art, vom Klischee ans Ungeheure gewöhnt, befestigt
wieder den Gebrauch seiner Disponenten, und so
können sie für die Wahrheit eine Fassung finden,
die sie vor ihr verlieren müßten : Man kann ruhig sagen, daß Millionen von Menschen in
Deutschland vor dem Hungertode stehen.Wie sollte freilich jener Rest von Empfänglichkeit
noch vorhanden sein zur Vergegenwärtigung eines
männermordenden Waltens, dessen Bericht von Ver
heißungen einer »Femina« durchquert wird
wäre ihm die Vorstellung erlangbar einer Blutorgie
johlender Landsknechte, auf deren Stichwort förmlich
die Rehabilitierung eines Nachtlokals einsetzt, von
dem — und im Kontrast einer SA.-Kaserne mit Recht —
gerühmt wird, es sei »kein Sadistenkabarett«
sollte die Hörerschaft dieser zügellosen Berichter-
stattung den Torturen eines alten Rabbiners Mitleid
zuwenden, wenn auf demselben Blatt die Wonnen
eines j
Die
glüc
Wahrheit sagt, entspricht vollauf der Habitus einer
Leserschaft, die erst, wenn sie ein Tausendstel zu
spüren bekommt von dem, was sie nicht glaubt, die
Verbindung mit der Menschheit wieder aufnimmt.
ist die der Kulturfaktoren, die alles das, was sie
nicht selbst betrifft, nicht zu ihrer Sache machen,
um diese nicht zu gefärden ; und die sich gegen
das, was sie schon betroffen hat, in der Erwartung
wehrlos halten, es werde doch wieder gut ausgehen.
Gegenüber den leiblichen Maßnahmen einer erpres-
serischen Gewalt, die |Wegwurf der Ehre erzwingt,
schien ja kein
den nominellen Vertretern einer aufgelösten bürger-
lichen Ordnung, noch von einer Sozialdemokratie,Hiebe
Zweifelsfall, damit sie an
Gewalt glauben ! in den Maßen dieser politischen
Welt
Legende
- Drucktext
- Typoskript
- Handschriftlicher Text, Karl Kraus
- Handschriftlicher Text, Druckerei oder Karl Kraus
- Graphenfolge in schwarzer Tinte
- Graphenfolge in Blei
- Graphenfolge in rotem Farbstift
- Graphenfolge in blauer Tinte
- Graphenfolge in blauem Farbstift
Getilgte GraphenfolgeZurückgenommene Tilgung- Unterstreichung
- Zurückgenommene Unterstreichung
- Graphenfolge mit Umrandung
- Zurückgenommene Umrandung
- Handschriftlicher Text, nachgezogen (keine Varianz erkennbar)
- Überschreibung mit Variante Überschreibung mit Varianz (Mouse-Over legt untere Textschicht frei)
- | – vereinheitlichtes Korrektur- und Einfügungszeichen
- – Tilgung (Deleatur)
- – Vertauschung (Transposition)
- Unsichere[?] Entzifferung[?]
- ¿¿¿¿¿¿¿ – nicht entzifferte Graphenfolge
- / – Start bzw. Ende einer Markierung für die Fackel Nr. 890-905
Jerusalemer Konvolut,
fol. [96] recto.
Standort, Signatur
National Library of Israel, Jerusalem, Abraham Schwadron Collection, Schwad 01 19 290.1.
Paginierung oben rechts: "95" (Schwarze Tinte (Karl Kraus))
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Textträger, Grundschicht,
Digitalisat
Gehört zu:
Druckfahnen – Fahnenabzüge (vor dem Umbruch), umfassen 268 von 293 Blatt des Konvoluts. Höhe 210 mm, Breite 142 mm. Druckqualität variabel: stellenweise Blitzer, vielfach Doublieren (‚Schmitze‘).
Leichte bis (vor allem bei den ersten Seiten) mittlere mechanische Schäden – Knicke, Risse, selten Fehlstellen – vor allem im Bereich der Blattränder. Vielfach verschmutzte Blattränder, im Blattinneren leichte bis selten mittlere Verschmutzung durch vmtl. Druckerschwärze, Griffecken und anderes. Stellenweise leicht stockfleckig. Brandschäden kleinsten Ausmaßes auf wenigen fols.
Digitalisiert von der National Library of Israel mit 300 dpi, 1.737 bis 2.016 Pixel Breite und 2.566 bis 2.816 Pixel Höhe.
Bearbeitungsschichten
- Schwarze Tinte (Karl Kraus)