Ansprüchen auf den Strafrechtsweg verwiesen und gleich
vom Gerichtsdiener verhauen wird. spruchs auf besondere Schwierigkeiten stoßen. Um-
so überraschender war mir darum der Entschluß des
Kölner Rundfunks, sich mit mir einzulassen ; sym-
pathisch schon durch den Umstand, daß der Ort
doch die Geburtsstätte Offenbachs und der Wolter
ist, zweier bühnenbeherrschender Genies, deren
jüdische Abkunft — sicher im Fall des großen
französischen Musikers, vielleicht |in dem der großen
deutschen Tragödin — dort bekannt sein dürfte.
Die Einladung des Kölner Rundfunks bezog sich
auf seinen bemerkenswerten Wunsch, die kurz
vorher erschienenen Sonette
Engländers, nachgedichtet von einem Juden, in
einer Vortragsrei
jetzt etwas eingeengt ist, besprechen zu lassen. Sie
traf just in den Tagen ein, da die Berliner Studenten-
schaft jenen Kampf gegen den undeutschen Geist
bahnbrechend eröffnet hatte, der auf eine klare
Unterscheidung deutschen Geistesgut
h
der zwar den Zufall für den wahren Diktator des
Weltgeschehens hält, aber von einem Glauben an
Zusammenhänge nicht abzubringen ist — dazu kam
mir also in den Sinn, daß die Nachdichtung der
Shakespea
deutscher Sprache erfolgt, eigentlich auch das letzte
Werk in dieser ist, indem sie doch
diesem, da wieder Ordnung in Deutschland herrschte,
in einem schon |nazifizierten Buchhändler-Börsenblatt
angezeigt erschien, gleichsam als letzt
unzeitgemäßest
es keine Verwendung mehr
ohnedies dem Brand
mußte es nicht mehr auf den Scheiterhaufen kommen,
der
wurde. Vielleicht hätte es jedoch gar nicht der Ab-
lenkung durch die Ereignisse bedurft, damit die
deutschen Buchhändler und die deutschen Literatur-
des Reichstagsbrands
in eine aufgewühlte
Welt
und als || die Ordnung
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [135] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "133" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)
- Bleistift
- Schwarze Tinte
- Bleistift (Karl Kraus)
- Roter Farbstift (1934)