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eines »groißen Dirigenten« hinaufgekommen war,
fand den Trost : . . . Das deutsche Volk wird aus eigener Kulturkraft
deutsche Dirigenten hervorbringen, die das Andenken
Toscaninis vergessen machen werden. Eine▒genische Hoffnung, bis zu deren Erfüllung
Bayreuth zugesperrt haben dürfte. Prompt ist einst-
weilen nur Herr Richard Strauß auf diese Welt ge-
kommen. Doch wenn er oder Herr Furtwängler den
rechten Arm emporhebt, so merkt man nicht gleich,
daß sie dirigieren wollen. Aber die »Dötz« weiß,
daß im Dritten Reich auch diese Dinge ihr be-
schleunigte Tempo haben, und fährt fort :
Die deutsche Kulturpolitik wird rasch dafür Sorge tragen,
daß die Unterdrückung deutscher Dirigentenbegabungen durch die
jüdische Presse und ihre Kreise wettgemacht werde, und es wird
sicherlich ehestens dazu kommen, daß die deutsche Musik
über genügend viele ganz große Dirigentennamen
verfügt, um alle Aufgaben, die die neue anfstrebende deutsche Kunst
stellt, erfüllen zu können.Der dürfte eher noch die Befreiung von den Schweiß-
füßen gelingen, in deren Tradition so lange das
Bodenständige verankert war. Was hat die »Dötz«
nicht alles getan, um dem zähen Festhalten an
diesem Aberglauben entgegenzutreten, und manches,
was uns heute auffällt, könnte | darin seine Erklärung
finden. Noch in der Stunde der Erhebung, am Tage
der Reichstagswahl, mußte sie eine Sektion beruhigen :
Schweißfüße. Das können Sie bei uns unmöglich gelesen haben,
daß das Vertreiben von Schweißfüßen andere Krankheiten macht,
denn solchen Unsinn schreiben wir nicht. Und daß Sie durch
das Vertreiben Ihrer Schweißfüße eine multiple Sklerose be-
kommen haben, ist unmöglich. Es war ihr letztes Wort.Man muß heute bedauer▒
daß eine so klare Einsicht in die Realität bloß auf
den einen, wenngleich wesentlichen Betrug be-
schränkt geblieben ist.
fand den Trost : . . . Das deutsche Volk wird aus eigener Kulturkraft
deutsche Dirigenten hervorbringen, die das Andenken
Toscaninis vergessen machen werden. Eine
Bayreuth zugesperrt haben dürfte. Prompt ist einst-
weilen nur Herr Richard Strauß auf diese Welt ge-
kommen. Doch wenn er oder Herr Furtwängler den
rechten Arm emporhebt, so merkt man nicht gleich,
daß sie dirigieren wollen. Aber die »Dötz« weiß,
daß im Dritten Reich auch diese Dinge ihr be-
schleunigt
daß die Unterdrückung deutscher Dirigentenbegabungen durch die
jüdische Presse und ihre Kreise wettgemacht werde, und es wird
sicherlich ehestens dazu kommen, daß die deutsche Musik
über genügend viele ganz große Dirigentennamen
verfügt, um alle Aufgaben, die die neue a
stellt, erfüllen zu können.
füßen gelingen, in deren Tradition so lange das
Bodenständige verankert war. Was hat die »Dötz«
nicht alles getan, um dem zähen Festhalten an
diesem Aberglauben entgegenzutreten, und manches,
was uns heute auffällt, könnte | darin seine Erklärung
finden. Noch in der Stunde der Erhebung, am Tage
der Reichstagswahl, mußte sie ein
daß das Vertreiben von Schweißfüßen andere Krankheiten macht,
denn solchen Unsinn schreiben wir nicht. Und daß Sie durch
das Vertreiben Ihrer Schweißfüße eine multiple Sklerose be-
kommen haben, ist unmöglich. Es war ihr letztes Wort.
daß eine so klare Einsicht in die Realität bloß auf
den einen, wenngleich wesentlichen Be
schränkt geblieben ist.
Man soll | nichts übers Knie brechen, und die
Erfolge im Gebiet der Kulturpolitik können sich
Erfolge im Gebiet der Kulturpolitik können sich
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| Sie
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| lang
| aber
Jerusalemer Konvolut, fol. [141] recto
Pagination oben rechts: "139". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Pagination obere linke Ecke: "139". (Bleistift)
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
- Tinte, schwarz (Karl Kraus)
- Bleistift
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Datierung (terminus post quem)
Grundschicht: 08. 06. 1933 (zitierter Text)