er-
scheinungen anzusprechen, deren Zeitgenossenschaft
zu teilen sie verschmäh
auch einer deutschen Mehrheit| diese Lautsprecher
von Natur, denen sie sich ausgeliefert hat, Mißbe-
hagen verursachen ; man sollte hoffen, daß ihr die
Erweiterung der akustischen Möglichkeiten des
Rundfunks und der optischen einer illustrierten
Presse das Bewußtsein der Absurdität beibringt, die
ihrem kulturellen Dasein |aufgezwungen ist. Fällt es
den Deutschen nicht auf — denn den andern fällt
es auf —, daß keine Nation nicht nur so häufig
sich darauf beruft, daß sie eine sei, sondern daß im
Sprachgebrauch der ganzen Welt durch ein Jahr
nicht so oft das Wort »Blut« vorkommt wie an
einem
Blut und Erde, als
immer neue Begriffsbestimmungen für den Deutschen,
für die Deutsche und für das Deutsche, als wäre
das alles
entdeckt worden. |»Der deutsche Mensch«, »der
deutsche Arbeitsmensch«, das Staatsvolk, der Reichs-
Geschöpfen Gottes
besteht,
Mammutknochen aus
der Scholle geholt.
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [177] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "173" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)
- Schwarze Tinte