ist ; und da »sollte es uns kein lockendes, kein be-
feuerndes Kampfzi
kämpfen und uns »dadurch dagegen« zu sichern (wo-
gegen uns offenbar Dollfuß nicht sichert)
Österreich »in die Knechtschaft hineingleitet« ? Hier
wird einem schwindlicht, bis sich endlich die klare
Erkenntnis durchsetzt, daß eine Stunde kommen
kann in der
kühn zu kämpfen.Die Sprache bringt es an den Tag. Während sonst
der Kämpfer siegt oder untergeht, ist hier die Ka-
pitulation vorangestellt und das Pathos kommt ins
Hintertreffen der Alternative ; schon daß die Kühnheit
eine Eventualität ist
gegebenen Falles ekstatisch schwärmen
Bände von Papier. Ehe es freilich zu solcher Ent-
scheidung kommt, besteht die Hoffnung, daß die
Demokratie
parlamentarisch kontrolliertes Regierungssystem funk-
tioniere : auch wenn wir dieses Regierungssystem zunächst und vor-
erst nur als parlamentarische Opposition kontrol-
lieren können|Da hätte man freilich ausgesorgt
vorerst schließt sich unter dem Titel »Zwischen zwei
Faschismen» eine Serie von Pollakwitzen an, die
wohl das Äußerste sind, was in ernster Zeit gewagt
werden kann : über die jüdische Bourgeoisie, »die von
panischer Angst vor den Nazi geschüttelt« sei, während
wir doch
»Beelzebub«, mit dem man jedenfalls mich vertreiben
kann, weil ich ihn |für das Schoßkind der sozial-
demokratischen Journalistik halte ; dann der Witz,
der schon etwas Galgenhumor hat : man ȟbersieht
nicht«, daß es »in Österreich bisher kein Konzentrations-
lager gibt«, aber
nicht übersehen«, daß es — nein, das erriete nie-
mand — daß es »kein Parlament« gibt ! (Die deut-
schen Genossen wären vielleicht heute bereit, diesen
Schillerkragen trägt.
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [244] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "234" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Bleistift
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)
- Schwarze Tinte
- Roter Farbstift (1934)