Schaufenstern ausgegeben haben, da und dort gün-
stige Ansätze. Das polemische Schrifttum hat einen
frischen Zug bekommen und das Zeitgedicht, das
mit beißender Satire Übelständen an den Leib rückt,
wird gepflegt. So findet unter dem Titel »Jüdische
Kapitalsflucht ins Ausland« das Pasquill eines Edel-
manns reißenden Absatz, das gleich in der ersten
Strophe kräftig zupackt, wo verlangt wird, daß mit
den Juden endlich reiner Tisch gemacht werde : Dieser Bande, die sich so unglaublich benimmt Und lügt und hetzt und wühlt ganz offen Und im Stillen hier und im Ausland und will Daß sie die Herrschaft wieder zurück gewinnen — Ihr armen Tore, die ihr solches denkt Eure Zeit ist vorbei meine Herrn !Der freie Rhythmus, mit einer gewissen Ungezwungen-
heit in Syntax und Interpunktion, ist natürlich mehr
auf akustische Wirkung abgestimmt. Es
elbier, der seinen natürlichen Empfindungen in der
Großstadt Luft macht beim Anblick Dieser fremden Rasse, die so artfremd dem Germanenblut Diesen Blutegeln, die so unglaublich das Volk aussogen Hinaus nun mit dem Jud ! Zwar scheinen sie wenig Nahrung gefungen zu haben : Diese fremde Herde auf deutschem Sandaber gleichwohl waren sie aller Orten anzutreffen,
wie der einfache R
schnellenMehr als das. Drastisch wird geschildert, wie der
Arier alle Gelegenheiten, zu denen es ihn drängte,
immer schon von Juden, die |schnellerundmehr
waren, besetzt fand : Wirtschaft und Geschäft — überall der Jud Presse, Theater, Film, blick hin wo du willst Überall der Jud die Hauptrolle miemt Allüberall, ja bald jedes Kloset War von irgend einem Juden besetzt
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [41] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "41" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)
- Bleistift