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134zeitschriften, Kunden und Leser, kein Interesse für
ein Werk ihrer Sprache zeigten, noch weniger als
die literarischen Kreise Österreichs, welche enttäuscht
waren, weil statt der | Fackel| Sonette erschienen, und
welche sich durch die Aufklärung, die ich ihnen
durch einen Buchhändler erteilte : daß bei Shake-
speare schon alles Aktuelle wie auch meine Stellung-
nahme vorkomme,nicht irreführen ließen. (Leider
kann man ihnen nicht praktisch dartun, daß, wer
Shakespeare nicht ehrt, keinen Groschen wert ist.)
Köln aber zeigte das Bestreben, den Sonetten eine
Welt im Buch zu eröffnen. Das ließ ich, der selbst
schon nach einem Lebenszeichen von mir verlangte,
| nicht zweimal sagen und trug zur Diskussion wenig-
stens dieses Scherflein bei : 21. April 1933 An | Westdeutscher Rundfunk, G. m. b. H.
Köln
Auf Ihr freundliches Ersuchen, Ihnen zwei Exemplare unseres
Verlagswerkes : Karl Kraus, »Shakespeares Sonettn« zur Besprechung
in Ihrer Vortragsreihe »Die Welt im Buch« zur Verfügung zu stellen,
möchten wir mit unserem besten Dank zunächst antworten, daß wir
Freiexemplare zu Rezensionszwecken grundsätzlich nicht ausliefern.
Abgesehen davon jedoch würden wir uns im gegebenen Falle für ver-
pflichtet halten, Sie vor einem Mißgriff zu bewahren, der Sie in Wider-
spruch zu den in Deutschland geltenden Richtlinien der kulturkritischen
Betrachtung bringen könnte. Wir machen Sie darauf aufmerksam, daß
die Nachdichtung der Shakespearischen Sonette von Karl Kraus zwar
in deutscher Sprache erschienen ist, aber ohne den erforderlichen Hin-
weis, daß es sich eigentlich um eine Übersetzung aus dem Hebräischen
handelt, undsie müßten wohl, wenn Sie eine unmittelbare Übertragung
ins Deutsche vorziehen sollten, mit der von Stefan George vorlieb
nehmen, fallssie es überhaupt für angebracht halten, den englischen
Originalautor in Ihrer Vortragsreihe zu berücksichtigen. Mit vorzüglicher HochachtungDder Verlag der | Fackel|
anschl. 58
ein Werk ihrer Sprache zeigten, noch weniger als
die literarischen Kreise Österreichs, welche enttäuscht
waren, weil statt der | Fackel| Sonette erschienen, und
welche sich durch die Aufklärung, die ich ihnen
durch einen Buchhändler erteilte : daß bei Shake-
speare schon alles Aktuelle wie auch meine Stellung-
nahme vorkomme,
kann man ihnen nicht praktisch dartun, daß, wer
Shakespeare nicht ehrt, keinen Groschen wert ist
Köln aber zeigte das Bestreben, den Sonetten eine
Welt im Buch zu eröffnen. Das ließ ich, der selbst
schon nach einem Lebenszeichen von mir verlangte,
| nicht zweimal sagen und trug zur Diskussion wenig-
stens dieses Scherflein bei : 21. April 1933 An | Westdeutsche
Verlagswerkes : Karl Kraus, »Shakespeares Sonett
in Ihrer Vortragsreihe »Die Welt im Buch« zur Verfügung zu stellen,
möchten wir mit unserem besten Dank zunächst antworten, daß wir
Freiexemplare zu Rezensionszwecken grundsätzlich nicht ausliefern.
Abgesehen davon jedoch würden wir uns im gegebenen Falle für ver-
pflichtet halten, Sie vor einem Mißgriff zu bewahren, der Sie in Wider-
spruch zu den in Deutschland geltenden Richtlinien der kulturkritischen
Betrachtung bringen könnte. Wir machen Sie darauf aufmerksam, daß
die Nachdichtung der Shakespear
in deutscher Sprache erschienen ist, aber ohne den erforderlichen Hin-
weis, daß es sich eigentlich um eine Übersetzung aus dem Hebräischen
handelt, und
ins Deutsche vorziehen sollten, mit der von Stefan George vorlieb
nehmen, falls
Originalautor in Ihrer Vortragsreihe zu berücksichtigen. Mit vorzüglicher Hochachtung
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| und auch nicht die ‚Fackel‘.
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Jerusalemer Konvolut, fol. [136] recto
Pagination oben rechts: "134". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
- Tinte, schwarz (Karl Kraus)
- Buntstift, rot
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- Markierung für den Druck der Fackel Nr. 890: vertikale Linie Links
Datierung (terminus post quem)
Grundschicht: 21. 04. 1933 (zitierter Text)
Anmerkung
Eliminierter Verweis auf