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| se
| schnappen
| erlaubt
| u
| ss
99wickelt, die sonst erst hintendrein zur geistigen
Diät bestimmt waren. Doch ganz abgesehen davon,
daß es zum Kotzen ist, bliebe eine charakteristische
Betrachtung der Umstände, in denen sich die
Theaterwelt befindet und die oft auch andere sein
können, selbst dann unergiebig, wenn der existentielle
Drucküberdies nicht den Grad der Erpressung er-
reicht hätte, zuder nunmehr noch die kritischen
Repressalien in Wien dazukommen. Das Promitente,
das dort unterkriecht, wo es Gage und Kritik findet,
wechselt keine Gesinnung, sondern empfielt sich
der, die seinen direktorischen und journalistischen
Vorgesetzten annehmen▒ und sicherlich hat der Um-
sturz die Theaterverhältnisse| neben der einst von
der Press, jetzt von der Rasse gehaltene Mittel-
mäßigkeit, neben dem Pack, das sichheute schon
bei Tag kostümiert, um Kollegen Rollen wegzu-
nehmen, auch solche angetroffen, die mehr Mut
und Hilfsbereitschaft zeigten als manche Träger des
Berufs, der von ihren Sorgen lebt. Der Journalis-
mus wäre, selbst wenn ihm | kühne Entschlußkraft
nicht die Titelwirkung geraubt, sondern in zehn-
facher Größebefohlen hätte, keiner Katastrophe ge-
wachsen, denn er ist jeder verwandt. Seine Rekla-
mierung eines beschädigten Kulturbestands, die
durchans von der Hauptsache ablenkt, erfolgt aus
dem Begriff eine Solidarität, in der die Menschlich-
keit auf die Angehörigkeit redudiert ist. Er hält
sich Instinkten verpflichtet, für die es keine Unter-
scheidung der Lebenswerte gibt und keine Ehrfurcht
vor dem Unglück ; und so kann er innerhalb des
Grauens, das er der Vorstellung eröffnet, immer
noch Raum für »pikante Details« haben, wie etwa
für den Umstand, daß einbegabter, aber tüchtiger,
linkschaffener Literat »ohne Zahnbürstchen« davon-
gekommen ist. An dem Maß des Unheils jedoch,
das über die Teilnehmer problemfreierer Berufe
hereinbrach, vor Not und Tod, vor der Auslöschung
Diät bestimmt waren. Doch ganz abgesehen davon,
daß es zum Kotzen ist, bliebe eine charakter
Betrachtung der Umstände, in denen sich die
Theaterwelt befindet und die oft auch andere sein
können, selbst dann unergiebig, wenn der existentielle
Druck
reicht hätte, zu
Repressalien in Wien dazukommen. Das Promi
das dort unterkriecht, wo es Gage und Kritik findet,
wechselt keine Gesinnung, sondern empfie
der, die seine
Vorgesetzten annehmen
sturz die Theaterverhältnisse| neben der einst von
der Pres
mäßigkeit, neben dem Pack, das sich
bei Tag kostümiert, um Kollegen Rollen wegzu-
und Hilfsbereitschaft zeigten als manche Träger des
Berufs, der von ihren Sorgen lebt. Der Journalis-
mus wäre, selbst wenn ihm | kühne Entschlußkraft
nicht die Titelwirkung geraubt, sondern in zehn-
facher Größe
wachsen, denn er ist jeder verwandt. Seine Rekla-
mierung eines beschädigten Kulturbestands, die
durcha
dem Begriff eine Solidarität, in der die Menschlich-
keit auf die Angehörigkeit redu
sich Instinkten verpflichtet, für die es keine Unter-
scheidung der Lebenswerte gibt und keine Ehrfurcht
vor dem Unglück ; und so kann er innerhalb des
Grauens, das er der Vorstellung eröffnet, immer
noch Raum für »pikante Details« haben, wie etwa
für den Umstand, daß ein
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gekommen ist. An dem Maß des Unheils jedoch,
das über die Teilnehmer problemfreierer Berufe
hereinbrach, vor Not und Tod, vor der Aus
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Jerusalemer Konvolut, fol. [100] recto
Pagination oben rechts: "99". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
- Tinte, schwarz (Karl Kraus)
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