Vergangenheit,
stimmen. Das läßt sich freilich bloß nach indivi-
duellem Empfinden beurteilen, welches, für das an-
gebrochene Säkulum, für den Ausgang der Monarchie,
für Kriegszeit und Republik niemals einer Regung
von Scham sich zu entwinden vermochte über den
Verrat kulturellen, menschlichen und landschaftlichen
Wertbestands an eine Maffia politischer und jour-
nalistischer Freibeuter, wie sie keine Gemeinschaft
je hervorgebracht und geduldet hat ; und welches,
soweit es überhaupt dazu neigt, dem Staat Bezie-
hungen zum Menschentum einzuräumen, zum ersten-
mal sich jenem zugewendet fühlt. Es ist nicht leicht,
dergleichen zu bekennen, es fällt schwer, die Werk-
statt seiner Eindrucksbildung zu öffnen, und doch
gelingt es einem Satiriker, der seiner Funktion sich
hinreichend sicher weiß, um nicht nur
reichischer Tatkraft breit macht, sondern um auch
die Witze, die der sozialdemokratischen Journalistik
dazu einfallen, als sein geistiges Eigentum zu er-
kennen. Scherz beiseite ! Denn er hat dem Anstand
zu weichen, wenn nicht dem Respekt vor Bemühun-
gen, mit denen sichtbar, unter konstanter Todes-
drohung, der Sache aller gedient wird.
schränk
ein Treiben, das ih
spottet. Daß ich gegen Dollfuß keiner satirischen
Anwandlung fähig bin — während mir zu Hitler
im Zuge der Betrachtung vielleicht doch etwas ein-
heit« einen Spott verschmähe, den ich jüngeren
Talenten vermacht habe, damit sie ihn bei Lebens-
gefahr gegen den Retter verwenden : solches mag
sie noch verlocken, ihn gegen mich zu kehren.
Dann dürften sie ihre Wunder erleben, wie ich ihn
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
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- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
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- Zurückgenommene Unterstreichung
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- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [216] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "207" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)
- Bleistift