damals, man könne nie alt genug sein, um die Treue zu halten. Ich zähle sieben. Aber zusammen sind sie |die Treue : Der Reichspräsident Hindenburg und der Reichskanzler Adolf Hitler
haben durch ihr in Neudeck besiegeltes Vertrauensverhält-
nis dem ganzen deutschen Volke ein leuchtendes Beispiel der Einigkeit
gegeben, das alle Deutschen verpflichtet, ihnen nachzueifern im Dienste
am neuen Staat und in der Treue zu denen, die zu seiner Führung
berufen sind. Nach einer detaillierteren Darstellung :
Weise plötzlich abgebrochen. Kaum hatte sich aber Hitler aus dem
Arbeitszimmer des Reichspräsidenten entfernt, als dieser offenbar unter
dem Ei
brach. Es trat ein ärztliches Konsilium zusammen, und dieses beschloß,
Hindenburg den dringenden Rat zu erteilen, sich sofort auf sein Schloß
nach Neudeck zurückzuziehen. Nach sicheren Informationen ist dieser
Ratschlag auf den ausdrücklichen Wunsch Hitlers den Ärzten anbefohlen
worden. Seither ist Hindenburg in Neudeck der Gefangene der Hitler-
Regierung. Wie sagt doch — ? Mit diesen hast du dich vereinigt, Mich hat’s die ganze Zeit gepeinigt. Das Gaukeln schafft kein festes Glück.Was die Treue anlangt, |war noch vor kurzem die
Version verbreitet : Der Reichspräsident v. Hindenburg, der den Satz prägte : »Die Treue
ist das Mark der Ehre«, hat noch niemanden die Treue gehalten.Ein Mann ein Wort ; aber nur kein Fremdwort
mehr, sie wollen es nicht lassen stan : . . Träger der Staatsgewalt, beziehungsweise der Reichs
Fü hrer, der wahrscheinlich Reichsführer heißen wird. Das fremd-
sprachige Wort Reichspräsident wird später ver-
schwinden.Die Reichspresse| und
Reichseinheitsverbandes des deutschen Gastgewerbes
veröffentlicht am gleichen Tag eine Mahnung, die
sich gegen die Verwendung von Fremdwörtern auf
den Speisekarten wendet. Das Wort ist neu, die
Speise bleibt, der Mann ist schon verschwunden.
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
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- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [152] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "148" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)
- Schwarze Tinte
- Blauer Farbstift
- Roter Farbstift (1934)