einzelne Land hinausreichende ideologische Orientierung.Was man sich darunter vorzustellen hat, weiß zwar
der Autor nicht, aber er deutet es an. Zwar hat es
bisher schon an ideologischer Orientierung keines-
falls gefehlt ; doch wir brauchen noch weit mehr
1918 zurückgeworfen« — das ist leider wahr und
vorstellbar, aber was tut man da ? — wohlan, wir wollen nicht nur zu 1918 zurück, wir weisen
in unserem Kampf über 1918 hinaus : über die wieder-
eroberte republikanische Demokratie in die sozialistische
Zukunft !Ein ganz eindeutiges Programm ideologischer Orien-
tierung. Es gäbe noch ein anderes Mittel : die Wahr-
heit sagen. Und überhaupt wäre eine Umstellung
hüben und drüben ratsam. Die ‚Arbeiter-Zeitung‘
täte gut,
und dieser wäre wieder zu empfehlen, die Dokumente
jener zu berücksichtigen. Die Sozialdemokraten haben
die unvergleichlich stärkeren Beweise gegen Hitler,
und »man glaubt ihnen« da. Aber die Christlichso-
zialen haben die sachliche und bündige Anwendung,
das echtere Begleitwort. Man stelle neben das intelli-
gente Wohlan, das ähnlich erlebniswidrig ist wie jene
Anweisung, kühn zu kämpfen, einen Satz des christ-
lichsozialen Arbeiterführers Kunschak : Ein neuer Feind ist aber der Freiheit unsere
unseres Vaterlandes erstanden. Ein Feind, der in unseren Augen so
häßlich, in unserem Herzen so schmerzlich wirkt, weil wir in seinen
Gesichtszügen die Züge des Mannes aus der Notgemeinschaft im
Schützengraben erblicken, weil wir darin unser Brudergesicht sehen
und es nicht fassen können, daß es soweit kommen kann, daß der
Deutsche gegen den Deutschen, der Bruder gegen den Bruder und
gerade der Stärkere gegen den Schwachen und Geknechteten auftreten
kann.Daß der Bericht hier nicht »Stürmischen Beifall«,
sondern »Stürmische Pfuirufe« verzeichnet, ist der
Wirkung des Satzes gemäß, dessengleichen in
den Sprachgebilden sozialdemokratischer Wortführer
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [246] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "236" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Bleistift
- Roter Farbstift (1934)
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)