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| deutsche Frau
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194propaganda nicht zu behaupten. Die Eröffnung von
Konzentrationslagern für Frauen, von welchen man
überhaupt erst wieder in diesem Zusammenhang
hört, beweist wohl, daß man zunächst auch hier
mehr an die Ertüchtigung der Generation denkt als
an ihre Fortsetzung. Für alle Fälle wurde auch dies-
bezüglich durch Richtlinien vorgesorgt.
Die deutsche Frau soll wieder der Typus der germanischen
Gattin sein und das deutsche Mädchen soll sich auf diese Ehre
vorbereiten, auf daß es einst würdig ist, sie zu tragen. Ein Püppchen,
das geschminkt und bemalt in der Welt herumläuft und sich wunder
wie schön und interessant vorkommt,Kommt | nicht in Betracht ; weshalb Kontrolle einge-
führt wird. Daß »die deutsche Frau nicht raucht«,
versteht sich von selbst ; wenn nicht, werde sie an
ihre Pflichten alseben diese sowie Mutter erinnert.
Sind solche Dinge erst mal klargestellt, so wird
darauf aufmerksam gemacht, daß Gentlemen Blonde
und zwar mit blauen Augen, freiem Blick, rosigem
Teint (Hautfarbe) und kleinem Mund vorzuziehen
haben . Wir verlangen, daß der Arier unter allen Umständen ein
unberührtes Mädchen zur Frau nimmt.Anstatt daß aber der Arier dem Verlangenden eine
Watschn gibt, nimmt er, selbst| in diesem Belang
zur Sklaverei geneigt, noch das Verbot entgegen,
nach dem »Mittelmeertyp« zu gelüsten mit dem charakteristischen Negerkopf und schlanken Körper sowie
ellipsenartiger Brüste. Statt einer weitern Ohrfeige für mieses Deutsch zu
empfangen, muß der Rassenwart| mit Überraschung feststellen, daß es immer noch deutsche
Mädchen gibt, die sich nicht schämen, sich öffentlich mit Juden zu
zeigen. Er muß sie deshalb als »Damen« nicht nur zwischen|
Anführungszeichen, sondern auch mit Namen und
Adresse in die Zeitung setzen ; auch erfolgt »Zwangs-
stellung durch SA. und SS.«. Sie sollen
Konzentrationslagern für Frauen, von welchen man
überhaupt erst wieder in diesem Zusammenhang
hört, beweist wohl, daß man zunächst auch hier
mehr an die Ertüchtigung der Generation denkt als
an ihre Fort
bezüglich durch Richtlinien vorgesorgt
Gattin sein und das deutsche Mädchen soll sich auf diese Ehre
vorbereiten, auf daß es einst würdig ist, sie zu tragen. Ein Püppchen,
das geschminkt und bemalt in der Welt herumläuft und sich wunder
wie schön und interessant vorkommt,
führt wird. Daß »die deutsche Frau nicht raucht«,
versteht sich von selbst ; wenn nicht, werde sie an
ihre Pflichten als
Sind solche Dinge erst mal klargestellt, so wird
darauf aufmerksam gemacht, daß Gentlemen Blonde
und zwar mit blauen Augen, freiem Blick, rosigem
Teint (Hautfarbe) und kleinem Mund vorzuziehen
haben . Wir verlangen, daß der Arier unter allen Umständen ein
unberührtes Mädchen zur Frau nimmt.Anstatt daß aber der Arier dem Verlangenden eine
Watsch
zur Sklaverei geneigt, noch das Verbot entgegen,
nach dem »Mittelmeertyp« zu gelüsten mit dem charakteristischen Negerkopf und schlanken Körper sowie
ellipsenartiger Brüste. Statt eine
empfangen, muß der Rassenwart| mit Überraschung feststellen, daß es immer noch deutsche
Mädchen gibt, die sich nicht schämen, sich öffentlich mit Juden zu
zeigen. Er muß sie deshalb als »Damen« nicht nur zwischen|
Adresse in die Zeitung setzen ; auch erfolgt »Zwangs-
stellung durch SA. und SS.«. Sie sollen
| :
| ,
| lei
| ironische
Jerusalemer Konvolut, fol. [198] recto
Pagination oben rechts: "194". (Tinte, schwarz (Karl Kraus))
Textträger
Standort, Signatur:
Grundschicht, Material: Fahnenabzug, Höhe 210 mm, Breite 142 mm
Zustand
Bibliotheksstempel der National Library of Israel, Jerusalem, recto, unten rechts.
Weitere Textschichten
- Tinte, schwarz (Karl Kraus)
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Datierung (terminus post quem)
Grundschicht: 10. 08. 1933 (zitierter Text)